Gladbeck. Die Polizei kontrolliert zum Schulbeginn in Gladbeck verstärkt Autofahrer. Die Verkehrswacht mahnt besondere Vorsicht an und gibt Eltern Tipps.
Im Jahr 2019 sind zwar weniger Kinder im Straßenverkehr verunglückt, doch es ereigneten sich mehr Schulwegunfälle als im Vorjahr. Das meldet das Polizeipräsidium Recklinghausen, das auch für Gladbeck zuständig ist. Gerade zum Schulstart verstärkt es die Kontrollen auf den Straßen, und auch die Deutsche Verkehrswacht gibt Tipps für einen sicheren Schulweg. Banner mit der Aufschrift „Brems Dich! Schule hat begonnen“, wie an der Buerschen Straße, mahnen Autofahrer, mit erhöhter Aufmerksamkeit unterwegs zu sein.
Rund 73.500 Kinder und Jugendliche machen sich im Einzugsgebiet der Recklinghäuser Behörde auf den Weg in die Klassenzimmer, darunter etwa 6500 i-Dötzchen. Auf diesen Strecken wurden 59 Mädchen und Jungen im vergangenen Jahr verletzt – sechs mehr als im Vorjahr. Polizeisprecher Andreas Lesch: „In Gladbeck gab es 2019 neun Unfälle in Zusammenhang mit dem Schulweg. Das sind ebenso viele wie 2018. Im Jahr davor waren es sieben.“
Gladbeck: Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen bittet um Rücksichtnahme
Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen: „Kinder zählen zu den schwächsten Verkehrsteilnehmern. Sie brauchen besondere Rücksichtnahme und Schutz.“ Deswegen nehmen die Beamten in diesen Tagen besonders um Schulen unter anderem die Einhaltung von Tempolimits, Anschnallpflicht und Telefonieren ohne Freisprechanlage ins Visier.
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Die Polizei appelliert an Eltern, mit ihren Autos nur an den erlaubten Stellen zu halten. Verstöße, wie in zweiter Reihe zu parken, werden geahndet. Zudem sollten Kinder nicht zur Straßenseite aussteigen. Radler müssen sich ebenfalls korrekt verhalten, denn die Einsatzkräfte lassen auch ihnen Verkehrsverstöße und Mängel am Drahtesel nicht durchgehen.
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Klaus-Dieter Parma, Vorsitzender der Verkehrswacht Gladbeck: „Autofahrer können durch ihr Verhalten eine ganze Menge dazu beitragen, die Sicherheit der Schulanfänger zu verbessern.“ Denn: „Diese wollen zur Schule und nicht ins Krankenhaus.“ Der Polizist im Ruhestand, dessen Arbeitsschwerpunkt die Verkehrserziehung war, zählt auf: eine vorsichtige und vorausschauende Fahrweise, vor allem wenn Mädchen und Jungen in Sichtweite sind; die Beachtung von Geschwindigkeitsbegrenzungen und: „Die Kinder nicht mit dem Fahrzeug bis zur Schule bringen“.
Vielmehr sollten Eltern den Schulweg mit ihrem Nachwuchs üben: „Er sollte mit Bedacht gewählt werden.“ Gibt es Gehsteige, Ampeln, unübersichtliche Kreuzungen, andere Gefahrenquellen?
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„Der kürzeste Weg ist nicht der beste“, betont der Vereinsvorsitzende Parma. Erwachsene und ältere Geschwister seien als Vorbilder gefragt. Viele Schulen, so der Experte, stellen Routen zur Verfügung. Auch die Verkehrswacht hält neben Aufklebern Info-Material parat.