Gladbeck. Junge Leute konnten am Wochenende im Gladbecker Rathaus einmal mitbestimmen. Ziel: Gladbeck attraktiver für die Jugend machen.
Unter dem Motto „Mein Veedel. Mein Kiez. Mein Quartier“ stand am Wochenende die Jugendkonferenz im alten Rathaus Gladbeck. Hier konnten Jugendliche gemeinsam Pläne und Maßnahmen erarbeiten, um in Zukunft die Stadt jugendfreundlicher zu gestalten – im Mittelpunkt standen Demokratie, Kultur und Sicherheit.
„Die Jugendlichen sollen aktiv an der Politik in der Stadt partizipieren, sie sollen ein Mitspracherecht erhalten“, so Mathias Lazinski, Kinder- und Jugendbeauftragter der Stadt Gladbeck. Eine Mitsprache, die sich die Jugendlichen an den zwei Projekttagen selbst erarbeiten konnten.
Die Jugendkonferenz ist nur der Anfang eines größeren Demokratie-Projektes
„Es ging darum, den Apparat der Verwaltung zu verstehen und Ideen zu erarbeiten, an denen die Jugendlichen selbst teilhaben können, um die Stadt jugendfreundlicher zu machen.“ Das Ziel: Die gemeinsame Erstellung des Jugend-Förderplans. Dieser solle dann Punkte umfassen, um Spielplätze, Schulhöfe oder kulturelle Angebote in Gladbeck zu verbessern.
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Die Jugendkonferenz war der erste Teil des Projektes „Demokratie lebt“. Die Stadtverwaltung möchte mit Hilfe des Ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Maßnahmen zur Stärkung der Demokratie umsetzten. „Hierfür erhält die Stadt Gladbeck jährlich ein Fördergeld von 140.000 Euro, das auch in Demokratiepflege von Kindern und Jugendlichen fließen soll“, sagt die städtische Zukunftsmanagerin Nadine Müller.

Ab Mai werde ein spezieller Jugendfonds eingerichtet, außerdem seien eine Kino-Film-Reihe und Plakat-Kampagnen geplant. Ebenso seien Jugendforen und ein „Tag der Demokratie“ in Arbeit. „Außerdem wollen wir als Jugendrat in die Schulen gehen, um zu zeigen, wie wichtig der politische Einsatz sein kann“, kündigt der Jugendbeauftragte Lazinski an.

Um die Zusammenarbeit mit der Stadt zu verbessern, hatten die Jugendlichen am Samstag außerdem die Möglichkeit, ihre erarbeiteten Vorstellungen Bürgermeisterin Bettina Weist zu präsentieren. Lazinski: „Dass sie den Ideen der Jugendlichen zuhört, ist ein wichtiges Zeichen.“ Dies sei für die junge Generation eine Chance, sich selbst einzubringen.
„So bekommen wir eine Stimme und fühlen uns verstanden“, sagt Jugendratssprecher Seyfeddin. Es sei wichtig, selbst Teil eines politischen Gremiums sein zu können, so der 17-Jährige. „Wir können Sachen verändern im Sinne der Jugendlichen. Und dass die Bürgermeisterin uns dabei zuhört, ist wichtig.“
„Natürlich wünschen sich die Jugendlichen auch mehr Geschäfte in der Innenstadt, mehr Veranstaltungen, mehr Konzerte in Gladbeck. Das sind Dinge, auf die wir nicht immer Einfluss haben“
Frauenrechte, der Einsatz gegen Rechtsextremismus, Hass und Hetze. Dies seien ebenso wichtige Punkte gewesen, über die die Jugendlichen sprachen. Missbrauch zu bekämpfen, egal wo. „Dass der Jugendrat ein eigenständiges Gremium ist, hilft bei der Zusammenarbeit“, sagt Jugendratssprecherin Lia. Denn so sei alles unparteiisch und jeder habe die Gelegenheit, etwas einzubringen.
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So arbeiteten die Jugendlichen beide Tage an ihren Ideen – um Gladbeck jugendfreundlicher zu machen und sich selbst politisch einzubringen. Doch auf alle Wünsche einzugehen, sei nicht möglich. „Natürlich wünschen sich die Jugendlichen auch mehr Geschäfte in der Innenstadt, mehr Veranstaltungen, mehr Konzerte in Gladbeck“, meint Mathias Lazinski. „Das sind Dinge, auf die wir nicht immer Einfluss haben.“ Doch das Hauptziel sei klar geblieben: Jugendliche an Gladbecker Politik zu beteiligen.
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