hattingen. . Gesellschaft will die Krankheit ins Bewusstsein jüngerer Menschen rücken. Dazu sollen auch neue Kommunikationsformen entwickelt werden.

Verglichen mit den Anfängen vor 15 Jahren ist die Alzheimer Gesellschaft Hattingen-Sprockhövel weit gekommen. „Damals gab es nichts“, sagt Vorsitzende Maria-Elisabeth Warnecke. Inzwischen hat sie an der Oststraße 1 eine Anlaufstelle, nach der sich andere Städte die Finger lecken. Geschäftsführerin ist Pia Grebe, das Fachgebiet der Sozialarbeiterin und Gesundheitsberaterin ist Demenz.

Beide sind froh, dass es heute ein Bewusstsein für die Krankheit gibt. Beide wünschen sich aber auch, dass Angehörige früher einen Fuß über die Schwelle setzen würden, statt in der Regel drei Jahre verstreichen zu lassen, die sinnvoll genutzt werden könnten.

Angebot früher nutzen

Ihre Hoffnung: Dass Verwandte sich im Zweifelsfall informieren und das Angebot vor Ort nutzen, auch wenn die Betroffenen erste Anzeichen oft gut überspielen.

Nicht nur erwachsene Kinder kommen mit oder ohne Betroffene zur Beratung, sondern auch Enkel. Bei der Jugend will die Alzheimer Gesellschaft künftig verstärkt ansetzen. Auch wenn die Krankheit in der Regel besonders ältere Menschen trifft: Nicht nur die Kranken selbst seien von den Auswirkungen betroffen, sondern die ganze Familie. Es soll normal werden, sich auch schon in jungen Jahren mit dem Thema zu befassen und nicht erst, wenn eine Familie betroffen ist. Maria Elisabeth Warnecke und Pia Greb wollen junge Leute über Internetplattformen einbinden und neue Formen der Kommunikation mit jungen Menschen entwickeln.

Kongress in Weimar

Um den eigenen Horizont zu erweitern, sollen einige Vertreter der Gesellschaft am 10. Kongress der Deutschen Alzheimer Gesellschaft in Weimar teilnehmen. Sein Motto: „Demenz – Gemeinsam Zukunft gestalten.“ Um die Veranstaltung von 18. bis 20. Oktober finanzieren zu können, werden noch Sponsoren gesucht.

Nicht nur für den Blick über den Tellerrand hinaus wird Geld gebraucht, sondern auch dafür, zu erhalten, was in 15 Jahren geschaffen wurde, so die Vertreterinnen der Gesellschaft. Und wenn die Öffentlichkeit mitzieht, können auch Betroffene und Angehörige entspannter leben. Etwa wenn die Tochter nach Absprache Taschen in einen Laden zurückbringt, die die Mutter mitgenommen hat. Oder jemand weggenommenes Obst später zahlt, weil der Vater die Regeln der Selbstbedienung nicht kennt.

Ärztliche Beratung einmal im Monat

Kostenlose ärztliche Beratungsgespräche finden in der Geschäftsstelle der Alzheimer Gesellschaft jeweils am Dienstag von 14.30 bis 16 Uhr statt: am 17. Juli, 21. August, 11. September, 9. Oktober, 6. November und am 11. Dezember.

Mo, Di, Mi und Fr ist von 10 bis 13 Uhr geöffnet, jeden 2. und 4. Mittwoch von 15-17 Uhr.