Mülheim. Vier Häuser in Mülheim waren ohne TV, Festnetz und Internet. Der skurille Grund? Offenbar ein defektes oder illegales Gerät mit Störsignal.

Update: Wie Vodafone schriftlich mitteilt, konnte die Störquelle gefunden und eliminiert werden. „Seit Samstag um 15.05 Uhr können die Kunden in diesen Häusern auch wieder Kabel TV in bester Qualität empfangen“, heißt es.

Die Anwohnerin ruft über ihr Mobiltelefon an und die Empörung ist zu hören: „Seit dem 17. August haben wir kein Kabelfernsehen mehr. Nichts passiert, ich bekomme keine Infos. Das kann doch nicht sein.“ Die Frau wohnt an den Böllerts Höfen in Broich. Die Häuser mit den Nummern zwei bis acht seien allesamt betroffen. „Darunter viele alte Leute“, so die Anwohnerin.

Die Eigentumswohnungen, die zum großen Teil vermietet sind, werden von der Mülheimer Wohnungsbaugenossenschaft verwaltet. Dort geht man von einem Kabelbruch aus, so sei es ihnen mitgeteilt worden. Vodafone sei der zuständige Anbieter und kümmere sich bereits. Doch ein Anruf bei dem Telekommunikationsunternehmen birgt eine Überraschung. Quelle des Übels sei keineswegs ein Kabelbruch. Vielmehr seien die Häuser Böllerts Höfe 2 bis 8 komplett vom Netz abgekoppelt worden, „um größeren Schaden zu verhindern“, wie es heißt.

1079 Mülheimer Haushalte hatten Anfang August plötzlich Störungen im Internet

Ein Unternehmenssprecher erklärt: „Eine Woche vor dem 17. August kam es zu einer großflächigen Störung im Kabelnetz, von der 1079 Haushalte in Mülheim betroffen waren.“ Heißt: Die Einschränkungen reichten von geringerer Bandbreite, über Abbrüche bis hin zu kompletten Internetausfällen bei einzelnen Kunden.

Wie sich herausstellte, ist wohl ein illegales, in Deutschland nicht zugelasssenes oder schlicht defektes Gerät Schuld daran. Der Sprecher erklärt: „Es kommt immer wieder vor, dass beispielsweise nicht zugelassene Babyphons aus China ans Netz angeschlossen werden und für Störungen sorgen. Es kann aber auch ein alter VHS-Recorder Schuld sein, sowie defekte Kabel oder Steckdosen. Immer wenn das Gerät eingeschaltet wird, kommt es zur Störung. Den Nutzern ist das nicht bewusst, deshalb sind diese Störquellen schwer zu ermitteln.“

Störquelle wird gesucht - warum es so schwierig ist

Messungen hätten ergeben, dass die Störquelle höchstwahrscheinlich in einem der Häuser an den Böllerts Höfen sitzt. Vodafone erklärt: „Vodafone musste die Häuser im Bereich Böllerts Höfe 2 bis 8 vorübergehend von seinem Kabelnetz nehmen, um mehr als 1000 andere Haushalte in der Umgebung vor Störungen bei der Nutzung von Internet und Festnetz-Telefonie zu schützen.“ In den vier Häusern gebe es fünf Kunden, die entweder nur Kabel-TV oder auch noch Internet und Festnetz über den Vodafone-Anschluss beziehen. „Die müssen wir nun aufsuchen, um die Rückwegstörer zu finden. Techniker sind bereits vor Ort.“

„Das glauben die doch selbst nicht“, wettert die Anwohnerin. Allein in ihrem Haus kenne sie schon drei Menschen mit einem Vodafone-Anschluss. „Außerdem habe ich hier noch keinen Techniker gesehen.“ Eigene Versuche, Kontakt mit Vodafone aufzunehmen, seien gescheitert.

Der Vodafone-Sprecher bekräftigt, dass man sich um das Problem kümmere. Die Eingrenzung der Störquelle sei trotz intensiver Messungen zeitaufwändig, weil sie nur schrittweise lokalisiert werden kann - und immer nur dann, wenn die Störquelle gerade aktiv ist.

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