Hattingen. Nach dem WAZ-Bericht über einen Schlangenmord, gibt‘s immer mehr Meldungen zu den Tieren in Hattingen. „Wahnsinn“, so der Experte Martin Maschka.
„Das ist Wahnsinn!“ Natur-Experte Martin Maschka ist überwältigt. Der Hattinger, der zum Verein Artenschutz RUhrgebiet gehört, hat nach dem WAZ-Bericht über den Schlangenmord in Hattingen enorm viele Anrufe bekommen – die Menschen haben weitere Schlangen-Sichtungen gemeldet
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Maschka freut sich über die Meldungen, weil er so „seine Kartierungsarbeit noch mal vervollständigen kann“. Sogar Menschen aus Sachsen und Hamburg hätten aufgrund des Berichts bei ihm angerufen - und ein Fernsehsender. „Es kamen Schlangenmeldungen aus ganz Deutschland. Dabei waren ganz spezielle heimische Arten.“ Wie die seltene Schlingnatter. „So haben wir erfahren, dass es auch ein Schlingnatter-Vorkommen zwischen dem Harkortsee und Witten gibt, das zuvor noch gar nicht registiert worden ist.“ Die Naturschutzbehörde werde begeistert sein, glaubt er.
Viele Menschen melden ihre Schlangen-Sichtungen
Maschka freut sich über so viel Aufmerksamkeit für das Schlangenthema. Er setzt sich seit Jahren für die Reptilien ein, klärt auf, informiert, schützt und erhebt Zahlen. Immer wieder bringt er Kindern wie Erwachsenen Schlangen nah, beispielsweise bei der Froschteichparty in seiner Wildnisschule Ruhrgebiet Am Zippe. Bei seinem Schlangennotruf gehen Meldungen ein von Schlangenfunden beispielsweise in Häusern. Seinen Hund hat er eigens zum Schlangensuchhund ausgebildet, hat ihn an Schlangenhaut riechen lassen und so nach und nach auf das Auffinden von Schlangen vorbereitet. Schon viele Schlangen konnte Maschka mit seinem Hund so in Häusern aufspüren und sichern.
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Das aufgekommene Interesse will Maschka nun auf jeden Fall weiter nutzen: „Ich möchte mit der unteren Naturschutzbehörde noch ein bisschen enger Zusammenarbeiten für deren Monitoring für die Biostation, so dass man eine Verbreitungskarte hat.“
Kursus für Menschen mit Angst vor Schlangen
Nebeneffekt der Berichterstattung: Gemeldet haben sich bei Mascka zudem WAZ-Lesende, die panische Angst vor Schlangen haben. „Sie haben gefragt, ob ich helfen kann.“ Er kann: „Im kommenden Jahr möchte ich einen Kursus gegen Schlangenphobie anbieten“, stellt er in Aussicht. Von dem Angebot können dann nicht nur Betroffene profitieren, sondern gleich auch die Reptilien: Denn wenn die Angst besiegt ist, „dürfen die Schlangen auch in den Gärten der Menschen bleiben“, hofft Maschka.
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Sichtungen von Schlangen - gleich ob im Garten oder in der freien Natur - können bei Martin Maschka gemeldet werden, er führt darüber Buch. So geht‘s: Foto mit Angabe des Sichtungsortes per Whatsapp schicken an die Nummer 0157 72949225. Das ist auch die Nummer des Schlangennotrufs.