Herne. Die Cranger Kirmes schnappt der Dürener Annakirmes kurzfristig das Jupiter-Riesenrad weg. Was passierte hinter den Kulissen?
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Von den Dimensionen der Cranger Kirmes kann man in Düren nur träumen. Das Volksfest „Annakirmes“ ist deutlich kleiner, erwartet aber eine Million statt vier Millionen Besuchern. Umso glücklicher war man im Rheinland, mit dem gut 50 Meter hohen Jupiter-Riesenrad einen richtigen Kracher verpflichtet zu haben. Als dann am Mittwoch, drei Tage vor dem Start, plötzlich die Absage kam und kurz darauf die Jupiter-Verpflichtung auf Crange bekannt wurde, bekam man in Düren „die eine oder andere Schnappatmung“, wie es heißt. Schausteller und Jupiter-Eigentümer Rudolf Barth versichert gegenüber der Redaktion, dass der Wechsel auf Crange wirklich etwas mit dem genannten technischen Defekt zu tun habe.
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Düren verliert mit Riesenrad das Symbol seiner Annakirmes
„Das Riesenrad ist das Symbol der Annakirmes“, sagt Markus Steffens, Bereichsleiter des Amtes für Stadtentwicklung und Verantwortlicher für die Kirmes in Düren. Man habe ein monatelang dauerndes Auswahlverfahren gehabt, und dann komme plötzlich drei Tage vor Beginn der am Samstag, 27. Juli, startenden Annakirmes die Absage.
Stadtsprecher Helmut Göddert und Markus Steffens zeigen sich auf Nachfrage enttäuscht von der Begründung, dass ein technischer Defekt Ursache für die Absage sei. „Wir haben das hier selbst mittags so mitgeteilt, und dann lesen wir kurz darauf, dass das Jupiter-Rad nach Crange kommt.“
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Jupiter-Eigentümer erklärt den Ablauf und technischen Defekt
Jupiter-Eigentümer Rudolf Barth bittet um Verständnis. Es sei nicht so, dass er ohne Rücksicht auf Düren wegen des besseren Platzes absage: „Wir haben einen Defekt am Autokran. Wir mussten ein Teil tauschen. Düren konnte ich nicht versprechen, dass wir bis Samstag fertig sind. Und das Risiko wollten wir nicht eingehen“, sagt Barth. Deshalb habe er am Mittwochvormitag für Düren abgesagt. Barth versichert, dass er zu diesem Zeitpunkt noch nichts von Crange gewusst habe.
Erst nachmittags sei der Anruf aus Crange gekommen. Dort hatte das Bellevue-Riesenrad der Düsseldorfer Schaustellerfamilie Bruch kurzfristig abgesagt. Bruch verweist in der offiziellen Erklärung auf persönliche Gründe. Für die Redaktion war Bruch bislang nicht zu sprechen. „Ich bin spontan eingesprungen“, versichert Rudolf Barth.
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Wann wird das Riesenrad nun auf Crange aufgebaut?
Er könne nachvollziehen, dass der Ablauf im Nachhinein einen komischen Eindruck hinterlasse, erklärt der erfahrene Schausteller. Aber es sei wirklich so, dass er Düren wegen des Defektes und nicht wegen des besseren Platzes auf Crange abgesagt habe. „Die Kollegen haben das mitbekommen.“ Für Crange sei der Betrieb des Rades nun gesichert. Der defekte Kran sei am Donnerstag um 11 Uhr in Ravensburg repariert gestartet und nun auf dem Weg Richtung Crange. Auch die Transporte seien gesichert. Der Aufbau auf Crange dauere dann drei bis vier Tage. „Dienstag wollen wir fertig sein.“ Die Kirmes beginnt am Donnerstag.
„Für uns ist das eine echte Katastrophe“, sagt der Dürener Kirmeschef Steffens. Stadtsprecher Göddert versucht sich in Galgenhumor, sagt aber auch: „Letztlich ist das sehr ärgerlich.“ In Düren springt jetzt das 38 Meter hohe Liberty Wheel des heimischen Schaustellers Gormanns ein, dies hat eine gänzlich andere Dimension und ist kein herausragendes Symbol mehr.
Die Veranstaltungen überschneiden sich. Die Annakirmes in Düren dauert bis zum 4. August, während die Cranger Kirmes am 1. August beginnt.
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