Herne. Immer wieder fallen in Herne Schwimmstunden aus, Vereine und Schulen sind sauer. Das soll sich jetzt ändern. Wie das geschehen soll.

In Herne übernimmt die Bädergesellschaft die Betreuung der sechs Lehrschwimmbecken. Dadurch soll die Nutzung der Schwimmbecken für Schulen und Vereine reibungsloser verlaufen. Zuletzt hatte es Ärger gegeben: Immer mehr Schwimmkurse fielen aus.

Wie die Stadt Herne berichtet, hat das Rathaus mit der Herner Bädergesellschaft einen Vertrag über die sechs städtischen Lehrschwimmbecken abgeschlossen. Demnach übernimmt die Gesellschaft ab November die Betreuung der Flächen. Konkret betreffe das die Lehrschwimmbecken an der Michael- und der Görresschule, an den Grundschulen Börsinghauser Straße und Pantrings Hof, der Hans-Tilkowski-Schule und die Kleinschwimmhalle des Otto-Hahn-Gymnasiums. „Für die Schulen und Vereine in unserer Stadt freue ich mich sehr über die Bereitschaft der Herner Bädergesellschaft, mit ihrer ausgewiesenen Expertise im Bereich der Bädertechnik zu einem verlässlichen Betrieb der Schwimmbecken beizutragen“, sagt Sportdezernent Andreas Merkendorf in der Mitteilung der Stadt.

Herner Bädergesellschaft: „Wir haben das Wissen, die Erfahrung und das fachkundige Personal“

Wird künftig von der Herner Bädergesellschaft betreut: das Schwimmbad des Otto-Hahn-Gymnasiums.
Wird künftig von der Herner Bädergesellschaft betreut: das Schwimmbad des Otto-Hahn-Gymnasiums. © FUNKE Foto Services | Jonas Richter

Die Lehrschwimmbecken würden an Arbeitstagen bis circa 16 Uhr von Schulen und anschließend bis 22 Uhr von Vereinen genutzt. An Samstagen werde Vereinen zusätzlich für einige Stunden die Nutzung zweier Lehrschwimmbecken ermöglicht: Die Kleinschwimmhalle des Otto-Hahn-Gymnasiums stehe samstags von 8 bis 22 und sonntags von 8 bis 13 Uhr für Vereinsschwimmerinnen und -schwimmer zur Verfügung.

Ab November nun werde die technische Betriebsführung der Lehrschwimmbecken auf die Bädergesellschaft übertragen. Diese Betreuung umfasse unter anderem den Schließdienst, den Umgang mit Schwimmbadtechnik, die Wasserbeprobung, die Einhaltung von Hygieneparametern und die Beauftragung von Reparaturen. „Wir haben das Wissen, die Erfahrung und das fachkundige Personal und übernehmen diese Aufgabe gerne“, so Hans‑Lothar Przybyl, Geschäftsführer der Bädergesellschaft, in der städtischen Mitteilung.

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Bisher wurden die Lehrschwimmbecken von Hausmeisterinnen und Hausmeistern des städtischen Fachbereichs Gebäudemanagement betreut. Diese Regelung war zuletzt nicht von Erfolg gekrönt - um es vorsichtig zu sagen. Kritik kam vor allem vom Stadtsportbund. Dort hieß es: Den Herner Schwimmvereinen brächen die Trainingszeiten weg, weil die Schwimmhallen immer häufiger dicht seien. Gründe: Hausmeisterinnen und Hausmeister seien oft krank, die Technik sei marode und versage regelmäßig. Folgen seien frustrierte Eltern, deren Kinder nicht schwimmen lernen können, und Schwimmvereine, denen die Mitglieder weglaufen. „Eine Katastrophe“, so fasste es Hans Peter Karpinski, Vorsitzender des Herner Stadtsportbundes (SSB), vor einem Jahr gegenüber unserer Zeitung zusammen. Und: Den Vereinen stehe das Wasser mittlerweile bis zum Hals. Er forderte die Stadt auf, dafür zu sorgen, dass die Clubs vernünftig trainieren könnten.

Sie schlugen vor einem Jahr Alarm: (v.l.) Peter Achilles (Geschäftsführer), Frank Stieglitz (Breitensportkoordinator) und Hans Peter Karpinski (Vorsitzender) vom Stadtsportbund Herne.
Sie schlugen vor einem Jahr Alarm: (v.l.) Peter Achilles (Geschäftsführer), Frank Stieglitz (Breitensportkoordinator) und Hans Peter Karpinski (Vorsitzender) vom Stadtsportbund Herne. © FUNKE Foto Services | Jonas Richter

Das soll jetzt durch den Betreuungsvertrag erreicht werden.  Ein ausführlicher Leistungskatalog, so die Stadt, regele künftig die einzelnen Zuständigkeiten zwischen Bädergesellschaft sowie dem städtischen Fachbereich Sport und dem städtischen Gebäudemanagement. Bäderchef Przybyl habe zudem angekündigt, dass es zukünftig eine Koordinierungsstelle für die zentrale Kommunikation mit den Schulen und Vereinen geben werde.

„Mit der Beauftragung der städtischen Bädergesellschaft kann der Badbetrieb der städtischen Wasserflächen in Herne aus einer Hand erfolgen und die städtischen Hausmeister können sich noch mehr auf ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren“, sagt Stadtkämmerer Marc Ulrich, der auch für das Gebäudemanagement zuständig ist.

Und was sagt Hans Peter Karpinski, Chef des Stadtsportbundes? Er begrüßt die Pläne. „Wir erwarten, dass dadurch nicht mehr so viele Schwimmzeiten wegfallen“, sagt er unserer Zeitung. Er warte aber noch auf die konkrete Ausgestaltung der Vereinbarung zwischen Stadt und Bädergesellschaft. „Da wollen wir mitreden“, betont er.