Mülheim. Er hinterlässt eine große Lücke: Knut Binnewerg, Motor des Bürgerbusses in Styrum, ist tot. Was seinen ehrenamtlichen Einsatz über Jahre prägte.
Ohne ihn würde der Bürgerbus heute wohl kaum durch Styrum fahren: Knut Binnewerg, Mitbegründer und Motor des Bürgerbus-Vereins Styrum, starb plötzlich und unerwartet am Sonntag im Alter von 75 Jahren. Um ihn trauern neben seiner Frau, den zwei Kindern und vier Enkelkindern auch die Mitglieder und die ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrer des Bürgerbusses.
„Bürger fahren Bürger“, sagte Knut Binnewerg bei der Eröffnungsfahrt des Styrumer Bürgerbusses im Jahr 2012. Zuvor war der pensionierte Hauptschullehrer, ehemalige SPD-Bezirksbürgermeister und Schiedsmann einstimmig zum Vorsitzenden des Vereins gewählt worden. Das Amt bekleidete er bis zu seinem plötzlichen Tod. Er war bis zuletzt der Motor des Vereins, hatte immer wieder gute Ideen, den Bürgerbus publik zu machen, tüftelte mit dem Vorstand neue Streckenführungen aus und warb unablässig neue Fahrerinnen und Fahrer an, blickt der Verein auf das lange Wirken Binnewergs zurück.
Mitbegründer des Mülheimer Bürgerbusses: „Wir bewegen Styrum“
Bis zuletzt, so berichten seine Bürgerbus-Kollegen, sprang Knut Binnewerg immer wieder ein und steuerte den Bus, der werktäglich durch Styrum fährt, zu den 26 Haltestellen zwischen „Union“ (Marienkirche) und Schloß Styrum. Vor zwölf Jahren hatten Binnewerg und weitere Mitstreiter den Verein Bürgerbus Styrum unter dem Motto „Wir bewegen Styrum“ gegründet und sorgen bis heute dafür, dass ihre Nachbarn im Stadtteil Styrum auch dort Anschluss haben und mobil bleiben, wo das Nahverkehrsnetz der Ruhrbahn nicht (mehr) hinreicht. Auch der soziale Aspekt - Kontakte und Austausch während der Busfahrt - war dem engagierten Styrumer ein Anliegen.
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Viel Papierkram war zu erledigen gewesen, ehe der Bürgerbus nicht nur auf dem Papier, sondern leibhaftig am Straßenrand stand, blicken die Vereinsmitglieder zurück. Für die Anschaffung des ersten Busses hatte Knut Binnewerg als Vereinsvorsitzender beim Land 32.000 Euro lockergemacht, sicherte dazu einen jährlichen Landeszuschuss von 5000 Euro. Binnewerg und der Vorstand sorgten zudem für Sponsoren und Unterstützer, denn das Fahrgeld deckte und deckt nur einen Teil der Kosten. Mittlerweile fährt bereits eine neue Generation Bürgerbus durch die Straßen. Bis heute ist er Mülheims erster und einziger Bürgerbus.
Knut Binnewerg war stets für die Styrumer und Styrumerinnen da
Bei allem, was der rührige Pensionär machte, standen stets die Styrumerinnen und Styrumer im Vordergrund. „Wo kann ich helfen, wer braucht mich?“, war oft von ihm zu hören. Ohne lange zu überlegen, packte er einfach an - so erinnern sich die Menschen, die Knut Binnewerg nahestanden, mit einem Lächeln an ihn zurück.
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