Hattingen. Das beste Abi des Jahres machte Mejra Tutic (18) in Hattingen. Ein Fach lag der Super-Abiturientin gar nicht. Warum sie ihre Top-Note braucht.

Mejra Tutic (18) hat ihr Abitur am Gymnasium Waldstraße mit Bravour bestanden. Und schon bevor sie die Urkunde zu ihrem Erfolg in Händen hält, verdient sie eigenes Geld: Mejra jobbt zurzeit in einem Bekleidungsgeschäft in der Hattinger Altstadt. Mit dem Verdienst dort möchte sie sich nach dem Abi nun ein paar Reisewünsche erfüllen. Auch was ihre berufliche Zukunft betrifft, weiß die 18-Jährige schon genau, wo sie hin will. Und sie weiß: Ein Super-Abitur wie ihres ist dafür äußerst hilfreich.

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Das beste Abitur des Jahrgangs hat die Absolventin des Gymnasiums Waldstraße geschafft - ihre 858 Punkte (von maximal 900 möglichen) bedeuten offiziell einen Schnitt von 1,0, rein rechnerisch sogar von 0,9. Ein Studienplatz in Psychologie ist Mejra Tutic damit sicher. Und genau den hat sie angestrebt. Denn dass sie einmal Psychologin werden will, das weiß die Hattingerin schon, seit sie 14, 15 ist.

Freunde sagten ihr immer wieder, wie gut sie bei Problemen helfen kann

Feststellungen von Freunden, die ihr immer wieder sagten, wie gut sie bei Problemen helfen, bei Konflikten vermitteln kann, regten sie zunächst an, sich über das Berufsfeld zu informieren. Ein Praktikum in der Mittelstufe in einer psychotherapeutischen Praxis verfestigte ihren Berufswunsch. „Ich wusste also früh, dass ich einen sehr guten Abi-Schnitt benötige“, sagt Mejra Tutic. Denn das Fach Psychologie ist an fast allen Unis mit einem hohen Numerus Clausus belegt.

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„Etwas anstrengender“ seien die letzten zwei Jahre ihrer Schulzeit dann schon gewesen, gesteht sie. Verrät zudem, dass Englisch, neben Geschichte einer ihrer Leistungskurse, ihr Lieblingsfach war. Dass sie zudem Deutsch und Biologie im Abitur hatte, sie in jedem der vier Fächer mindestens 14 Punkte (eine glatte Eins) erreichte. Und dass Sport in der Schule „so gar nicht meins war“ - insbesondere die Ballspiele nicht (da hatte sie denn auch „nur“ eine Zwei). Bewegung allerdings, betont Hattingens beste Abiturientin 2024, finde sie „durchaus wichtig. Ich etwa gehe regelmäßig joggen und mache Pilates“.

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Eltern der Hattingerin sagen: „Mache das, womit Du glücklich bist“

Ihre Familie, sagt Mejra Tutic, habe sie übrigens in puncto Noten „nie unter Druck gesetzt. Meine Eltern haben vielmehr immer zu mir gesagt: Mache das, womit Du glücklich bist. Dafür bin ich Ihnen sehr, sehr dankbar.“

„Wenn Ihr Euch gut vorbereitet habt auf eine Prüfung, dann zweifelt nicht plötzlich doch an Euch, sondern vertraut darauf, dass Ihr das könnt.““

Mejra Tutic
Abiturientin

Überhaupt hat die 18-Jährige zu ihren Eltern Elvira und Fahrudin, der aus dem Sandžak, einer grenzübergreifenden Region im Südwesten Serbiens und Nordosten Montenegros stammt, ein sehr gutes Verhältnis. Mit ihnen und mit ihrer älteren Schwester Emina (21) will Mejra Tutic auch in diesem Sommer wieder in „meine zweite Heimat Serbien“ fahren. „Das ist ein so wunderschönes Land .“

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Danach direkt starten mit einem Studium will sie übrigens nicht. Vielmehr möchte die 18-Jährige neben weiteren Reisen - nach London, Rom, Istanbul - erst einmal praktische Berufserfahrungen sammeln. Bewerbungen in Psychotherapie-Praxen und für ein Freiwilliges Soziales Jahr laufen. „Ich freue mich auf tolle neue Erfahrungen“, sagt Mejra.

Und einen Ratschlag an kommende Abiturientinnen und Abiturienten hat die Hattingerin auch: „Wenn Ihr Euch gut vorbereitet habt auf eine Prüfung, dann zweifelt nicht plötzlich doch an Euch, sondern vertraut darauf, dass Ihr das könnt.“

Auch diese Abiturienten schafften einen Super-Schnitt

Drei weitere Abiturientinnen und Abiturienten schafften an Hattingens Schulen in diesem Jahr einen 1,0er-Schnitt. Dieser ist der beste, der offiziell vergeben wird - bei 823 bis 900 Punkten. Noten unter 1,0 sind reine Rechenspielereien.

1,0er-Abiturient Ryu Offermann (18) vom Gymnasium Holthausen (833 Punkte) hatte dabei Englisch und Geschichte als Leistungskurse (LKs), Evangelische Religion und Mathematik im Abitur. Studieren will er Geschichte und Medienwissenschaften, dann Geschichtsjournalist werden. „Ich freue mich unfassbar aufs Geschichtsstudium, das gerade zu Zeiten dieses politischen Klimas von großer Wichtigkeit ist.“

Als Abifächer wählte Fynn Birke (18) vom Gymnasium Holthausen (847 Punkte, 1,0) Informatik und Mathematik (LKs), Erdkunde und Englisch, später möchte er „Medizin oder Informatik studieren, erstmal aber reisen und sehen, was die Zukunft so bringt“.

„Recht“, sagt Svea Stritzke (18) vom Gymnasium Waldstraße (833 Punkte, 1,0), „hat mich schon immer interessiert.“ Folgerichtig, dass sie Jura studieren, später Staatsanwältin oder Richterin werden möchte. Ihre Abifächer: Englisch und Sozialwissenschaften (LKs) Biologie und Deutsch.

Das beste Abitur an der Gesamtschule schaffte Romy Bandersky (19) mit einem Schnitt von 1,1. Ihre Abifächer: Mathematik und Sozialwissenschaften (LKs), dazu Deutsch und Italienisch. Sie möchte Grundschullehrerin werden. Denn: „Ich will in der Gesellschaft etwas verändern, und da muss man bei den Kindern anfangen.“ 

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