Hattingen. Winterzauber in Hattingen: Rodelpisten in Bredenscheid, der Elfringhauser Schweiz und in Niederwenigern sind voll. Väter unterbrechen Homeoffice.
Väter, die ihr Homeoffice unterbrechen, um mit der Familie Schlitten zu fahren, Gänse, die durch Schnee watscheln, Schneemänner überall - und ein Hinweisschild zum Nordpol: Zum ersten Mal in diesem Winter liegt in Hattingen so viel Schnee, dass sich Winterzauber einstellt. Darauf stellt sich das Landhaus Preuß ein.
Der Parkplatz unterhalb des Landhauses Preuß ist voll: Nicht nur aus Hattingen, sondern auch aus Bochum und anderen Nachbarstädten sind Schlittenfahrfreunde gekommen. Ab dem heutigen Freitag (10.1.) gibt es beim Landhaus Preuß auch Außer-Haus-Verkauf von Glühwein, Kakao, Waffeln. „Aber viele kommen auch gerne rein und wärmen sich bei uns auf“, weiß Gabi Preuß.
Schnee in Hattingen: Glühwein aus der Thermoskanne
Der Skilift ist nicht in Betrieb, dafür gibt es mehrere Rodelpisten. Entweder direkt am Landhaus den Hang herunter - oder aber eher in der Nähe zum Waldstück hin. Alle Arten von Schlitten sind hier zu sehen - vom Plastik-Bob mit Lenkrad bis hin zum klassischen Hörnerschlitten. Ihre Schlitten gerade mal stehen lassen Nils (10, Marley (10), Noah (13), Tom (10) und Miguel (10), denn sie liefern sich eine Schneeballschlacht.
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Ihre Mütter Silvia, Jenni, Jenni - „die dritte Jenni ist heute nicht dabei“ - und Melanie stehen zusammen, unterhalten sich, trinken Glühwein aus mitgebrachten Thermoskannen. „Aber ohne Schuss“, betont Melanie. Jenni kennt die Rodelbahn schon ewig: „Ich war schon mit drei Jahren hier.“ Wenn es schneit, geht es gleich raus auf die Piste, denn „so oft haben wir hier ja keinen Schnee“. Den schiebt auf der Straße ein Räumfahrzeug zur Seite.
Schneemannbauen in Bredenscheid
Derweil klatscht der nasse Schnee von den Bäumen laut auf vorbeifahrende Autos. Die Außentemperatur liegt bei 0,5 Grad Celsius. Der Schnee bleibt liegen.
Hund Mila rennt vor dem Schlitten her, auf dem Max (2) mit seinem Vater den Hang in der Nähe der Haltestelle Buchengrund in Bredenscheid hinunterrodelt. Oma und Mama Sarah schauen von oben zu. „Max ist zwar schon im vergangenen Jahr Schlitten gefahren, aber jetzt bekommt er das bewusster mit.“
Schneeschippen statt Rodeln
Wenige Meter weiter baut Jonathan (6) einen großen Schneemann. Er ist gut eingepackt in einen Schneeanzug. Sollte es noch eine Schneeballschlacht geben, hofft sein Vater, „dass wir die ganz am Ende machen. Ich habe nämlich keinen Schneeanzug an“. Auf der Straße indes fährt das Räumfahrzeug, sorgt dafür, dass der Verkehr rollt. Einige sind nicht zu Fuß zum Rodelhang gekommen, sondern mit dem Auto, parken an der Straße. Vor dem Haus in unmittelbarer Nähe ist dagegen Schneeschippen angesagt statt Rodelvergnügen.
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Auf dem Sportplatz in Niederwenigern steht ein riesiger Schneemann. An Fußballtraining ist nicht zu denken. Auf der Wiese an der Turmstraße mit Blick auf den Dom ist es rappelvoll. Eltern stehen beisammen, während die Kinder den Berg hinuntersausen. Riesenschneemänner bevölkern nahe der Straße Hombergsegge die Wiese.
Väter machen Homeoffice-Pause
„Komm, Papa muss gleich weiterarbeiten. Er hat nur Pause vom Homeoffice gemacht“, erklingt ein Ruf aus der Menge. Auf dem Gelände des Hofes an der Turmstraße wirken die weißen, schnatternden Gänse im strahlend weißen Schnee plötzlich eher cremefarben.
Ein Vater, auch er eigentlich im Homeoffice, rollte eine fette Schneekugel mit seinem Nachwuchs - an der klebt allerdings schon reichlich Erdreich.
Hochwasser und Schnee an der Ruhr
Die Ruhr führt indes immer noch Hochwasser, die Rinder stapfen auf der Wiese durch den Schnee. In der Innenstadt ist es ungewöhnlich still und leer. Menschen achten auf den Weg, Hunde genießen an der Leine den Schnee und an der Stadtmauer weist ein Schild die Richtung - zum Nordpol: 4292,23 Kilometer sollen es von hier aus sein.
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