Herne. In Herne wird eine Brücke neu gebaut, bis dahin gibt es eine Notbrücke. Die aber sei nicht beleuchtet, so die Kritik, Stürze seien programmiert.

Rund um den Neubau der Emscherbrücke im Herner Stadtteil Pantringshof gibt es Kritik. Grund ist die Notbrücke. Bürgerinnen und Bürger bemängeln, dass die Fußspur im Dunkeln nicht beleuchtet ist. Sodingens Bezirksbürgermeister Mathias Grunert (SPD) kann den Unmut verstehen. Für manche Passantinnen und Passanten sei die Brücke nachts ein „Angstraum“, sagt er zur WAZ.

Hintergrund: Seit einem Jahr erneuert die Emschergenossenschaft die vielbefahrene Emscherbrücke an der Paul-Gerhardt-Straße an der Stadtgrenze zwischen Herne und Recklinghausen. Gebaut wurde sie 1912 und müsse dringend erneuert werden, berichtete die Emschergenossenschaft vor dem Start der Bauarbeiten im Februar 2024. Weil die Brücke marode ist, war sie da bereits für Lastwagen mit einem Gewicht von über zwölf Tonnen gesperrt, und der Verkehr wurde - durch eine Ampel gesteuert - einspurig über die Querung geführt.

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Für die Zeit des Brückenneubaus errichtete die Emschergenossenschaft zunächst eine einspurige Behelfsbrücke inklusive Fuß- und Radweg. Dann wurde die alte Brücke herausgehoben, und der Neubau begann. Abgeschlossen werden sollen die Arbeiten - so hieß es zum Start - im kommenden Frühjahr.  Die künftige Brücke werde mit 24 Metern genauso lang sein wie die bisherige. Die beiden Gehwege sollen dagegen etwas breiter gestaltet werden, und der künftige Radweg werde als Schutzstreifen auf der Fahrbahn abmarkiert. Kostenpunkt: rund 2,8 Millionen Euro.

So sah die alte, marode Brücke aus. Zuletzt durften nur noch Autos einspurig über die Brücke.
So sah die alte, marode Brücke aus. Zuletzt durften nur noch Autos einspurig über die Brücke. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Das Problem: Jetzt, in der dunklen Jahreszeit, stehe die Notbrücke „massiv in Kritik“, so Bezirksbürgermeister Grunert. Den Menschen stoße sauer auf, dass es keinerlei Beleuchtung gebe, sagt er auf Anfrage der WAZ. Zwar seien Straße und Fußweg gut voneinander getrennt, im Dunkeln sei es aber „stockfinster“ auf der Strecke. Nur, wenn zeitgleich ein Auto die Brücke passiere, sei ein wenig Licht vorhanden. Zudem sei ihm berichtet worden, dass sogar schon Autos in die Absperrungen gefahren seien. Stürze, klagten Passantinnen und Passanten, seien durch die Finsternis programmiert.

Bürgerinnen und Bürger, so Grunert weiter, hätten Stadt und Emschergenossenschaft ihren Unmut bereits Anfang Dezember telefonisch mitgeteilt, passiert sei aber nichts. „Wer als Fußgänger abends die Brücke passieren muss, ist so immer einem gewissen Risiko ausgesetzt“, kommentiert er - und spricht sich für eine Beleuchtung, etwa einen hellen Strahler, aus.

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Der Bezirksbürgermeister will sich nun an den Chef der Emschergenossenschaft, Uli Paetzel, wenden, um für seinen Vorschlag, eine Beleuchtung zu installieren, zu werben, kündigt er an.