Hattingen.. Zum Geburtstag gibt’s eine Ausstellung mit Cartoons von Peter Gaymann und einen Markt der Möglichkeiten im St.-Elisabeth-Krankenhaus.
Demenz ist immer noch ein Tabu, weiß Pia Grebe, Leiterin der Alzheimer Gesellschaft Hattingen Sprockhövel, die Partner ist im Kompetenz-Netzwerk Demenz Hattingen und Sprockhövel. Das besteht inzwischen seit zehn Jahren. Ziel war und ist es, die Akteure vor Ort zu vernetzen, Lücken in der Unterstützung zu entdecken und neue Angebote zu entwickeln.
Demenz, wissen die Netzwerkpartner, ist immer noch wie ein Stempel. Dabei „ist nicht jede Vergesslichkeit gleich eine Demenz. Auch Depressionen können demenzartige Symptome machen“, weiß Dr. Christiane Bienek, Chefärztin des Zentrums für Altersmedizin am St.-Elisabeth-Krankenhaus in Niederwenigern, das auch Netzwerkpartner ist.
Gesellschaft muss sich auf Erkrankte einstellen
„Menschen mit Demenz leben unter uns, wir teilen den Lebensraum mit ihnen. Beim Einkaufen, in der Bank, auf der Straße. Die Gesellschaft muss sich darauf einstellen“, fordert Grebe.
„Die Beratungen haben sich inzwischen etabliert – und wir bieten viele Informationsveranstaltungen“, sagt Michael Klüter, Leiter der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe in Hattingen und Sprockhövel, die das Netzwerk koordiniert. Ein wichtiges Thema sei beispielsweise auch „Autofahren und Demenz“. „Da ist das Interesse groß.“ Inzwischen gibt das Netzwerk sogar halbjährlich einen Flyer mit allen Angeboten heraus. „Etabliert hat sich auch unsere Tanzveranstaltung ,Blauer Montag’“, sagt Klüter.
Zahl der Erkrankten steigt stetig
Die Fachleute wissen: Die Zahl der Erkrankten und der betroffenen Angehörigen wird steigen. „Erkrankte muss man leben lassen, so wie sie sind – und kann von ihnen auch lernen. Wir sind oft sehr rational, Menschen mit Demenz sind gefühlsbetont“, so Bienek. „Sie zwingen die Gesellschaft zur Langsamkeit“, betont Grebe einen ihrer Ansicht nach positiven Aspekt. Auch Kinder müssten schon an das Thema herangeführt werden. Damit die Erkrankung bald kein Tabu mehr ist.
Zum zehnten Geburtstag präsentiert sich das Netzwerk mit einem Markt der Möglichkeiten am Tag der offenen Tür im St.-Elisabeth-Krankenhauses in Niederwenigern am Samstag, 13. Oktober.
Cartoons sind in vielen Schaufenstern zu sehen
Außerdem eröffnet am heutigen Samstag um 11 Uhr bei der Alzheimer Gesellschaft Hattingen Sprockhövel eine Ausstellung, die dann in Hattinger Schaufenstern zu sehen ist: „Demensch“ mit Cartoons von Peter Gaymann. Folgende Geschäfte stellen ihre Fenster zur Verfügung: Alzheimer Gesellschaft Hattingen-Sprockhövel, Oststraße 1, Reformhaus Stöcker, Welperstraße 2, Rathaus Hattingen, Rathausplatz, dm-Markt, Heggerstraße, AVU-Treffpunkt, Augustastraße, Maschenprobe, Johannisstraße 13, Juwelier Faatz, Heggerstraße, LottoTotto Szumigala, Obermarkt 2, DUO-Optik, Untermarkt 4-8, KISS, Kirchplatz, Fahrräder Hecken, Steinhagen 14, 3. Welt-Laden, Flachsmarkt 3, Vom Fass, Große Weilstraße, Elektronik Seyock, Große Weilstraße, Die Potteery, Große Weilstraße, Stadtbücherei, Reschop-Carré, St. Elisabeth Krankenhaus, Essener Straße. Die Ausstellung endet dann mit dem Tag der offenen Tür in Niederwenigern – und zieht anschließend weiter in Sprockhöveler Schaufenster.
Shuttle-Service zum Tag der offenen Tür
Es wird einen Shuttle-Service zum Tag der offenen Tür im Zentrum für Altersmedizin am St.-Elisabeth-Krankenhaus, Essener Straße 31, am Samstag, 13. Oktober, 11-16 Uhr, geben. Die Kleinbusse starten am Reschop-Carré – und zwar um 10.30 Uhr und um 12.30 Uhr. Zurück geht es um 13 Uhr, um 15.30 Uhr – und nach Bedarf. Die Fahrt ist für Gäste kostenlos.