Hattingen. Mehrere zehntausend Euro nehmen Schüler aus Hattingen für ihren Abiball in die Hand. Was die Kosten nach oben treibt, wie sie alles finanzieren.
Seit Wochen schon ist „ihr“ Abiball für Abiturientinnen und Abiturienten Thema, die Vorfreude steigt zunehmend. Catering, DJ, Kleider lassen die Kosten für einen Abiball dabei aber schnell in enorme Höhen treiben. Leonie Fredrich (18), Abiturientin am Gymnasium Waldstraße, gibt einen Einblick in die Finanzkalkulation – und den organisatorischen Aufwand eines solchen Events.
Die Planung unseres Abiballs – der an diesem Mittwoch (14.6.) stattfindet – begann bereits mehr als ein Jahr zuvor, Anfang 2022. Damals hofften wir, dass die Corona-Pandemie uns keinen Strich durch die Rechnung machen würde – was sie glücklicherweise auch nicht tut.
Es waren eigentlich immer die gleichen 20 Leute, die bei allem mitgeholfen haben
Der erste Schritt war es damals, Komitees zu gründen für die zu erledigenden Aufgaben. So gab es ein Deko-Komitee, ein Finanzierungs-Komitee, eines für die Abizeitung und eines für die Abipullis. Die Aufgabenverteilung innerhalb der Stufe hat am Ende aber nur so semi gut geklappt. Es waren eigentlich immer die gleichen 20 Leute, die bei allem mitgeholfen haben. Im Endeffekt hat ja aber doch alles funktioniert – vor allem dank Amelie Ullrich und Christian Vogelsang, die allein mehrere hundert Stunden in die Planung investiert haben. Dafür ein dickes Dankeschön!
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Am wohl wichtigsten war bei allen Aufgaben dabei wohl die Sicherung der Finanzierung und die Klärung der Location, also dem Ort, an dem der Abiball dann stattfinden sollte. Bei Hattinger Abiturientien sind dabei eigentlich immer dieselben Locations im Gespräch: das Rouge in Bochum, die Gebläsehalle der Henrichshütte oder die Mensa der Uni Bochum. Bis vor einigen Jahren war die Burg Blankenstein ebenfalls ein Favorit, jedoch steht diese nicht mehr als Veranstaltungsort zur Verfügung.
Feier in der Gebläsehalle in Hattingen – für circa 27.000 Euro
Wir haben uns als Jahrgang schließlich für die Gebläsehalle der Henrichshütte entschieden, da diese am nächsten gelegen und mit Kosten in Höhe von circa 27.000 Euro nicht viel teurer als die anderen ist. Diese 27.000 Euro schließen die Raummiete (11.000 Euro) für den gesamten Tag, die Kosten für den DJ (600 Euro), den Fotografen (450 Euro), die Deko (800 Euro), ein Buffet für 395 Personen (10.000 Euro) und das Servicepersonal (1600 Euro) mit ein. Unsere Abiturientia wird dabei an diesem Mittwoch nicht nur den Abiball, sondern zuvor auch die öffentliche Zeugnisverleihung und eine abschließende After-Show-Party vor Ort abhalten.
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Aber wie soll man so viel Geld für ein solches Event auftreiben? Noch dazu als Schüler?
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Um die Beantwortung dieser Frage kümmerte sich bei uns hauptsächlich Christian Vogelsang, der das Finanzierungs-Komitee leitet. Er schaffte es, insgesamt 20 Sponsoren, die zumindest einen Teil des benötigten Geldes finanzierten, für unseren Abiball zu gewinnen. Als Gegenleistung erhielten sie jeweils eine Anzeige in der Abizeitung und einen Aufsteller bei unserem Ball. Der Rest kam zum einen durch wöchentliche Waffelverkäufe in der Schule und andere Verkäufe wie Brezeln und Getränke bei schulischen Veranstaltungen oder unseren Stufenwein zustande. „Ein Großteil des Abiballs wird zudem durch den Verkauf von Abiball- und Aftershow-Party-Karten finanziert“, so Vogelsang. Immerhin 50 Euro kostet dabei eine jede Abiball-Karte. Für eine vierköpfige Familie ist man also bei allein 200 Euro für die Abiball-Karten, eine Aftershow-Karte für Freunde nach dem offiziellen Teil kostet einen Zehner.
Ein Kleid für Mädchen kann locker mal 300 Euro kosten
Zu diesen Kosten kommen für die Abiturientinnen und Abiturienten zudem auch noch die Gelder für die Festkleidung, wobei ein Kleid für uns Mädchen auch locker mal 300 Euro kosten kann.
Günstig kommt man also auf jeden Fall nicht davon. Aber wenn man mal ehrlich ist – ein Highlight und Muss ist der Ball als Abschluss unserer Schulzeit auf jeden Fall.
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