Witten. Der Corona-Lockdown betrifft auch den Freizeitsport in Witten. So reagieren der Stadtsportverband und die Betreiber der Fitnessstudios.
Der Lockdown trifft wie schon im Frühjahr auch den Freizeitsport. Ab Montag ist außer Laufen im Wald oder Radeln an der Ruhr so gut wie nichts mehr möglich. Selbst das Muskelstählen in Fitnessstudios fällt flach. Das sorgt für viel Frustration. Aufgeben will aber niemand.
„Wir haben gerade erst wieder so langsam alles hoch gefahren und schon wird es wieder zugemacht“, sagt Agnetha Peters vom Stadtsportverband der Stadt Witten. Dabei denkt sie vor allem an die Hallenbäder. So ging das Bad in Herbede erst im vergangenen Monat wieder in Betrieb – jetzt liegt es schon wieder auf dem Trockenen. Das bedeutet auch das Aus für Schwimmkurse, da auch in den Lehrschwimmbecken keine Bahnen gezogen werden.
Das Vereinsleben in Witten ruht im Dezember
Auch das Vereinsleben ruht in den nächsten Wochen. „Der Sport hat einfach eine wichtige soziale Bedeutung“, sagt Peters. In den Vereinen kämen die Leute zusammen, deshalb sei das sehr schade – zumal dort kein erhöhtes Infektionsrisiko zu erkennen gewesen sei. Es gebe aber bereits Signale der Vereine, manche Sportangebote auch online durchzuführen.
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Rehakurse fallen im November ebenfalls aus. „Das ist extrem traurig, da der Sport vor allem dabei zur Gesundheit beiträgt – sowohl seelisch als auch körperlich“, so Peters. Im Fitnessstudio „Activ Club“ von Heike Drexelius finden wöchentlich zwölf solcher Kurse statt. Die Geschäftsführerin hat noch Hoffnung, dass zumindest das weiter angeboten wird.
Betreiber der Fitnessstudios haben kein Verständnis
Für die neuen scharfen Maßnahmen für Fitnessstudios hat Drexelius kein Verständnis. „Das ist eine Katastrophe.“ Sie hofft, dass sich ihre Kunden genauso solidarisch zeigen, wie bei der ersten Schließung im Frühjahr. Da hat der Großteil der Mitglieder seine Beiträge auch weiter bezahlt, obwohl sie nicht trainieren konnten. „Ich muss ja auch meine Mitarbeiter bezahlen“, sagt die Wittenerin. Im „Activ Club“ arbeiten vier Festangestellte und drei Aushilfen.
In ihrem Studio seien die Hygieneauflagen von allen beachtet worden. „Selbst das Ordnungsamt war hier und total zufrieden, wie gut alles abläuft“, so Drexelius. Trotz allem blickt sie optimistisch nach vorne und sagt: „Wir geben so schnell nicht auf.“
Was passiert, wenn die Zahlen nach dem Lockdown wieder hochgehen?
Auch Klaus Disse-Stebner vom Sportstudio in der Poststraße will nicht aufgeben. Nachvollziehen kann er die neuen Regeln aber nicht. „Ich hätte es verstanden, wenn es weitere Auflagen gegeben hätte. Dass man komplett dicht macht, ist mir aber zu viel.“ Zwar könne er die vier Wochen problemlos überstehen, da er mittlerweile seit 40 Jahren dabei ist – dennoch gehe ein zweiter Lockdown finanziell schon nahe.
Er fragt sich zudem, wie es weitergehen soll. „Was ist, wenn die Zahlen runtergehen, der Dezember kommt, wo sich wieder alle zu Weihnachten treffen und es wieder hochgeht. Wird im Januar dann wieder alles zugemacht?“ Erst einmal hofft Disse-Stebner aber, dass der November nun schnell vorbeigeht und ab Dezember wieder die Gewichte an der Poststraße gestemmt werden.