Gladbeck. i-Dötzchen sind oft Neulinge im Straßenverkehr. Autofahrer sollten besonders umsichtig sein. Die Polizei kontrolliert intensiv an und um Schulen.
Die Schule beginnt. Und für viele Mädchen und Jungen in Gladbeck zum ersten Mal. Eine aufregende Zeit, nicht nur für die Kinder, sondern auch für die Eltern. Und bei all der Freude auf das Neue, tritt nach Erfahrungen der Polizei eine wichtige Sache schon einmal in den Hintergrund: der sichere Schulweg.
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Die Zahl der Schulwegunfälle ist im vergangenen Jahr im Einzugsgebiet des Polizeipräsidiums Recklinghausen um 36 auf 48 gestiegen. Trotzdem bewegen sich die Werte laut aktuellem Verkehrsunfallbericht 2022 noch unter den Zahlen vor Ausbruch der Pandemie, als der Unterricht aus Gründen des Infektionsschutzes auf Distanz durchgeführt.
Die Polizei kontrolliert vermehrt an Gladbecker Schulen die Geschwindigkeit
Allerdings sieht die Lage in Gladbeck anders aus. Gingen in den Jahren 2018 und 2019 jeweils neun Schulwegunfälle in die Statistik ein, waren es 2022 zehn solcher Vorfälle. Im Vorjahr, zu Corona-Zeiten, wurde kein Schulwegunfall in Gladbeck registriert.
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Im zurückliegenden Jahr verunglückten auf Gladbecks Straßen insgesamt 26 Kinder, eines weniger als 2021. Zum Vergleich: Anno 2018 trugen 25 Mädchen und Jungen bei Verkehrsunfällen Verletzungen davon, im Jahr darauf waren es 34 Kinder. Während der Corona-Pandemie, als weniger Fahrzeuge unterwegs waren, wurden elf Fälle registriert.
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„In neun von zehn Fällen handelte es sich um Unfälle mit Leichtverletzten. In einem Fall wurde ein Unfallbeteiligter schwer verletzt“, berichtet Corinna Kutschke, Sprecherin im Polizeipräsidium Recklinghausen. Bei sieben der zehn Vorkommnisse „handelte es sich um Unfälle mit Radfahrbeteiligung, bei drei um Fußgängerbeteiligung.“ Es seien ausnahmslos Kinder betroffen gewesen.
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Die eine herausragende Hauptunfallursache lasse sich nicht herausfiltern, eine „leichte Häufung“ erkenne die Polizei in der „verbotswidrigen Benutzung der Fahrbahn oder anderer Straßenteile“. Die Polizeisprecherin: „Überhöhte Geschwindigkeit ist als Unfallursache in keinem der genannten Fälle statistisch erfasst.“ Zwei der zehn Schulwegunfälle ereigneten sich an einem Fußgängerüberweg.
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Friederike Zurhausen, Polizeipräsidentin des Präsidiums Recklinghausen, sagt: „Aufgeregte Kinder und auch Eltern werden zunächst wieder vermehrt unterwegs sein. Rechnen Sie mit unerwarteten und unsicheren Reaktionen. Fahren Sie vorsichtig, haben Sie vor allem auch die anderen Verkehrsteilnehmenden im Blick.“ Ein mögliches Fehlverhalten anderer sollte einkalkuliert werden.
Die Polizei Recklinghausen wird gezielte Schulwegsicherung im Bereich der Schulen durchführen. Die Einsatzkräfte werden präventiv und repressiv tätig werden, beispielsweise auf Gefahren und Fehlverhalten hinweisen. Wer Fragen oder Anliegen hat, kann sich an die Beamten wenden.
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Verkehrsteilnehmer in Gladbeck müssen mit verstärkten Geschwindigkeitsmessungen im Bereich von Schulen und auch auf den Schulwegen rechnen. Zudem wird die Polizei unter anderem auf die Kindersicherung im Auto, die Verkehrssicherheit von Fahrrädern (Beleuchtung, technische Einrichtungen, etc.) und das Tragen von Fahrradhelmen bei Erwachsenen und Kindern achten.
„Auch das ,richtige’ Aussteigen aus dem Fahrzeug ist ein Punkt, den die Eltern bereits im Vorfeld mit den Kindern besprechen können“, so Zurhausen. Das Halten direkt vor der Schule – Stichwort: Elterntaxis – mache die gesamte Situation für alle sehr unübersichtlich. Hinzu kommen gefährliche Situationen, wenn die Kinder auf der falschen Seite aussteigen oder schnell über die Straße laufen, sind die Dreikäsehochs doch wegen ihrer geringen Körpergröße leicht zu übersehen.
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Die Polizeipräsidentin rät Eltern: „Üben Sie den Schulweg mit Ihren Kindern. Zeigen Sie ihnen die sicheren Stellen, um die Straße zu überqueren – und wie sie es richtig machen. Erklären Sie ihnen gleichzeitig die kritischen und unübersichtlichen Stellen.“ Eltern sollten auch an die „richtige“ Kleidung denken: hell, gut sichtbar, mit lichtreflektierende Applikationen.
Friederike Zurhausen: „Seien Sie gerade zum Schulbeginn auf der Straße äußerst umsichtig. Nehmen Sie sich einen Moment mehr Zeit, die Situation auf der Straße richtig einzuschätzen. Verzichten Sie gegebenenfalls auch einmal auf Ihr Vorrecht; fahren Sie vor allem im Bereich von Schulen und Kindergärten freiwillig langsamer, und überholen Sie nicht bei unklaren Verkehrslagen.“
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