Hattingen. Kein Rückwärtsfahren für Müllwagen: Anwohner einer steilen Straße sollen ihre Mülltonnen zum Sammelplatz schleppen. Ist das alternativlos?
Wieder gibt es Mülltonnen-Ärger, weil die Abfuhr-Fahrzeuge nicht mehr rückwärts fahren dürfen: An einer Hattinger Straße haben Anwohner ihre Hilfe angeboten. Weil sie eine Bedingung daran knüpfen, lehnt die Stadt ab.
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Rückwärtsfahrende große Müllautos sind ein Risiko für die Mitarbeiter und Menschen in der Umgebung. Deshalb muss Hattingen diese Rangiermanöver verhindern. Für die Bewohner enger Straßen heißt das unter Umständen, dass ihre Mülltonnen nicht vor der Tür abgeholt werden, sondern dass sie die Tonnen zu einem Sammelpunkt bringen müssen. So soll es auch am Bangertsweg in Winz-Baak sein.
„Die Mülltonne ist schneller da unten, als so mancher Autofahrer, weil es einfach zu steil ist.““
„Diejenigen, die den Bangertsweg kennen wissen, die Mülltonne ist schneller da unten als so mancher Autofahrer an der Bochumer Straße sein kann, weil es einfach zu steil ist“, betont Gerhard Nörenberg (CDU) im Rat. Zudem gebe es keinen Platz, um die Tonnen gesammelt aufzustellen.
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Ein Treffen habe zu keiner Einigung geführt, erklärt er. Anwohner hätten angeboten, das Müllfahrzeug könne auf dem Privatgrundstück wenden. Geknüpft ist dieses Angebot aber an die Zusage der Stadt, dass sie für etwaige Schäden haftet.
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Baudezernent Jens Hendrix unterstreicht, dass zum Glück an vielen Stellen gemeinsame Lösungen mit den Anwohnenden gefunden werden können. Aber: „Wir werden nicht als Stadt Haftungspflichten für Privatgrundstücke übernehmen, wo es unmöglich sein wird, im Falle einer kaputt gefahrenen Einfahrt noch nachzuweisen, ob das unsere Fahrzeuge waren.“
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Die Stadt halte kein Personal dafür vor, private Flächen reparieren zu können. Auch finanziell sei das nicht darstellbar. Eine solche Haftungsübernahme sei deshalb ausgeschlossen: „Damit würden wir einen Präzedenzfall schaffen, der auf andere Fälle und Gegebenheiten durchschlagen würde. Das würde zu einem unkalkulierbaren Risiko für uns führen.“