Hattingen. Beim Stadtteil-Check in Hattingen erhalten gerade dörfliche Stadtteile gute Noten für das Gemeinschaftsgefühl. Aktive aus den Orten erklären das.

Der Zusammenhalt und das Gemeinschaftsgefühl in Hattingen und in seinen Stadtteilen empfinden die Bürger als hoch. Das ergab der WAZ-Stadtteilcheck. Als besonders gemeinschaftlich werden das Hügelland, Blankenstein und Niederwenigern angesehen.

„Der Zusammenhalt entsteht durch gemeinsame Tätigkeiten und Aktivitäten“, sagt Volker Schlickum, Vorsitzender des Bürger- und Heimatvereins Elfringhausen. „Und viele Einwohner sind auch bei uns Mitglied im Verein und kennen sich durch das Auf und Abbauen für die Bürger- und Weinfeste sehr gut.“

Corona ist Probe fürs im Stadtteil-Check Hattingen gut bewertete Gemeinschaftsgefühl


Allerdings stelle die Corona-Pandemie das Gemeinschaftsgefühl auf eine harte Probe, so Schlickum. Im Augenblick gebe es kein richtiges Gefühl, man sehe sich ja kaum, auch wenn man sich so gut es gehe weiterhin helfe. Man versuche durch kleinere Projekte, wie etwa die Gründung einer Tanzgruppe oder Jugend- und Umweltprojekte, den Gemeinschaftssinn am Leben zu erhalten. Auch für die Weihnachtszeit habe man sich ein paar Kleinigkeiten überlegt.

Der große Zusammenhalt im Hattinger Hügelland, das mit Note 1,88 am besten bewertet wurde, ergebe sich auch durch die Notwendigkeit, sagt Volker Schlickum. „Es fahren ja hier zum Beispiel keine Busse und Schulbusse, da ist man auf gegenseitige Hilfe angewiesen“, erklärt der Vereinsvorsitzende.

Blankenstein, Hügelland und Niederwenigern punkteten besonders


Neben Blankenstein (1,90) erhielt auch Niederwenigern eine gute Bewertung. Die Wennischen benoteten das Gemeinschaftsgefühl in ihrem Stadtteil durchschnittlich mit 2,41.

„Durch den positiven dörflichen Charakter in Niederwenigern ist der Zusammenhalt schon etwas Besonderes“, sagt Manfred Lümmer, Fußball-Abteilungsleiter der Sportfreunde Niederwenigern. „Und der Fußballplatz ist für das Zusammenkommen eine wichtige Anlaufstelle in Niederwenigern.“ Man komme dort ins Gespräch und so kenne fast jeder jeden.

Auch in schwierigen Zeiten halten die Menschen in Niederwenigern zusammen


Über 200 Dauerkarten hat der Fußball-Oberligist für seine Heimspiele in der aktuellen Spielzeit verkauft. „Die Unterstützung der Menschen aus dem Dorf in schwierigen Zeiten ist wirklich hoch, auch das beschreibt den besonderen Zusammenhalt in Niederwenigern sehr gut“, erklärt Manfred Lümmer.

Durch die vielen Corona-Auflagen habe sich zudem der Aufwand, Fußballspiele durchzuführen, deutlich erhöht, auch da haben sich viele Ehrenamtliche im Dorf gefunden, um zu helfen.

Gemeinschaftssinn ist nicht unbedingt zu steuern, sagt Manfred Lümmer


Ein solcher Gemeinschaftssinn sei nicht unbedingt zu steuern, er entstehe aber durch viele Aktivitäten. Die Sportfreunde Niederwenigern veranstalten so seit vielen Jahren den Dorfcup, bei dem alle Bewohner Niederwenigerns mitspielen können. Voraussetzung ist die Mitgliedschaft im Verein oder eben der Wohnort Niederwenigern.

„Besonders ist bei uns im Verein auch, dass sich von den Mini-Kickern bis zur ersten Seniorenmannschaft alle kennen. Das kann man nicht erzwingen, ist aber bei uns so gewachsen und das stärkt das Gemeinschaftsgefühl sehr“, erklärt Lümmer.