Hattingen/Velbert. Die Villa Pax ist besonders: Das 3,3-Millionen-Haus ist die teuerste Immobilie Hattingens. Wir haben uns umgeschaut – die exklusiven Einblicke.
Die Villa Pax in Hattingen steht zum Verkauf, die teuerste Immobilie der Stadt. Exklusive Einblicke.
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Haben Sie 3,29 Millionen Euro übrig? Dann könnte die Villa an der Stadtgrenze Hattingens zu Velbert etwas für Sie sein. Es ist das teuerste, aber nicht das einzige Millionen-Objekt, das in Hattingen angeboten wird. Obwohl das gewaltige Anwesen samt einiger Luxus-Einrichtungen zwischenzeitlich aus den Immobilien-Portalen verschwunden war, sucht das markante Gebäude weiter neue Besitzer.
Eigentümer und Unternehmer Stephan Hachmann möchte sich aus gesundheitlichen Gründen von der Villa trennen, erklärt er. Der heute 62-Jährige hatte den besonderen Bau mit dem Rund an einer Seite, der gelben Fassade und dem grünen Dach 2007 gekauft und aufwändig umgebaut. Denn seit mehreren Jahren stand der Bau leer, bevor der Langenberger Bauunternehmer Hachmann das Haus bei einem Spaziergang entdeckte. „Wir haben alles komplett grundsaniert. Neues Dach, neue Fassade, Wärmedämmung und so weiter“, betont er. Drei Jahre dauerte die Sanierung.
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Ursprünglich war die Villa 1960 von Franz Fispera als Hotel gebaut worden. 1987 wurde sie um eine Disko erweitert. Doch die abgeschiedene Lage am Deilbachweg wurde dem Tanzclub zum Verhängnis: mit der nur einspurigen Zufahrt war er nicht zu betreiben. Zumal die Villa nur über Velbert erreichbar ist. Eine Anbindung in Hattinger Richtung fehlt, obwohl sie auf Hattinger Gebiet liegt.
Mehrere Millionen-Häuser in Hattingen
In Hattingen stehen neben Villa Pax als teuerster Immobilie derzeit noch andere Villen und Häuser zum Verkauf, für die Preise um eine Million Euro oder sogar darüber aufgerufen werden.
Für knapp zwei Millionen Euro wird ein Haus in Niederwenigern angeboten, das mit beheizbarem Außenpool, Pferdeställen und einem Reitplatz punktet. Dort legt der Eigentümer besonderen Wert darauf, „dass es passt“ mit neuen Interessenten.
1,35 Millionen Euro sind für das ehemalige Gasthaus Bärwinkel aufgerufen. Das Traditionslokal im Hügelland sucht schon länger neue Eigentümer.
Neu dazugekommen ist ein Penthouse über zwei Etagen in Winz-Baak mit Blick über die Ruhr. Der Bau mit Sauna aus dem Jahr 2014 steht für 970.000 Euro zum Verkauf.
Zwei benachbarte Mehrfamilienhäuser in Welper werden für eine Million Euro in Immobilienportalen angeboten.
Ein Langenberger machte 1990 eine Seniorenunterkunft aus Villa Pax - das Seniorenhotel Treptow. Zehn Jahre wurde es betrieben. Dann kam das Aus und mehrere Termine zur Zwangsversteigerung. Plänen eines Essener Investors, auf dem Areal 62 Ferienhäuser zu errichten, erteilte die Stadt Hattingen eine Absage.
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Heute vermietet Stephan Hachmann privat Monteurzimmer in Villa Pax - kleine Apartments mit Kochecke und Diele. Doch damit soll Schluss sein. „Ich plane, nächstes Jahr zu verkaufen“, erklärt der Langenberger. Und der Bau hat für seinen stolzen Preis von fast 3,3 Millionen einiges zu bieten. Zum Ensemble auf etwa 30.000 Quadratmetern Grundstück und mit etwa 1700 Quadratmetern Wohnfläche gehören neben dem Hauptgebäude, ein frei stehendes Bruchsteinhaus, Kfz-Stellplätze, ein großer überdachter Unterstand und Doppelgaragen. Aber auch einige Luxus-Einrichtungen bietet die Villa: Tennisplätze, ein kleines Kino, Sauna, Solarium, Massage- und Fitnessraum. Genutzt werden die aber derzeit nicht mehr.
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Und obwohl er so viel Arbeit in die Villa gesteckt hat und als Kind sogar selbst sonntäglich hier einkehrte, verspürt Hachmann jetzt keinen „Trennungsschmerz“, wenn er die Villa Pax in neue Hände geben will. Er kann sich aber verschiedene Nutzungen für das Haus vorstellen: „Es wäre ideal als Kurzzeitpflegeheim, das gab es dort ja schon einmal. Oder auch Rotlicht würde bei der abgelegenen Lage natürlich passen“, überlegt Hachmann. Vieles könnte man aus dem repräsentativen Gebäude machen, weiß der Besitzer. Vorgaben machen, will er nicht.
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Er hat sogar schon drei Interessentengruppen, die sich für den Kauf interessieren, erklärt der 62-Jährige. „Die würden dort aber alle selbst wohnen wollen“, sagt er. Mit mehreren Familien könnten einzelne Wohnungen abgetrennt werden. Und wenn man sich aufteilt, wäre auch der Kaufpreis von knapp 3,3 Millionen Euro zu stemmen. Was aus Villa Pax wird, bleibt nun zunächst abzuwarten.
Hachmann verkauft außerdem Häuser in Belgien, Dänemark und auf Mallorca, erklärt er. In Kanada hat er sich bereits von einer Immobilie getrennt.
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