Hattingen. Notinseln findet man in Hattingen überall. Kinder in Not finden hier Hilfe. So wird dort konkret geholfen und mit diesen Sorgen kommen Kinder.

Seit vielen Jahren bietet das Projekt „Notinsel“ Kindern in Hattingen einen sicheren Ort, an den sie sich in Notsituationen wenden können. Das farbenfrohe Schild mit den drei Figuren im Schaufenster oder im Eingangsbereich signalisiert: Hier bist du sicher. Obwohl das Angebot in Hattingen selten genutzt wird, wächst es weiter. So funktionieren die Notinseln und das ist ihr Ziel:

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Ins Leben gerufen wurde das deutschlandweite Projekt von der Deutschen Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel, mit dem Ziel, Kindern eine Anlaufstelle in schwierigen Situationen zu bieten. Seit etwa 2015 gibt es das Angebot auch in Hattingen, wo es mittlerweile an mehr als 80 Standorten im gesamten Stadtgebiet verankert ist. Das Projekt wird nun seit vier Jahren von der städtischen Abteilung Prävention und Frühe Hilfen betreut.

Egal ob Geschäfte, Bäckereien oder Apotheken – die Notinseln findet man überall. „So wird ein dichtes Netz an sicheren Orten geschaffen, an denen Kinder in Notsituationen konkrete Hilfe erhalten können“, erklärt Melanie Becker von der Abteilung Prävention und frühe Hilfen.

„Wichtig ist, dass jede Situation Unterstützung erfährt, und genau dafür stehen die Notinseln ein.““

Melanie Becker
Abteilung Prävention und frühe Hilfen

Dabei stehen nicht nur gefährliche Situationen im Vordergrund: Oft sind es bloß kleine Probleme, wie ein vergessener Schlüssel oder ein Kind hat sich verlaufen.

Kinder sollen sich sicher fühlen

Kinder lernen bereits in Kitas und Schulen, was das Notinsel-Symbol bedeutet. Zwei Jahre lang wurden unter Grundschülern Lineale mit dem Logo der Notinsel verteilt. Zudem führen Sozialarbeiter regelmäßig Präventionsprogramme durch, bei denen den Kindern auch die Notinseln nähergebracht werden.

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Auch die Kampfsportschule „Little Dragon“ hat das Thema Notinseln in einer Selbstverteidigungseinheit mit den Kindern behandelt. In den Kindergärten, die zu den ersten Notinseln in Hattingen gehören, wird das Konzept ebenfalls thematisiert, sodass auch die Jüngsten wissen, wohin sie sich im Notfall wenden können.

Handlungsanweisungen und Sicherheitshinweise

Die teilnehmenden Geschäfte und Einrichtungen erhalten klare Handlungsanweisungen, wie sie sich verhalten sollen, wenn ein Kind Hilfe sucht. Dazu gehören Tipps, wichtige Fragen und Antworten sowie eine Übersicht über die relevanten Rufnummern in Hattingen, um im Ernstfall schnell handeln zu können. „Wichtig ist, dass jede Situation Unterstützung erfährt, und genau dafür stehen die Notinseln ein“, sagt Becker.

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Die Handlungsanweisungen bestehen aus fünf Schritten. Im ersten Schritt soll das Kind im Verkaufsraum, in der Anwesenheit von Menschen belassen werden. Danach wird versucht, das Kind zu beruhigen. Die Angst des Kindes soll in jedem Fall ernst genommen werden. Anschließend wird dem Kind das Gefühl von Sicherheit und Verständnis vermittelt. Es sollen jedoch keine Ratschläge gegeben werden, da diese das Kind verunsichern könnten und die Lage sich somit verschlimmern könnte.

Selbst Notinsel werden

Wer mehr über die Notinseln erfahren oder selbst Teil des Projekts werden möchte, kann sich an die Abteilung Prävention und Frühe Hilfen wenden.

Informationen und eine Liste aller Standorte sind auf der Website www.notinsel.de zu finden. Für Fragen und Anregungen steht zudem die E-Mail-Adresse familien@hattingen.de zur Verfügung.

Wenn das Kind nach Hause möchte, wird versucht, mit den Eltern in Verbindung zu kommen und falls dies nicht möglich ist, wird zur Kita oder der Schule Kontakt aufgenommen. Wenn das Kind nicht nach Hause möchte oder dort niemand erreichbar ist, sind passende Telefonnummern bereitgestellt: Zunächst soll der Fachbereich Kinder, Jugend und Familie kontaktiert werden und wenn dies nicht möglich ist, wird das Jugendamt über Polizeirevier oder Feuerwehr alarmiert. In dringenden Fällen wird sofort 110 oder 112 gewählt.

Wenige, aber wichtige Hilferufe

Auch wenn die Notinseln nur selten aufgesucht werden, sind sie ein wichtiges Angebot. Eine kürzlich durchgeführte Evaluation ergab, dass im letzten Jahr sieben Kinder in Hattingen die Hilfe einer Notinsel in Anspruch genommen haben – und dies nur bei den Stellen, von denen eine Rückmeldung vorliegt.

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 „Daraus lesen wir, dass es den Kindern in Hattingen größtenteils gut geht, aber es ist dennoch gut, dass es diese Anlaufstellen gibt“, so Becker. Das Projekt befindet sich stetig im Wachstum.