Witten. Es ist kaum zu glauben: Ab Freitag gelten weitere Lockerungen in Witten. Das heißt: Endlich wieder ins Fitnessstudio. Und da geht noch viel mehr.
Die Vorfreude aufs Wochenende steigt mit sinkenden Inzidenzwerten. Die liegen seit fünf Werktagen sowohl im EN-Kreis als auch in Witten unter 50. Damit steht entsprechenden Lockerungen ab Freitag (28.5.) nichts mehr im Weg. Dann dürfen Gastronomen auch im Haus wieder Gäste bewirten. Vor allem aber blicken die Fitnessstudios nach monatelanger Schließung der ersehnten Öffnung entgegen.
„Wir kriegen schon viele Anrufe von Mitgliedern, die endlich wieder zu uns kommen wollen“, sagt etwa Timo Drexelius vom Activ-Club im Wullener Feld. Am Mittwochmittag (26.5.) ist er noch etwas vorsichtig. Denn das Land wird die entsprechende Allgemeinverfügung erst später am Tag anpassen. Doch wenn es offiziell ist, geht es bei Drexelius am Freitag ab 8 Uhr zu den normalen Öffnungszeiten los.
Sportstudios in Witten warten sehnsüchtig auf ihre Mitglieder
„Unser Hygienekonzept hat schon vorher zu 100 Prozent gepasst“, so Drexelius. Weil ein Schnelltest nötig ist, sei man gerade dabei, sich zertifizieren zu lassen. Mitglieder könnten sich dann gleich vor dem Gang aufs Laufband oder zur Hantelbank testen lassen.
Auch das FitX-Studio an der Bahnhofstraße in der City zum Beispiel wird am Freitag ab 8 Uhr wieder öffnen, teilt Maike Blankenstein von der Essener Verwaltung der Kette hocherfreut mit. Wer Bauch und Muckis gestählt hat – und natürlich auch alle anderen Geimpften, Genesenen oder Getesteten –, darf sich dann mit einem Essen im Restaurant oder einem Bier in der Kneipe belohnen, erstmals ganz unabhängig vom Wetter.
Wittener Wirte bereiten Öffnungen der Innenräume vor
„Die Nachfrage ist riesig. Das wird hier explodieren“, prophezeit man im Extrablatt am Berliner Platz. Dort genießen die Gäste schon seit ein paar Tagen ihren Kaffee im Freien – trotz mäßiger Witterung. Ab Freitag dürfen sie auch hinein, „dann sind wir endlich nicht mehr so ans Wetter gebunden“.
Nicht nur in der Innenstadt bereiten sie sich auf einen Gäste-Ansturm vor. Auch im Herbeder Jever Krog, Hevener Dorfkrug und Haus Crämer in Stockum stehen die Inhaber in den Startlöchern. „Wir haben schon sauber gemacht und die Theke bestückt“, sagt Karsten Laux vom Jever Krog. Die Auswahlkarte vom Lockdown bleibe zunächst bestehen („mit ein bisschen Spargel nebenbei“) und es wird nur eine Sorte Bier geben. Doch den Stammgästen reicht das. „Die haben schon angefragt.“
Sebastian Schreiber von Sebo’s Dorfkrug macht alles fit für drinnen und draußen. Er hat neue Ware bekommen, bietet aber ebenfalls erstmal nur die Gerichte der „To-go“-Karte an. Freitag ab 15 Uhr öffnet er den Dorfkrug, so richtig durchstarten will er aber erst kommende Woche. Dann gibt es von Mittwoch bis Sonntag ab 12 Uhr schon einen Mittagstisch, später auch Kaffee und Torte. Das Café an der Oberstraße bleibt im Sommer aber dicht.
Was bei einer Inzidenz unter 50 noch geht
Ab Freitag gelten in Witten weitere Lockerungen. So sind wieder Treffen von bis zu zehn Personen aus drei verschiedenen Haushalten erlaubt. Private Veranstaltungen sind im Außenbereich mit max. 100 Personen zulässig, in Innenräumen mit max. 50 Personen – jeweils mit negativem Testergebnis. Kinder werden mitgezählt.Sport im Freien ist wieder ohne Begrenzung der Personenzahl möglich. Auch Hallensport geht wieder, sogar mit Zuschauern. Allerdings darf nur jeder fünfte Platz besetzt sein. Zuschauer unter freiem Himmel sind auch ohne Test erlaubt (bis zu 20 Prozent der Kapazität, max. 500 Personen).Kapazitätsbegrenzungen für Hotels fallen weg. Alle Regeln finden Sie hier: mags.nrw/coronavirus-regeln-nrw.
„Wir öffnen unser Restaurant wieder ab dem 29. Mai und freuen uns sehr, Sie nach sieben Monaten endlich wieder bei uns begrüßen zu dürfen“, heißen Jürgen Crämer und sein Team vom gleichnamigen Restaurant in Stockum die Gäste auf der Homepage willkommen.
Wittener Traditionskaufhaus Gassmann: Lage normalisiert sich
Auch shoppen wird wieder einfacher. Wer in die Läden will, braucht keinen negativen Test mehr. „Die Lage normalisiert sich.“ Uwe Schulz vom Traditionskaufhaus Gassmann an der Bahnhofstraße kann es kaum glauben. „Wir dürfen bald wieder über 70 Kunden gleichzeitig bedienen. Für uns gibt es dann quasi keine Einschränkung mehr.“ Die Lockerung sei dringend nötig. Schließlich müsse ein Umsatzrückgang von über 65 Prozent aufgeholt werden.
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Die VHS ist gerade dabei, Stühle, Tische und Matten für den Unterricht einzuräumen – immer so viel, wie möglich ist, sagt Direktorin Bettina Sommerbauer. Sehnsüchtig erwartet sie mehr Teilnehmer zurück. Allerdings ist das Semester Mitte Juni schon wieder zu Ende. Dafür ist ein „knackiges Sommerprogramm“ in Planung, mit Yoga-Intensivwoche oder einem Abendrundgang für Kinder.
Auch Konzerte und Theatervorstellungen in geschlossenen Räumen sind mit Test wieder möglich. Geht da so kurzfristig was in Witten? Eher nicht. Die Werkstadt etwa bietet am 20. Juni mit „Comedy und Cocktail“ ein erstes Event, setzt aber ganz auf Open-Air, sagt Sprecherin Heinke Liere. Immerhin: „Wenn’s schüttet, könnten wir in den Saal gehen.“