Mülheim. Die Pizzeria und das Eiscafé von Familie Acri sind nun miteinander verschmolzen. Nach langem Umbau öffnet das Lokal wieder - mit Verstärkung.
Wer durch die abgeklebten Schaufenster linst und versucht, einen Blick ins Innere zu erhaschen, der sieht direkt: Hier hat sich mächtig was getan. Das Calabria, Eiscafé und Pizzeria zugleich und damit Unikum und Institution in Styrum, hat den Winterschlaf genutzt, um sich herauszuputzen. Wo im rechten Ladenlokal zuvor die Pizzeria mit offener Küche, aber kaum Sitzplätzen, beheimatet war, liegt nun glänzender Carrara-Marmor aus, darauf moderne, einladende Sitzgelegenheiten in freundlichen Farben. Nebenan, im zweiten Ladenlokal der Familie Acri, die das Geschäft längst in der zweiten Generation betreibt, ist die Eisdiele aufgefrischt worden. Ein Durchgang verbindet die Räumlichkeiten.
Giovanni Acri steht am Rand des neuen Gastraums, durch den seine Söhne und Neffen wuseln, um die letzten Handgriffe vor der Wiedereröffnung am Donnerstag, 9. Mai (12 Uhr), zu erledigen. Fast 40 Jahre ist es her, dass der gebürtige Italiener aus der Region Kalabrien die erste Runde mit seinem Eiswagen durch Mülheim gedreht hat. 67 Jahre ist er inzwischen alt - im besten Rentenalter also. Die Füße hochlegen aber, das ist nichts für Giovanni Acri: „Wenn viel los ist, am Wochenende, da helfe ich mit.“ Ehrensache, dass der Seniorchef auch beim Eismachen seine Finger im Spiel hat.
Eiscafé und Pizzeria Calabria in Mülheim-Styrum ist ein Familienunternehmen
Die Idee für die neue Sorte aber haben seine Söhne Gino und Mario kreiert: Popcorneis. „Wenn man die Augen schließt, denkt man, man wäre im Kino“, schwärmt Gino Acri. Der 43-Jährige führt das Calabria zusammen mit seinem Bruder und einem Cousin, der mit 18 Jahren nach Deutschland kam. Und Senior Giovanni zählt weitere Familienmitglieder auf, die den Laden schmeißen: „Die Schwiegertochter, die Neffen... Denn hier findet man ja keine Mitarbeiter mehr. Im letzten Sommer mussten wir die Pizzeria ein paar Wochen zumachen, weil in der Eisdiele viel los war und uns Personal fehlte.“
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Zur Neueröffnung ist recht spontan vor zwei Wochen ein weiteres Familienmitglied aus Kalabrien ins Calabria gekommen - der Bruder des Cousins, der schon seit Jahren in Styrum mitarbeitet. „Er ist ein richtiger Italiener, anders als wir, die wir hier aufgewachsen sind“, schmunzelt Gino. Seit 1996 betreiben die Acris den Laden an der Oberhausener Straße vis-à-vis des Sültenfußes. Gino war da gerade im letzten Schuljahr - und hat selbstverständlich schon mitgearbeitet in der elterlichen Eisdiele, die 2002 um die Pizzeria erweitert wurde. Für ihn und seinen Bruder Mario (38) stand es außer Frage, in die gastronomischen Fußstapfen ihrer Eltern zu treten.
Möbel und Marmor, Kaffee und Wein kommen aus Kalabrien
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Jetzt haben sie als zweite Gastronomen-Generation der Styrumer Institution frischen Wind eingehaucht: Mit modernem Design, das sich durch die Gestaltung zieht, wollen sie das Calabria zur Marke machen - mit speziell entworfenen Eisbechern, dem Kaffee aus einer kalabrischen Rösterei, den die Acri-Jungs vor Ort getestet und eigens im Aroma angepasst haben. Nicht nur die Kaffeebohnen kann man für zu Hause kaufen, auch die Semi-Freddo-Köstlichkeiten von Bruder Mario, gefrorene Süßspeisen, die nicht so schnell schmelzen wie Eistorte, dürften künftig die eine oder andere Festlichkeit garnieren.
Wie der Kaffee kommt auch der Wein aus der süditalienischen Region. „Wer Montepulciano trinken will, ist hier falsch“, feixt Gino in bestem italienischen Pathos. Keine Frage, dass nicht nur die Möbel und der Marmor aus „Bella Italia“ kommen, selbst der Trockenbauer nahm die Reise auf sich, um dem Styrumer Geschäft das landestypische Flair einzuhauchen.
Längst hätten sie nach der Winterpause öffnen wollen - eigentlich schon Anfang März, erzählt Familienoberhaupt Giovanni. „Es hat sich vieles verzögert, die Möbel wurden erst später geliefert - aber unsere Kosten liefen weiter.“ Nun hofft Gino, den Gästen das italienische „Dolce Vita“ vermitteln zu können: „Hier soll man in Ruhe zusammensitzen und genießen können, erst mal mit einem Aperitivo starten. In Deutschland wir immer direkt gegessen.“
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