Hattingen. Michael Klüter von der Kontakt- und Informationsstelle KISS vermittelt. Zwar gibt es in Hattingen über 100 Selbsthilfegruppen, aber dennoch ist manchmal nicht das Passende dabei. Und nicht alle Gruppen stellen sich auch auf dem aktuellen Info-Flyer vor.
Verstärktes Interesse an der Selbsthilfe in der dunklen Jahreszeit registriert aktuell Michael Klüter, der seit Sommer die Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe (KISS) Hattingen/Sprockhövel leitet.
„Ich habe seit einigen Wochen das Gefühl, dass das anflutet. Ich bin neu hier, mir fehlt der Vergleich. Doch Kollegen aus Witten und Gevelsberg haben bestätigt, dass es in dieser Jahreszeit öfter Anfragen gibt.“
Wer sich meldet, möchte Anschluss finden, „will sich bewegen, weiß aber nicht, wie“. Er ermuntert alle, die Kontakt suchen, anzurufen. „Manchmal kann man nicht direkt in eine Gruppe vermitteln. Zwar gibt es in Hattingen über 100, aber dennoch ist manchmal nicht das Passende dabei.“ So ist die Gruppe für Schlaganfallbetroffene eine für Frauen. Ebenso die für Mobbingopfer. Das kann sich aber ändern. „Da ist viel Bewegung drin. Gruppen gründen sich, lösen sich auf, verändern sich.“ Auch wer auf dem aktuellen Flyer nicht das Richtige findet, kann sich melden. Denn: Einige Gruppen stellen sich darin nicht vor.
Gute Erfahrungen hat Klüter bislang mit den ehrenamtlichen „Ingangsetzern“ gemacht, die Gruppen mit aufbauen, Formalitäten wie Datenschutz oder Organisation besprechen. Etwa ein Dutzend hat eine einjährige Fortbildung durchlaufen. Die Teilnehmer erhalten im Dezember Zertifikate. „Ich bin begeistert, auf wie viel Engagement ich in Hattingen stoße.“ Gut vernetzt fühlt sich Klüter bereits, der das Kompetenznetzwerk Demenz moderiert sowie koordiniert und neben der halben Stelle bei KISS sich noch mit einer halben Stelle um den sozialen Dienst im Haus der Diakonie kümmert. Synergien ergäben sich da: „Allein schon in der Hinsicht, was Räume für Vorträge oder Gruppen angeht.“ Besonders lobt Klüter, dass z.B. ein Mitglied der Selbsthilfegruppe „Angst, Panik, Depression“ Sprechstunden anbietet. „Das ist hilfreich, um im Einzelgespräch erst einmal Kontakt aufzunehmen.“