Mülheim. Statt an Pflanzen zu forschen, verkauft eine Mülheimerin nun Secondhand-Mode und nachhaltige Produkte. Warum ihre Stammkunden das Konzept lieben.

Zahnputztabletten, festes Spülmittel im Glas und Bambuswattestäbchen - auch das findet man in den Regalen von „The Room, Secondhand und Vintagemode“ in Broich. Natürlich liegt der Schwerpunkt auf ausgewählter Secondhand-Kleidung, aber auch auf Nachhaltigkeit legt Inhaberin Kristina Klaus viel Wert. „Das sind alles Produkte von kleinen Firmen, die regional produzieren, ohne Plastik“, erklärt sie. „Die unterstütze ich gerne und die Produkte kommen bei meinen Kunden sehr gut an.“

Dr. Kristina Klaus (41) ist promovierte Biologin. Früher forschte sie, wie sich bestimmte Pflanzengruppen über Millionen von Jahren auf der Welt ausgebreitet haben. Nachdem ihr Professor in den Ruhestand ging, sollte der Lehrstuhl aufgelöst werden und sie schaute sich nach einer neuen Arbeit um. Während sie in New York war, bekam sie eine Absage. „Eigentlich war ich fast erleichtert“, erinnert sich Kristina Klaus. In dem Augenblick fiel der Entschluss, etwas völlig Neues zu wagen.

Idee für Mülheimer Secondhand-Laden wurde in New York geboren

Noch auf dem Hotelblock kritzelte sie erste Ideen und den Namen ‚The Room´. „Ich fand den Namen sofort passend. ‚The Room´ sollte ein Raum für alles werden“, erklärt sie. Sie wollte von Anfang an nicht der klassische Secondhand-Laden sein. Die Verbindung zu New York entdeckt man in ‚The Room´ wieder. Viele schwarz-weiß Fotos aus New York zieren die Wände. „Die habe ich selber gemacht“, so die Inhaberin. „Fotografieren ist ein Hobby von mir.“

 Die Verbindung zu New York entdeckt man in dem Mülheimer Geschäft ‚The Room´ wieder. Viele schwarz-weiß Fotos aus New York zieren die Wände. 
 Die Verbindung zu New York entdeckt man in dem Mülheimer Geschäft ‚The Room´ wieder. Viele schwarz-weiß Fotos aus New York zieren die Wände.  © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Durch ihre beruflichen Reisen nach Australien und Amerika war Kristina Klaus immer schon von der Idee des Secondhand begeistert. „Die sind viel weiter als wir“, erklärt sie. „Da gibt es jede Menge Geschäfte, Läden und Märkte zu dem Thema. Das fand ich immer schon sehr interessant.“

Kundin in Mülheim: „Wir haben uns durch das Schaufenster kennengelernt“

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Im Februar 2020 öffnete sie schließlich ihren Secondhand- und Vintagemode-Laden ‚The Room´ - und musste ihn drei Wochen später wegen Corona bereits wieder schließen. „Wir haben uns tatsächlich durch das Schaufenster kennengelernt“, erzählt Kundin Melanie Kerner, für die ,The Room´ ihr absolutes Lieblingsgeschäft ist. „Kristina hat mir durch das Fenster verschiedene Klamotten gezeigt“, erinnert sie sich schmunzelnd. „So ging Einkaufen zu der Zeit.“

Heute ist Melanie Kerner Stammkundin und regelmäßig im ,The Room´. Sie stöbert durch die Sachen, genießt einen Tee und einen kleinen Plausch. „Hier finde ich immer etwas. Es gibt immer etwas Neues zu entdecken“, sagt sie begeistert. Melanie Kerner hat 15 Jahre lang bei einer namhaften Modekette gearbeitet. „Ich habe dort gesehen, wie viel konsumiert wird“, erklärt sie. „Wie viele Leute die Kleidung nach einer Saison wegwerfen. Secondhand ist nachhaltig und macht dabei auch noch Spaß“, findet sie.

Mülheimerin über The Room-Chefin: „Sie ist mit Herz und Seele dabei“

Kundin Melanie Kerner (l.) hat den Laden „The Room“ von Kristina Klaus (41) für unsere Serie „Mein schönster Laden“ in Mülheim vorgeschlagen.
Kundin Melanie Kerner (l.) hat den Laden „The Room“ von Kristina Klaus (41) für unsere Serie „Mein schönster Laden“ in Mülheim vorgeschlagen. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

„Wenn ich auf ein besonderes Kleidungsstück angesprochen werde, dann ist es meistens von hier“, sagt sie lachend. „Außerdem ist Kristina einfach klasse“, fügt Melanie Kerner noch hinzu. „Sie ist mit Herz und Seele dabei und brennt für das, was sie macht. Hier herrscht immer gute Laune und man fühlt sich einfach wohl hier.“

Wenn man den kleinen Laden betritt, kommt man sich ein wenig wie in einem alten Wohnzimmer vor. Eine Ecke mit drei gemütlichen Vintage-Sesseln, einem Tisch mit der Bravo aus vergangenen Jahren und einem antiken Radio versetzen den Kunden in eine andere Zeit zurück und laden zum Verweilen ein.

,The Room´ in Mülheim: gut erhaltenen und qualitativ hochwertigen Kleidung

Der Secondhand- und Vintageladen „The Room“ ist am Haagerfeld in Mülheim beheimatet.
Der Secondhand- und Vintageladen „The Room“ ist am Haagerfeld in Mülheim beheimatet. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

,The Room´ hat die gut erhaltenen und qualitativ hochwertigen Kleidungsstücke farblich angeordnet, sodass jeder sich schnell zurechtfindet. Alle Größen sind vertreten, doch es handelt sich immer um Einzelstücke. Auch passende Tücher, Taschen, Schuhe und Schmuck findet man in den Regalen. Dazu „Sustainable Products“, ausgewählte Produkte zum Thema Nachhaltigkeit. Neben Hygieneartikel gibt es auch Haushaltsartikel wie Bienenwachstücher und Spülbürsten. Diese Kombination aus Secondhand, Vintage und Nachhaltigkeit macht ,The Room´ so besonders.

„Ich habe viele Stammkunden“, erklärt Kristina Klaus dankbar. „Aber es kommen auch immer wieder neue Leute hinzu.“ Sie freut sich, wenn ihre Kunden fröhlich und zufrieden ,The Room´ verlassen und gerne wiederkommen.

„Mein schönster Laden“ in Mülheim:

,The Room´, Haagerfeld 1a, 45479 Mülheim, Tel: 01573/0115137. Homepage: the-room-mh.de, Instagram @the.room.mh Öffnungszeiten: Mittwoch 11-19.30 Uhr, Donnerstag und Freitag 11-17.30 Uhr, Samstag 11-14.30 Uhr. Vom 22. Dezember bis 7. Januar macht „The Room“ Winterferien.

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