Moers. Die Awo hatte für Freitag eine Podiumsdiskussion in Moers mit den Kandidaten für die Bundestagswahl geplant. Jetzt folgt die Absage. Die Details.
Der Awo Kreisverband Wesel hat eine für den 14. Februar geplante Podiumsdiskussion im Alten Landratsamt in Moers abgesagt. Das schreibt der Kreisverband in einer Mitteilung am Mittwoch, 12. Februar. Geplant war eine Diskussion mit allen Direktkandidatinnen und -kandidaten für die anstehende Bundestagswahl aus dem Wahlkreis. Hintergrund dieser Entscheidung sei die „Kenntnis über eine inzwischen eingetretene gezielte Mobilisierung über Social Media, bei der sich Anhänger der AfD offenbar darauf verständigt haben, die Veranstaltung in großer Zahl zu besuchen“, schreibt die Awo.
Folgt der Redaktion Moers auch auf Social Media:
- Ihr wollt keine Nachrichten mehr verpassen? Folgt der Redaktion Moers bei WhatsApp: Hier kostenlos den Kanal abonnieren.
- Uns gibt es auch bei Instagram. Mit einem Follow bleibt Ihr immer auf dem neuesten Stand.
Ziel der Awo war es nach eigenen Angaben, im bevölkerungsreichsten Wahlbezirk des Kreisverbandes eine faire und offene Diskussion zu ermöglichen, bei der verschiedene Parteien ihre Positionen sachlich und respektvoll präsentieren können. Durch die gezielte Abstimmung in sozialen Netzwerken befürchtet der Kreisverband jetzt jedoch, dass eine sachliche Debatte kaum möglich wäre und stattdessen eine vereinnahmte oder unausgewogene Atmosphäre entstehen könnte. Zudem liege dem Kreisverband die Sicherheit aller Beteiligten am Herzen.
Awo Kreisverband Wesel setzt sich für Demokratie und Vielfalt ein
„Die Entscheidung zur Absage ist uns nicht leichtgefallen. Als AWO setzen wir uns aktiv für Demokratie, Vielfalt und eine offene Debattenkultur ein. Doch eine Podiumsdiskussion kann nur dann ihren Zweck erfüllen, wenn alle Beteiligten die Möglichkeit haben, ihre Standpunkte gleichberechtigt und respektvoll zu vertreten. Die aktuelle Entwicklung lässt uns daran zweifeln, dass dies unter den gegebenen Umständen realisierbar wäre“, heißt es weiter. Vorstandsvorsitzender Jochen Gottke erklärt: „Wir möchten eine Atmosphäre schaffen, in der demokratischer Austausch auf Augenhöhe stattfinden kann. Wenn gezielte Mobilisierungen dazu führen, dass eine Veranstaltung aus dem Gleichgewicht gerät, müssen wir kritisch hinterfragen, ob sie ihrem Anspruch noch gerecht werden kann.“
Zehn Fragen, 160 Zeichen Platz pro Antwort: Alle Kandidaten im Überblick
Wahlkreis Wesel II - Krefeld II
- SPD: Mit welchem Promi Jan Dieren (SPD) gerne plaudern würde
- CDU: Das denkt Kerstin Radomski (CDU) über Bäume im Schlosspark
- Grüne: Was Kandidatin Ulle Schauws (Die Grünen) über Zuwanderung denkt
- FDP: Florian Philipp Ott (FDP) möchte Deutschland „enkelfit“ machen
- AfD: Hauke Finger (AfD): „Klimawandel ist nicht zu verhindern“
- Linke: Was für Edith Bartelmus-Scholich (Linke) die größte Bedrohung ist
Wahlkreis Wesel I
- SPD: So denkt Kevin Waldeck (SPD) über Zuwanderung und Klimawandel
- CDU: Das ist Sascha van Beeks (CDU) wichtigstes Thema im Wahlkampf
- Grüne: Charly Freckmann (Grüne): „Zuwanderung ist zwingend notwendig“
- FPD: Warum Bernd Reuther (FDP) gerne mit Barack Obama plaudern würde
- Linke: Manuela Bechert (Die Linke): Von Netto-Glück und Milliardären
- AfD: Mit wem Adam Balten (AfD) gerne mal über Tarzan plaudern würde
- Freie Wähler: Rainer Döge (Freie Wähler) plädiert für eine steuerfreie Rente
- Bündnis Deutschland: Wie Michael Heußen (Bündnis Deutschland) Wohlstand sichern will
Auch wenn die Podiumsdiskussion nicht wie geplant stattfinden kann, bleibe der Einsatz der Awo für eine starke Demokratie ungebrochen. „Die zunehmenden Versuche, demokratische Räume zu vereinnahmen, machen deutlich, wie wichtig es ist, sich weiterhin für einen sachlichen und respektvollen politischen Diskurs einzusetzen“, schreibt der Kreisverband - und ruft Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich weiterhin für eine demokratische und soziale Gesellschaft stark zu machen.