Moers. Im Zuge der Innenstadtsanierung sind jetzt weitere Details vorgestellt worden. So stellen sich die Planer den Bereich Stadtkirche/Kastell vor.
Allmählich wird es ernst. Die große Sanierung samt Umgestaltung der Moerser Innenstadt steht unmittelbar bevor. Anlass, die City komplett einer Frischekur zu unterziehen, ist letztlich der marode Zustand des Kanalnetzes, wie unlängst erneut erklärt worden ist. Es ist eine Mammutaufgabe. Das XXL-Projekt ist in fünf Bauphasen eingeteilt. Die erste Bauphase beginnt im Bereich Fieselstraße, Neustraße, Niederstraße, Haagstraße, Im Rosenthal und Meerstraße. Für den ersten Abschnitt rechnet die Enni mit einer Bauzeit von drei Jahren; insgesamt geht man in der Stadt davon aus, dass das Großprojekt über zehn Jahre dauern könnte.
Im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Umwelt ist nun eine weitere Facette der Umgestaltung vorgestellt worden. Dabei geht es um den Bereich vor der evangelischen Stadtkirche sowie den Kastellplatz.
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Grundsätzlich wird der Bereich insgesamt von den Planern als „einer der besonderen Punkte“ benannt, an dem der große Baumbestand erhalten bleiben soll, wie es am Donnerstag hieß. Gerade in der aktuellen Diskussion um die Bäume im Schlosspark dürfte diese Botschaft auf Gefallen stoßen. Darüber hinaus soll es so genannte Grüninseln geben, auf denen weitere Bäume gepflanzt werden, die behutsam den Bestand ergänzen.
Allerdings soll es künftig vor der Stadtkirche weniger Stellplätze für Autos geben. Der Verkehr im südlichen Bereich entlang der Stadtkirche soll laut Planungen auf Anlieger und Anlieferer beschränkt werden. Geplant ist, an der Stelle der Stellflächen ein Wasserspiel zu installieren. Einer Steigerung der Aufenthaltsqualität in diesem Bereich dienen laut Entwurf Sitzbänke rund um das besagte Element, das auf das „historische Meer“ verweisen soll und das als „verdunstungsaktive Oase“ wirkt, wie es heißt. „Das Brunnenelement wird in Form eines Wasserlaufs ausgebildet“, so umschreibt es die Stadt.
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Der Grüngedanke zieht sich weiter durch die Planungen. So entfallen laut Vorstellungen der Planer auch auf dem Kastellplatz etwa zehn Parkplätze, weil der Grünbereich zwischen der Straße Kastell und dem Platz verbreitert werden soll. Die Fläche soll multifunktional genutzt werden, hier ist von „taschenartigen Pflasterflächen“ die Rede. Genutzt werden sollen sie für gastronomische Zwecke oder als Stellfläche bei Veranstaltungen. Die Breite des bisherigen Gehweges bzw. der Fahrbahn soll weiterhin bei etwa 5,25 Metern liegen, der Kastellplatz an der Stelle mit einer Hecke abgetrennt werden. Darüber hinaus werden hier weitere Fahrradabstellplätze und Sitzbänke ins Spiel gebracht.
Die Zufahrt auf den Platz soll weiter nach Osten verlegt werden. Damit wollen Stadt und Stadtplaner auch die Verbindung der Kleinen Allee verbessern. Anders als heute könne die Kleine Allee dann zur Vorrangfläche für den Fuß- und Radverkehr entwickelt werden; auch Anliegerverkehr werde berücksichtigt. Die Erschließung der Grundstücke erfolge über den Kastellplatz, heißt es weiter.
Kosten
Für den großen Innenstadtumbau bekommt die Stadt Fördermittel des Landes. Der Bewilligungszeitraum läuft vorerst bis 2030, aktuell liegt die Förderung bei 70 Prozent; sie kann aber bei geänderter Haushaltslage auf 80 Prozent steigen. Der Eigenanteil liegt derzeit bei rund 6,2 Millionen Euro - verteilt auf 90 Monate ab Baubeginn, wie es heißt.
Noch ein Satz zum Thema Bäume: Perspektivisch möchte die Stadt „die geschädigten Kastanien“ an der kleinen Allee durch schmalkronige, eher säulenartig wachsende Bäume ersetzen. Hier nennt sie den Amberbaum als Beispiel. Der hat eine maximale Wuchshöhe von 20 Metern. Die Gehölze bleiben bis zum Start der Tiefbauarbeiten erhalten. Ein Baum muss allerdings doch unabhängig von seiner Konstitution weichen, wie aus den Unterlagen hervorgeht. Das hängt mit der geänderten Zufahrtsregelung auf den Platz zusammen.
Gedanken haben sich die Planer auch zur Oberwallstraße gemacht. Ein Teil soll einen Belag mit Kleinsteinpflaster bekommen, der analog zur dem der Fußgängerzone gewählt wird, damit die Straße als Teil der historischen Altstadt kenntlich wird. Die Verkehrsfunktion als Zufahrtsstraße für Parkhäuser und Anlieger soll sie behalten. Diskutiert wurde im Fachausschuss nicht, mit großer Mehrheit sprach sich das Gremium dafür aus, den Plan weiterzuverfolgen. Darüber, wie die zentralen kleinen Plätze aussehen sollen, war im bereits April 2024 informiert worden.