Mülheim. Dass sie üppig bedacht werden, wissen die Schulchefs länger schon. Nun steht fest, mit wie viel Unterstützung sie tatsächlich rechnen können.
Im Frühjahr 2024 wurden vier Mülheimer Grundschulen, drei weiterführende Schulen sowie ein Berufskolleg für das finanziell üppig ausgestattete „Startchancen“-Programm von Bund und Land ausgewählt. Unter der Überschrift Chancengerechtigkeit gewährt es umfangreiche Unterstützung über zehn Jahre. Mittlerweile steht fest, wie viel Extrageld jede der acht Einrichtungen im ersten Jahr erhält. Schuldezernent David Lüngen spricht vom „größten bildungspolitischen Programm Deutschlands seit Jahrzehnten“.
Aus dem mit „Investitionsbudget“ überschriebenen Fördertopf, der Baumaßnahmen und die Anschaffung von Mobiliar ermöglicht, fließen stolze 9.648.594,93 Euro nach Mülheim und aus dem mit „Chancenbudget“ überschriebenen Fördertopf, der Schul- und Unterrichtsentwicklung dient, noch einmal 244.511,65 Euro. Insgesamt 3387 Schülerinnen und Schüler aus Mülheim kommen in den Genuss des Geldsegens. Der aktuelle Schulsozialindex war maßgeblich für die Auswahl der Schulen. Dieser Index zeigt auf, welche Schulen mit besonders großen sozialen Herausforderungen klarkommen müssen.
Liste des Ministeriums weist exakte Beträge für die acht Mülheimer Schulen aus
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Die Höhe der Fördermittel aus dem Chancenbudget sind exakt festgelegt: An die Grundschule am Dichterviertel in der Stadtmitte fließen gemäß einer Liste des Ministeriums 17.903,42 Euro, an die Pestalozzi-Schule in Broich 18.841,91 Euro, an die Erich-Kästner-Schule in Dümpten 23.606,53 Euro, an die Brüder Grimm Schule in Styrum 28.587,72 Euro, an die Hauptschule am Hexbachtal 27.360,47 Euro, an die Realschule Stadtmitte 58.113,93 Euro, an das Berufskolleg Lehnerstraße 9.673,62 Euro und an die Gesamtschule Saarn 60.424,05 Euro.
Die Millionen aus dem Investitionsbudget vergibt die Stadt in Abstimmung mit den Schulen. Und es gibt noch einen dritten Fördertopf, das „Personalbudget“. Laut Brita Russack, Leiterin des hiesigen Bildungsbüros, wird daraus jeder beteiligten Schule eine Extrastelle für einen Schulsozialarbeiter oder eine -arbeiterin finanziert - zur Weiterentwicklung ihrer multiprofessionellen Teams.
Weitere sieben Mülheimer Schulen sind voraussichtlich ab dem kommenden Schuljahr dabei
Ab 2025/26 werden voraussichtlich auch die GGS Styrum, die GGS Zunftmeisterstraße, die Martin-von-Tours-Schule, die Astrid Lindgren-Schule, das Berufskolleg Stadtmitte, die Willy-Brandt-Gesamtschule sowie die Ruhrstadtschule Geld aus dem Startchancen-Programm erhalten. Das Auswahlverfahren ist noch nicht ganz abgeschlossen. Laut Homepage des NRW-Schulministeriums entstehen den Startchancen-Schulen der zweiten Gruppe übrigens keine Nachteile. Für alle Beteiligten endet die Förderung zwar zum 31. Juli 2034, doch „etwaige Benachteiligungen durch eine kürzere Programmteilnahme werden bei der Zuweisung der Fördermittel berücksichtigt und ausgeglichen“, heißt es. Die Mitglieder der zweiten Gruppe könnten inhaltlich gewiss von den Erfahrungen der ersten profitieren.
Brita Russack ist nach wie vor „total begeistert“ von dem jetzt angelaufenen Programm. „Es geht wirklich darum, Basiskompetenzen der Schüler und Schülerinnen zu verbessern.“ Im Blickpunkt stehen die Fächer Deutsch und Mathematik, außerdem die emotionale und soziale Entwicklung, die Zusammenarbeit mit Eltern und die Öffnung der Schule in den Sozialraum hinein. Russack hebt hervor, dass Schulen, Schulträger und Schulaufsicht in dem Prozess ernst genommen würden. Man werde gemeinsam herausfinden, wo die einzelne Schule steht und man werde klare Ziele formulieren, an die jeder gebunden ist. So werde man das Beste aus der üppigen Förderung herausholen.
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