Mülheim. Nach Vallourec-Aus und Sorge um Karstadt im RRZ nahmen Stadt und Gewerkschaften beim Arbeitnehmerempfang die Lage der Betriebe unter die Lupe.

Mülheim als Stadt mit vergleichsweise vielen Industriebetrieben erlebt seit Jahren ein Auf und Ab. In welche Richtung das Pendel aktuell schwingt, zeigten OB und DGB-Vorsitzender beim Arbeitnehmerempfang auf. Dabei gibt es nicht nur Grund zum Jammern.

Die Schließung des Vallourec-Werks mit dem Verlust von Hunderten Arbeitsplätzen war rückblickend sicherlich die härteste Nuss für die Mülheimer Wirtschaft im abgelaufenen Jahr. Nicht nur Oberbürgermeister Marc Buchholz, sondern auch Filip Fischer, Vorsitzender des DGB-Stadtverbandes, warfen die Frage auf, wie es mit den Beschäftigten weitergeht. Die Zukunft sei ungewiss, zumal mit Thyssenkrupp Steel und Hüttenwerken Krupp-Mannesmann in der Nachbarstadt Duisburg weitere Industriebetriebe vor einschneidenden Umbrüchen stünden. „Dort arbeiten auch viele Mülheimer“, gab OB Buchholz zu bedenken.

Mülheim bangt um Erhalt der Karstadt-Filiale im Rhein-Ruhr-Zentrum

Erschreckende Nachrichten kämen ebenso von Galeria Karstadt Kaufhof, auch wenn die Mülheimer Filiale im Rhein-Ruhr-Zentrum bei der aktuellen Streichrunde verschont geblieben war. DGB-Chef Fischer beschwor ein düsteres Szenario herauf: „Wir wissen aus der Mülheimer Innenstadt, was es bedeutet, wenn ein Warenhaus schließt.“ Damit schwinde auch die Anziehungskraft eines jeden Standorts.

Stadt und Gewerkschaften hatten zum Arbeitnehmerempfang ins Gasthaus der Feldmann-Stiftung nach Mülheim Styrum eingeladen.
Stadt und Gewerkschaften hatten zum Arbeitnehmerempfang ins Gasthaus der Feldmann-Stiftung nach Mülheim Styrum eingeladen. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Gleichwohl wollte der OB nicht nur schwarz malen und brachte die positive Nachricht mit, dass die Arbeitslosenzahlen in Mülheim mit seinen rund 6000 Unternehmen und 62.000 Beschäftigten im April rückläufig waren - im Vergleich mit dem letzten Jahr und auch absolut. Damit sei Mülheim eine von nur zwei Städten im Umkreis, die sinkende Arbeitslosenzahlen verzeichnen könne, so Buchholz.

Mülheimer Friedrich-Wilhelms-Hütte: „Gehört zur DNA unserer Stadt“

Abgewendet seien immerhin die Befürchtungen, dass der Standort der altehrwürdigen Friedrich-Wilhelms-Hütte zugunsten von Wohnbebauung aufgegeben werde, hoben Buchholz und Fischer unisono positiv hervor und betonten: „Die FWH gehört zur DNA unserer Stadt.“ Auch bei Siemens sei das Thema Stellenabbau glücklicherweise vom Tisch. „Dort sucht man wieder Hunderte Bewerber“, so Buchholz. Auch ehemalige Vallourec-Mitarbeiter hätten bei Siemens eine neue Perspektive gefunden.

Nicht nur das zeuge von der Solidarität, die der DGB laut Fischer zu seiner Kernbotschaft gemacht habe, woran auch das diesjährige Motto zum 1. Mai „Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit“ anknüpfe.

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