Hattingen. Nach getöteter Schlange an Hattingens Ruhr: Weitere tote Schlangen gemeldet. Schlangennotruf-Betreiber hat eine Idee, was das Motiv sein könnte.

Schockiert ist Martin Maschka vom Schlangennotruf: Denn nach dem Fund einer toten Würgeschlange an der Ruhr in Hattingen sind ihm weitere tote Tiere am Fluss gemeldet worden. Er hat eine Idee, was das Motiv für so viele Schlangen-Morde in den vergangenen Tagen sein könnte.

Nach dem Artikel über die ermordete Schlange in Hattingen „hat sich ein weiterer Spaziergänger bei mir gemeldet“, berichtet Martin Maschka vom Schlangennotruf der Wildnisschule Ruhr in Hattingen, der oft gerufen wird, wenn Schlangen vermisst oder gefunden werden. „Er hat mir erzählt, dass er zwei Tage, nachdem ein anderer Spaziergänger eine geköpfte Boa constrictor in Winz-Baak gefunden hat, drei Schlangen am Ruhrufer gesehen und fotografiert hat.“ Das sei am 28. Dezember gegen 12.30 Uhr auf der Ruhrseite Rauendahl am Ende der Straße Im Westenfeld gewesen.

Drei Würgeschlangen in Hattingen getötet

Die Schlangen lagen demnach exakt an der Stelle, wo auch die erste tote Schlange gefunden worden war. „Dieser Spaziergänger war sich aber nicht sicher, wer in diesem Fall zuständig ist und hat die 112 angerufen. Er wusste auch nicht, ob es sich um bereits tote oder lebende Tiere handelte. Erst nach dem Artikel hat er sich bei mir gemeldet.“

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Bei allen Schlangen handelt es sich laut Maschka, der seinen Hund zum Schlangenspürhund ausgebildet hat, um Würgeschlangen. Und: Alle seien mit einem scharfen Schnitt ins Genick getötet worden. „Da muss jemand seine gesamten Schlangen getötet und entsorgt haben“, vermutet Maschka gegenüber dieser Zeitung.

Dem Täter droht Geld- oder Freiheitsstrafe

Für die Tötung hat er kein Verständnis, denn er betont, dass die Tiere an eine Auffangstation abgegeben werden können, wenn ein Halter sie beispielsweise wegen der Stromkosten, einer Änderung seines Hobbys oder was auch immer nicht mehr wolle.

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Zudem kritisiert Maschka die Stelle der „Entsorgung“. Denn: „Hier gehen viele Spaziergänger mit ihren Kindern vorbei.“ Für das Töten eines Wirbeltiers „ohne vernünftigen Grund“ oder das Leidenlassen eines solchen Tieres sieht das Tierschutzgesetz eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe vor.

Erinnerung an tote Giftschlangen im Oberwinzerfeld

Was Maschka stutzig macht: „So etwas gab es in den letzten Jahren in Hattingen schon einmal.“ Denn: Im Jahr 2021 waren getötete Giftschlangen an der Ruhr entsorgt worden.

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Dem Veterinäramt des Ennepe-Ruhr-Kreises muss die Haltung von Würgeschlangen nicht gemeldet werden. Halter müssen jedoch einen Herkunftsnachweis erbringen können.