Mülheim. Viele Beschwerden über Ausfälle der Straßenbahn-Linie von Oberhausen nach Mülheim gab es im September. Der Grund: Es fehlten Fahrer. Und heute?
Mehr Zuverlässigkeit bei der Straßenbahnlinie 112 hatte die Mülheimer Politik noch im September gefordert. Vorausgegangen waren Beschwerden von Bürgern über nicht wenige Ausfälle auf der Strecke zwischen Oberhausen und Mülheim. Die Ursache lag nicht bei der Ruhrbahn, sondern bei der an der interstädtischen Linie beteiligten Stoag. Dort waren die ohnehin wenigen Straßenbahnfahrer ausgefallen. Und heute?
So weit ging damals der Unmut, dass sogar die Idee im Raum stand, die Ruhrbahn solle doch alle Kurse der Straßenbahnlinie übernehmen, um das Angebot garantieren zu können. Denn Oberhausen hatte seinen Nahverkehr schon vor Jahrzehnten auf Busse umgestellt. Die 112 ist inzwischen daher die einzige Straßenbahnlinie, die Oberhausener Ziele bedient. Und entsprechend gering ist die Zahl der ausgebildeten Straßenbahnfahrer im Verkehrsunternehmen.
Stoag meldet kaum noch Ausfälle auf der Linie 112: Die Zahlen dahinter
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Was hat sich seitdem getan? Augenscheinlich eine Menge: Nur noch 1,7 Prozent Ausfälle auf der Strecke seit Ende November, vermeldet die Stoag. Allerdings hat die Rechnung auch einen kleinen Haken. Denn zwar konnten mehr als 86 Prozent der Fahrten planmäßig von Fahrern der Stoag abgewickelt werden. 8,75 Prozent der verbleibenden knapp 14 Prozent musste das Oberhausener Verkehrsunternehmen jedoch mit Ersatzverkehr - sprich mit eigenen Bussen - ausgleichen. Knapp drei Prozent der Fahrten übernahm die Ruhrbahn.
Oberhausens Stoag verspricht: „Wir sind dabei, Dienstplanzeilen aufzufüllen“
„Aktuell versuchen wir, die Straßenbahn priorisiert zu besetzen“, teilt ein Sprecher der Stoag mit. Teilweise würden Busfahrer im Dienst versetzt, damit Fahrten durch Schienenersatzverkehr ersetzt werden können. Zudem sei man aktuell dabei, Dienstplanzeilen im Straßenbahn-Bereich aufzufüllen. „Sehr kurzfristige Ausfälle, zum Beispiel durch technische Störungen, können leider nicht immer verhindert werden“, so der Sprecher.
Ob damit auch die Mülheimer Politik von der Idee abrückt, einmal die Linie 112 ganz in die Hand der Ruhrbahn zu holen, wird nicht zuletzt davon abhängen, ob das Oberhausener Unternehmen mehr Straßenbahnfahrer gewinnen und damit Ausfälle minimieren kann.
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