Mülheim. Lena Collett geht ihr „Herzensprojekt“ an und baut die „Sorelli‘s Eisbar“ am Rathausmarkt in einen Ort um, an dem vor allem Freundlichkeit zählt.

Wenn Lena Collett von ihrer Zeit als Backpackerin erzählt, von der langen Reise zu Traumorten dieser Welt, lächelt die 25-Jährige in einer Tour. Acht Monate war sie unterwegs, in Australien, Neuseeland, Amerika, auf Fidschi, Hawaii und Bali. Vor allem die indonesische Insel hat es ihr angetan, „die Freundlichkeit, Herzlichkeit, Positivität der Menschen“. Sie habe es geliebt, auf Bali Cafés zu besuchen und die wunderbare Stimmung in sich aufzusaugen. „Es geht da nie nur um ,Komm, lass mal was essen gehen‘, es geht um so viel mehr.“

Den Menschen in Mülheim will Lena bald zeigen, was genau sie damit meint: mit dem Frühstücks- und Brunchcafé „Collettis“, das sie in Kürze eröffnen will, und zwar dort, wo bislang „Sorelli‘s Frozen Yogurt & Eisbar“ war.

Drei Jahre lang war sie „Sorelli‘s“-Franchisenehmerin, hat den Eisladen zunächst am Kohlenkamp, dann am Rathausmarkt betrieben. Im Herbst 2024 hing mit einem Mal ein Zettel im Schaufenster. Das Team verabschiedete sich: „Schweren Herzens müssen wir euch mitteilen, dass unser Sorelli‘s in Mülheim endgültig schließen wird.“ Über Monate war danach unklar, wie es weitergeht – nun aber hält Collett nichts mehr zurück. Ihre frohe Botschaft: „Ich realisiere hier gerade mein Herzensprojekt.“

Nach der Weltreise stand für die Mülheimer fest: „Jetzt muss ich endlich loslegen“

Nach der Weltreise hatte Lena Collett in Düsseldorf Tourismus-, Hotel- und Eventmanagement studiert, „danach war klar, ich muss jetzt endlich anpacken und loslegen“. Das Angebot, das „Sorelli‘s“ in Mülheim zu führen, sei da gerade rechtzeitig gekommen.

Genauso wie es jetzt der richtige Moment sei, nach drei Jahren etwas komplett Neues zu machen, „etwas, wovon ich eigentlich schon mit 17 geträumt habe“. Schon damals war sie sicher, dass es eines Tages ein „Collettis“ geben wird, ein Café mit ganz eigener Note. Die „Bali-Vibes“ sind jetzt besagte eigene Note. Die 25-Jährige glaubt: „Mülheim braucht so einen positiven Ort, es gibt hier gute Leute, die auf so was Lust haben. Und die dafür künftig nicht mehr extra nach Düsseldorf fahren müssen.“

Stühle, Tische, Lampen, all das bleibt. Doch das Riesenposter an der Wand mit den Eis schleckenden Menschen verschwindet ganz bald. Und auch sonst wird sich manches ändern, verrät die Geschäftsfrau. „Boho-Stil“ ist ein Wort, das mehrfach fällt, und „Ästhethik“. Das „Collettis“ werde auf natürliche Materialien setzen, es werde „weiß und clean“. Und wohl auch ziemlich instagrammable, wie es neudeutsch heißt: Die Gastronomin will die Wände des Cafés „spielerisch gestalten“ und so Orte schaffen, an denen sich Gäste gern fotografieren, um die Bilder dann bei Instagram zu posten.

Mülheimer Wirtin: „Das Personal muss für die Kunden da sein“

Bali werde sich weniger in der Einrichtung zeigen, als vielmehr in der Atmosphäre vor Ort: „Man merkt dort schon am Lachen der Leute, dass sie ihren Job gern machen.“ Diese Lebenseinstellung wolle sie übertragen: Es sei wichtig, den Kaffee perfekt zum Platz zu tragen, das schon. „Aber viel wichtiger ist es, dass das Personal für die Kunden da ist, sie willkommen heißt und vermittelt: Hier kannst du etwas Tolles erleben.“

Wie geht es weiter mit dem Sorelli's-Laden? Treffen mit Inhaberin Lena Collett am 19.02.2025 in Mülheim an der Ruhr
Noch sieht man nicht viel vom neuen Café „Collettis“ an Mülheims Rathausmarkt: Einzig das Logo kann Lena Collett am Rechner schon zeigen. In dieser Woche sollen die Umbauarbeiten starten. © FUNKE Foto Services | Daniel Attia

Gerade auch beim Essen, so Collett. Vegetarisches und Veganes werde auf der Karte stehen, „gesunde, frische, selbstgemachte, liebevoll angerichtete Speisen“. Süßes wie Chia-Pudding, herzhaftes wie Eggs Benedict, außerdem verschiedene Salate, „auch für Menschen, die mal eben in der Mittagspause vorbeischauen“.

Und natürlich Kuchen, von der klassischen Apfelvariante bis hin zur gluten- und zuckerfreien. „Dazu alles an Kaffee, Matcha, hausgemachte Limos und Alkoholisches.“ Am Wochenende werde es „Special-Tage“ geben, zum Beispiel den „Mimosa-Brunch“ mit Sekt plus O-Saft. Auch über Catering denkt Collett nach.

Tipps bei der Mülheimer Wirtschaftsförderung geholt

Mit sechs Kräften im Service und zwei bis drei weiteren in der Küche plant die Chefin. Sie hat sich Tipps bei der Wirtschaftsförderung geholt, mit den Experten den Businessplan analysiert, Marketingstrategien durchdacht. Finanzielle Förderung wie damals beim Umzug an den Rathausmarkt „gibt es diesmal aber nicht“. Voraussichtlich nach Ostern geht das „Collettis“ an den Start, an sieben Tagen die Woche von 9 bis 17 Uhr oder auch länger.

Am Standort hält die Wirtin aus Überzeugung fest: „Der Platz ist groß und offen, das Rathaus wunderschön, die Sonne scheint den ganzen Tag auf die Terrasse.“ Man könne perfekt draußen sitzen. „Viele Leute kommen vorbei, aber es ist nicht so laut und hektisch wie in der Innenstadt.“

Die Nähe zu Ruhr und Fahrradtrasse sei ideal. Genau wie die Nachbarschaft zum „Good life“-Concept Store, wo aktuell ebenfalls die Fenster verhängt sind und der Schriftzug „To be continued“ im Fenster von neuen Plänen kündet. Gemeinsam mit Inhaber Julian Schick war Lena vom Kohlenkamp ans Rathaus umgezogen, gemeinsam werde man weitermachen, sagt sie. „Zum Beispiel bei den ,Schön hier‘-Events.“

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