Mülheim. Warum es aus Sicht der Awo-Schuldenberatung immer schwieriger wird, den Menschen zu helfen, und wie Mülheim im Ruhrgebietsvergleich dasteht.

In Mülheim gibt es 255 Schuldner weniger als im vergangenen Jahr. Das hat die Auswertung von creditreform zum Schuldner-Atlas 2024 ergeben. Demnach sind aktuell 14.465 Privatpersonen in der Stadt überschuldet. Im Vergleich zu anderen Ruhrgebietsstädten liegt Mülheim mit einer Schuldnerquote von 10,17 im guten Mittelfeld. Der Ruhrgebietsschnitt liegt bei 12,43.

+++ Lesen Sie auch: Der lange Weg aus den Schulden. Ein Mülheimer berichtet+++

Schuldner aus Mülheim können sich Hilfe bei der Awo an der Bahnstraße suchen. Im Jahr 2023 wurden dort insgesamt 1300 Beratungen durchgeführt, bei denen Unterlagen sortiert, Ursachen für die Überschuldung gesucht und Wege in die Schuldenfreiheit geebnet wurden.

Mülheimer Schuldnerberater haben gut verhandelt

Durch Verhandlungen mit Gläubigern konnten Schulden in Höhe von 280.000 Euro auf 80.500 Euro reduziert werden. In diesem Jahr waren es schon nach Ende des dritten Quartals 1400 Beratungen. Die Nachfrage steigt also trotz sinkender Schuldnerzahlen.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von einem externen Anbieter, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Awo-Geschäftsführerin Michaela Rosenbaum weist darauf hin, dass die Art der Verschuldung komplexer geworden ist. Es gebe nicht mehr den einen Hauptgläubiger. Internetgeschäfte und mehrere Handyverträge machten es schwerer, „einen Durchblick zu bekommen und eine Einigung mit allen Beteiligten über Rückzahlungen zu erzielen“.

Mülheim schneidet in der Region gut ab - aber bundesweit?

Entwarnung kann auch deshalb nicht gegeben werden, weil die bundesweite Schuldnerquote deutlich niedriger ist als im Ruhrgebiet. Sie liegt bei 8,09 Prozent.

In der Mülheimer Schuldenberatung, die von der Kommune finanziert wird, hat die Awo vier Berater. Die Insolvenzberatung, finanziert durchs Land, hat drei Kräfte. Das Angebot finanziert sich durch Landesmittel. Da der Beratungsaufwand aber steige, sei das längst nicht mehr kostendeckend. Die Sparkasse Mülheim unterstützt die Awo mit 28.500 Euro.

Mehr Nachrichten aus Mülheim:

Bleiben Sie in Mülheim auf dem Laufenden!

>> Alle Nachrichten aus Mülheim lesen Sie hier. +++ Abonnieren Sie kostenlos unseren Newsletter per Mail oder Whatsapp! +++ Hier kommen Sie zu unseren Schwerpunktseiten Wohnen, Gastronomie, Handel/Einkaufen und Blaulicht. +++ Zu unserem Freizeitkalender geht es hier. Legen Sie sich doch einen Favoriten-Link an, um kein Event zu verpassen! +++ Lokale Nachrichten direkt auf dem Smartphone: Laden Sie sich unsere News-App herunter (Android-VersionApple-Version).