Gladbeck. Hohe Energiepreise führen in einigen Städten dazu, dass in Schwimmbädern die Wassertemperaturen gedrosselt werden. So ist die Lage in Gladbeck.

Explodierende Energiekosten stellen viele Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürger vor große Herausforderungen. Auch für Schwimmbäder werden die exorbitanten Preise immer mehr zum Problem, erste Städte haben bereits angekündigt, dass sie die Wassertemperatur nach unten regulieren werden. Wie ist die Lage in Gladbeck?

Eine Absenkung der Wassertemperatur im Hallenbad um ein oder zwei Grad hält die Stadt Gladbeck nicht für zielführend. „Das würde den Kohl nicht fett machen“, sagt Christiane Schmidt, Kommunikationschefin im Rathaus. Sobald der Energiebericht vorliege, solle aber eine Auswertung erfolgen. „Vermutlich werden wir in vielen städtischen Bereichen höhere Energiekosten haben, Ende des Jahres werden wir sehen müssen, welche Auswirkungen das haben wird.“ Zunächst müsse das Thema über eine längere Zeit beobachtet werden.

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An der Temperatur im Schwimmbecken für Kinder soll sich auf keinen Fall etwas ändern

27 Grad warm ist das Wasser im großen Becken im Hallenbad, mittwochs ist Warmbadetag, da hat es eine Temperatur von 29 Grad. Das Wasser im kleinen Lehrschwimmbecken für Kinder wird konstant auf 30 Grad beheizt. „Das wird auch vorerst so bleiben“, so Schmidt. Auch die Raumtemperatur im Bad an der Bottroper Straße herunterzudrehen, sei aktuell nicht vorstellbar. Ebenso wenig möchte die Stadtverwaltung aktuell an das Thema Eintrittspreise gehen. „Alle vier bis fünf Jahre erhöhen wir in der Regel die Preise der Tickets. Aktuell steht das aber nicht an“, so die Kommunikationschefin weiter.

Samstag ist letzter Schwimmtag in der Traglufthalle

Am Samstag vor Ostern können Schwimmerinnen und Schwimmer ein letztes Mal ihre Bahnen in der Traglufthalle im Freibad ziehen, bevor es ab Mai dann wieder an der frischen Luft weitergehen kann. „Falls alles so verläuft, wie wir uns es vorstellen“, so Spickenbaum, könne das Bad zehn bis 14 Tage nach dem Abbau der Traglufthalle wieder geöffnet werden. Bis Mitte Mai soll die Freibadsaison dann zunächst aber erst einmal nur für Frühschwimmer genutzt werden können.

Höhere Kosten für Strom und Fernwärme beobachtet der SV 13, Betreiber des Freibades an der Schützenstraße, bereits jetzt. „Wir merken, dass wir mehr zahlen müssen“, so Thomas Spickenbaum, Sprecher des Schwimmvereins SV 13. Ob Wassertemperaturen gesenkt oder Eintrittsgelder erhöht werden, sei noch nicht klar. Eine Entscheidung solle auf jeden Fall bis zum Beginn der Freibadsaison stehen.

Trotz hoher Energiekosten sollen die Eintrittspreise für das Hallenbad in Gladbeck zunächst nicht erhöht werden.
Trotz hoher Energiekosten sollen die Eintrittspreise für das Hallenbad in Gladbeck zunächst nicht erhöht werden. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

Im Freibad Gladbeck steht jetzt der Abbau der Traglufthalle an

Doch Spickenbaum räumt gleich ein: In einem reinen Spaß-Bad sei es eher möglich, die Wassertemperatur leicht zu senken, im 50-Meter-Becken im Freibad sei das aber nicht ohne Weiteres möglich. „Wir haben viele Trainingsgruppen, und die können nicht zwei Stunden in zu kaltem Wasser trainieren.“ Knapp 27 Grad warm sei das Wasser in dem Becken, das Nicht-Schwimmer-Becken und das Sprung-Becken werden indes ohnehin ausschließlich von der Sonne beheizt.

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Im Freibad Gladbeck steht aktuell der Abbau der Traglufthalle an. Am kommenden Dienstag, 19. April, wird die Halle wieder eingepackt. „Wichtig für uns ist, dass das Wetter mitspielt, denn für den Abbau und die Einlagerung der Planen müssen wir trockenes Wetter haben“, sagt Thomas Spickenbaum. Sollte es auch nur eine Stunde regnen, müsse das Vorhaben verschoben werden.