Herne. Herne schrumpft tagsüber um rund 10.000 Menschen. Das zeigen die Zahlen aus dem aktuellen Pendleratlas. Wohin die Herner zur Arbeit fahren.

Tausende Herner und Hernerinnen pendeln jeden Tag zu ihrer Arbeitsstätte. Um genau zu sein: 44.077 Herner sind 2023 täglich aus der Stadt heraus gependelt. Das geht aus den aktuellen Zahlen des Pendleratlas des Statistischen Landesamtes IT.NRW hervor. Der Atlas zeigt nicht nur, wie viele Menschen die Stadt zum Arbeiten verlassen und wie viele hereinkommen, sondern auch, in welche Städte es die Hernerinnen und Herner zieht.

Einpendler:

33.455 Menschen kommen für ihren Job nach Herne. Davon sind 14.532 weiblich, 18.923 männlich. Die Zahl hat sich im Vergleich zu 2022 kaum verändert: Damals pendelten 33.404 Menschen nach Herne. Im Jahr 2015 kamen 30.016 Menschen in die Stadt zum Arbeiten. 2023 kamen die meisten aus Bochum (6522), Gelsenkirchen (3807), Recklinghausen (3352) und Castrop-Rauxel (2545). Aber auch aus Dortmund, Essen, Herten, Marl, Witten und Bottrop pendeln Menschen nach Herne. Mehr als zwei Drittel von ihnen gehen einem Vollzeitjob nach, die restlichen kommen für Teilzeit-Beschäftigungen nach Herne.

Auspendler:

Deutlich mehr Hernerinnen und Herner verlassen die Stadt, um in einer anderen zu arbeiten. 44.077 waren es im vergangenen Jahr, 2022 waren es 43.551 und 2015 sogar nur 38.577. Von den sogenannten Auspendlern sind deutlich mehr männlich (26.439). Hier steht Bochum ebenfalls an erster Stelle: 13.137 Hernerinnen und Herner pendeln in die Nachbarstadt. Damit liegt Bochum mit weitem Abstand vorn, gefolgt von Dortmund (4146), Essen (4041), Gelsenkirchen (3794) und Recklinghausen (2109). Aber auch Richtung Castrop-Rauxel, Düsseldorf, Herten, Duisburg und Witten verlassen die Herner ihre eigene Stadt.

Innerörtliche Pendler:

Doch es gibt auch viele, die in Herne leben und dort arbeiten. Die Zahl der innerörtlichen Pendler liegt bei 31.085. Im Jahr davor waren es 31.494. Während bei den Aus- und Einpendlern die meisten einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgehen, ist dieser Anteil bei den innerörtlichen Pendlern geringer. Dafür ist der Anteil derjenigen, die entweder selbstständig sind oder einer geringfügigen Beschäftigung nachgehen bei den innerörtlichen Pendlern größer als bei den Ein- oder Auspendlern.

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Pendlersaldo liegt bei knapp 10.000

Durch die Differenz zwischen den Hernerinnen und Hernern, die die Stadt für die Arbeit verlassen und denen, die zum Arbeiten aus anderen Städten nach Herne kommen, entsteht ein sogenannter Pendelsaldo. Dieses liegt für das Jahr 2023 bei Minus 10.622. So ist die Tagesbevölkerung in der Stadt durch die höhere Zahl an Menschen, die die Stadt verlassen als die, die herkommen, rund 10.000 Menschen kleiner als die eigentliche Zahl an Einwohnern in Herne.

Zum Verständnis: Der NRW-Pendleratlas setzt allein Wohnort und Arbeitsort zueinander ins Verhältnis; er berücksichtigt allerdings nicht, wie oft und mit welchem Verkehrsmittel die Berufstätigen tatsächlich zu ihrem Arbeitsort fahren. Aus früheren Erhebungen wird geschätzt, dass etwa zwei Drittel der Berufspendlerinnen und -pendler mit dem Auto unterwegs sind. Diese Erhebungen wurden jedoch vor der Einführung des 49-Euro-Ticket durchgeführt