Hattingen. Schöne Gärten, tierische Plage: Schnecken waren ein großes Thema bei der 20. Offenen Gartenpforte in Hattingen. Eine Teilnehmerin gibt Tipps.
Mexikanisches Gänseblümchen, Bartfaden, Rosmarin, Waldmeister, marokkanische Minze und viele weitere duftende Stauden, Kräuter und Nutzpflanzen begrüßen die Besucherinnen und Besucher im Garten von Anke Lehmann-Schulze. Im Rahmen der 20. Offenen Gartenpforte „Gärten an der Ruhr“ öffnete die Pflanzenexpertin einmal mehr ihren privaten Garten neugierigen Augen. Ein großes Thema dabei: Schnecken.
Durch strategisch gesetzte Baumbestände sind in dem etwa 500 Quadratmeter großen Garten bewusst Schatten- und Sonnenplätze geschaffen, die nicht nur den Gartenbesuchern als Ruheoase dienen. Niedrige Mauern aus Ruhrsandstein bringen Struktur in das Insektenparadies.
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Geduld ist häufig der Schlüssel zum Erfolg beim Anlegen des Gartens. „Wenn man sich von Beginn an mit den Pflanzen beschäftigt und weiß, was sie benötigen, sind sie häufig sehr dankbar“, erklärt Anke Lehmann-Schulze. Dann sei die Pflege umso leichter und der Wuchs der Blüte umso größer.
Im Jahr 2018 hat sie ihren Garten bewusst auf drei Ebenen anlegen lassen. Nach und nach wich die langweilige Rasenfläche einzelnen Beeten, deren Bewohner sich ihren Weg suchen durften. Und so bahnt sich etwa ein kriechender Thymian seinen Weg durch den ansonsten gepflegten Steinboden.
An einem Tag 250 Schnecken von den Pflanzen abgesammelt
„Häufig lohnt es sich auch in den Nachbargärten zu schauen, was dort gut wächst oder eben auch nicht“, gibt sie als Tipp. Standort, Bodenqualität und die Bedürfnisse der Pflanze sollten genau passen. Eigene Anregungen holt sie sich bei Kursen von Ingrid Adelt, die ebenfalls Jahr für Jahr ihren Garten im Rahmen der Offenen Gartenpforte für Interessierte öffnet. Das Gartenparadies Lehmann mit englischem Touch bietet Gleichgesinnten jedoch auch die Möglichkeit zum Fachsimpeln.
In diesem Jahr ging es vor allem um die Frage: Was kann man gegen die Vielzahl an Schnecken machen? „Nach den letzten schweren Regengüssen habe ich an einem Tag rund 250 Schnecken von den Pflanzen abgesammelt“, erklärt Anke Lehmann-Schulze. Die schleimigen Kriechtiere gelten nicht nur für Nutzpflanzen als einer der größten Schädlinge. Gegen die unliebsamen „Mitesser“ braucht es vor allem eins: Geduld.
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„Die meisten sammele ich ein und bringe sie dann in den Wald“, berichtet Lehmann-Schulze weiter. Doch angesichts der Vielzahl an Schädlingen bleibt der Griff zu finalen Mitteln manchmal nicht aus – Schneckenkorn zum Verteilen, Schnexagon zum Bestreichen von Oberflächen oder Kupfer als Barriere werden dabei als mögliche Mittel diskutiert.
Die Gastropoden lieben Verwelktes
Eine Besucherin gibt dazu einen besonderen Tipp: „Das Unkraut nach dem Jäten einfach liegen lassen neben dem Beet!“ Denn: Die Gastropoden lieben Verwelktes.
Auch die Wahl der Pflanzen kann das Auftauchen der Schnecken verhindern – Wolfsmilchgewächse etwa seien sehr unbeliebt bei den wirbellosen Tieren. Und genau dafür ist die Offene Gartenpforte initiiert worden: Um mit Gleichgesinnten zu fachsimpeln, einander Anregungen zu geben oder „einfach zu zeigen, wie schön es im Garten sein kann“, wie Anke Lehmann-Schulze ihre Teilnahme begründet.
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An der 20. Offenen Gartenpforte „Gärten an der Ruhr“ haben zwölf Gärten teilgenommen. In Sprockhövel, Bochum, Hattingen und Essen konnten Interessierte für einen Eintrittspreis von 2,50 pro Person und Garten Anregungen sammeln. Die Einnahmen werden in diesem Jahr voll an die Fürstin-Franziska-Christine-Stiftung, Hospiz macht Schule, als auch an die Lernhäuser des Kinderschutzbundes Essen gespendet.
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2023 wurden so insgesamt 6750 Euro zu jeweils gleichen Anteilen an den Ambulanten Hospizdienst Witten-Hattingen, den Förderverein der Gesamtschule Nord sowie an das Übehaus Kray gespendet.