Gladbeck. Anwohner in Gladbeck hatten sich über viele Ratten beklagt, die Stadtverwaltung versprach Hilfe. Darum ist bisher nichts passiert.
Im Mai schlugen Anwohner in Schultendorf Alarm: In ihren Gärten, auf der Straße und auf dem Spielplatz liefen Ratten herum. Auch, während Kinder rutschen, schaukeln oder im Sand spielen. Vor allem die Tiefbauarbeiten im Bereich der Tal- und der Eggebrechtstraße machten sie für die vielen Ratten verantwortlich. Die Stadtverwaltung versprach nach einer Anfrage der WAZ, einen Schädlingsbekämpfer in den Stadtteil zu schicken. Passiert ist das seitdem aber nicht.
Erst Anfang dieser Woche beginne eine beauftragte Firma, die Meldungen aus Gladbeck abzuarbeiten, wie Pressesprecherin Anna Langhof auf Anfrage mitteilt. Darunter werde ein Schädlingsbekämpfer auch an der Talstraße in Schultendorf zum Einsatz kommen. „Aufgrund der hohen Anzahl an Aufträgen gibt es manchmal eine gewisse Vorlaufzeit, bis der Schädlingsbekämpfer tätig werden kann“, so Langhof weiter.
Anwohner beobachten aktuell weniger Ratten in Gladbeck-Schultendorf
Dann werde der Schädlingsbekämpfer Rattengift auslegen, um die Tiere zu bekämpfen. Das Gift werde den Tieren zum Fraß angeboten. Sollten die Nager nach dieser sogenannten Belegung noch immer nicht verschwunden sein, werde dieser Schritt nach einer Kontrolle innerhalb eines kurzen Zeitraums wiederholt. „Sollte das Rattenaufkommen nach dieser Erstbelegung weiterhin erhöht bleiben, wird eine erneute Belegung durchgeführt, um den Befall weiter zu reduzieren“, erklärt Anna Langhof.
Obwohl das Rattenproblem niemals vollständig „in den Griff“ zu bekommen sei, habe es in vergangener Zeit deutlich weniger Beschwerden gegeben, so die Sprecherin der Stadtverwaltung. Auch Florian Goldberg, der mit seiner Frau und seinen zwei kleinen Kindern direkt in unmittelbarer Nähe der Talstraße wohnt, sagt: „Es sieht so aus, dass wir weniger Ratten beobachten.“ Es sei aber nicht so, dass gar keine mehr zu sehen seien.
Schwerpunktstellen gibt es in Gladbeck nicht
Schwerpunktstellen, an denen das Ratten-Problem immer wieder auftaucht, gebe es in Gladbeck nicht. „Die Einsatzorte des Schädlingsbekämpfers variieren stetig. Ratten vermehren sich vorwiegend da, wo sie genügend Futter finden“, so Anna Langhof.
Neue Nahrungsquellen testeten die Tiere zunächst sehr vorsichtig. „Droht ihnen keine Gefahr, informieren sie einander über solche Futterstellen.“
Stadt Gladbeck lässt regelmäßig Giftköder zur Rattenbekämpfung in Kanalschächten auslegen
Da Ratten sehr scheu seien, lebten sie meistens nur in der Nähe von Menschen, wenn sie dort Nahrung finden. „Daher sollten keine Nahrungsmittel oder Tierfutter frei zugänglich gelagert werden, und Komposthaufen sollten korrekt betrieben werden, um diese Tiere nicht anzulocken“, sagt Anna Langhof.
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Da Ratten bevorzugt im Untergrund, wie öffentliche und private Abwasserleitungen, leben, ist im öffentlichen Bereich das Ingenieuramt der Stadt Gladbeck für die Bekämpfung von Ratten zuständig. „In den Schächten der öffentlichen Entwässerung werden regelmäßig Giftköder von Fachfirmen ausgelegt, die von der Stadt Gladbeck beauftragt werden, besonders in Bereichen mit bekanntem Rattenbefall und in neu gemeldeten Bereichen, wie dann beispielsweise in der Talstraße“, berichtet Anna Langhof weiter.
Wer Ratten auf seinem Grundstück entdeckt, muss selbst einen Schädlingsbekämpfer rufen
Anna Langhof weist noch einmal darauf hin, dass das eigenhändige Auslegen von Rattengift, auch auf privaten Grundstücken, nicht zulässig ist und eine Ordnungswidrigkeit darstellt. Wer Ratten auf seinem Grundstück entdeckt, muss selbstständig einen Schädlingsbekämpfer rufen.
Bei der Stadt Gladbeck ist Hanna Köhl vom Ingenieuramt, Abteilung Unterhaltung von Straßen und Entwässerungsanlagen, für alle Anliegen rund um Ratten zuständig. Bürger können sich bei Fragen an sie wenden. Sie ist erreichbar unter 02043/99 2049 oder per E-Mail an hanna.koehl@stadt-gladbeck.de.
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