Gladbeck. Nach der Änderung der Teststrategie für Grundschüler stellen Testzentren enorme Nachfrage fest. Diese Stellen in Gladbeck öffnen vor Schulbeginn.
Teststellen in Gladbeck kommen derzeit an ihre Grenzen. Grund sind auch die vielen Schülerinnen und Schüler, die sich vor dem Unterricht aufgrund der geänderten Teststrategie testen lassen. „Das bisherige Konzept deckt den gestiegenen Bedarf nicht ab“, sagt etwa Patrick Schürhoff vom Schnelltestdienstleister TestCov, der Zentren am Festplatz und am Glückauf-Center betreibt, – und schlägt eine alternative Lösung vor.
„Wir sind am Sonntag wieder völlig überrannt worden“, berichtet Schürhoff. Über 1000 Tests haben die Mitarbeiter an der Teststelle am Festplatz durchgeführt, am Glückauf-Center waren es noch einmal mehr als 300. Unter der Woche sei der größte Andrang zwischen 7 und 8 Uhr. Denn wenn der Pool-Test in der Schulklasse positiv war, werden seit der neuen Teststrategie anschließend keine Einzeltestungen mehr per PCR-Test gemacht. Eltern sind daher aufgerufen, ihre Kinder selbst schnelltesten zu lassen, um die Schule zu entlasten.
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„Den Andrang können wir mit unserem Personal kaum abfedern“, sagt Schürhoff. Er würde gerne gemeinsam mit der Kreisverwaltung ein Konzept für die Teststellen erarbeiten. Denn: „Wir haben schon Anfragen von Grundschulen, darunter von zweien aus Gladbeck, erhalten, ob wir nicht in der Nähe von Schulen Teststellen errichten könnten, oder mit mobilen Teams von Schule zu Schule ziehen könnten.“
Vor Schulbeginn öffnen nur wenige Teststellen
Bereits vor acht Uhr, und damit vor Schulbeginn, öffnen in Gladbeck nur wenige Teststellen. Dazu zählt das DRK mit seinem Drive-in an der Europastraße 26 (7 bis 16 Uhr). Der Walk-in in der Innenstadt (Horster Straße 24) öffnet erst um 9 Uhr, neuerdings nun auch samstags (montags bis samstags 9 bis 16 Uhr).Die Teststelle von Testcov am Festplatz öffnet ab 7 Uhr, am Glückauf-Center erst um 9 Uhr. Dafür nun auch sonntags von 9 bis 21 Uhr. Die Teststelle in Wittringen öffnet täglich erst von 10 Uhr bis 20 Uhr.Auch in einigen Apotheken und in Arztpraxen sind Schnelltests möglich. Eine Liste aller Anbieter findet sich online unter www.kreis-re.de/Inhalte/Buergerservice/Gesundheit_und_Ernaehrung/Infektionsschutz/corona-tests.asp.
Für Testungen in den Schulen vor Ort sei eine mobile Beauftragung nötig
Aber: „Dazu bräuchten wir eine Beauftragung. Diese lehnt der Kreis Recklinghausen jedoch derzeit ab“, berichtet Schürhoff. „Dabei würden wir so Schulen und Eltern entlasten.“ Die Kreisverwaltung habe ihm gegenüber die Ablehnung damit begründet, dass vom Land NRW vorgegeben ist, dass die Schüler sich in den Schulen selbst testen, und dafür auch Testmaterial bereit gestellt wird. „Dass der Bedarf da ist, ist aber unstrittig. Die Kreisverwaltung reagiert zu spät, anstatt mit gutem Beispiel voran zu gehen“, bemängelt Schürhoff. In anderen Kreise und Städten seien mobile Beauftragungen bereits genehmigt worden.
Auch das Deutsche Rote Kreuz registriert derzeit verstärkt Kindertestungen. „Viele Eltern kommen mit ihren Kindern früh morgens, oder nachmittags, denn der Test gilt ja auch am nächsten Tag noch“, so DRK-Chef Wilhelm Walter. Besonders am vergangenen Wochenende sei der Zulauf enorm groß gewesen. Das berichtet auch Mike Henning, Prokurist der H&K Systemgastronomie Betriebs GmbH & Co KG, die die Teststelle in Wittringen betreibt. „Sonntag war das Aufkommen erstmals außerhalb der Norm.“ 1457 Tests führten die Mitarbeiter durch, viele bei Schülern. „Wir hatten mit diesem Zulauf gerechnet und uns entsprechend aufgestellt.“
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Schürhoff: „Inzidenz im Kreis passt nicht zur Positivrate unserer Tests“
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Während sonntagnachmittags oder auch morgens in der Woche vor allem Schüler und Arbeitnehmer kämen, sei das Publikum ansonsten „bunt gemischt“, berichtet etwa Schürhoff. Immer mehr Tests sind positiv. „17 der 1457 Proben am Sonntag waren positiv, das ist relativ viel“, so Henning. Das beobachtet auch Wilhelm Walter. „Rund zehn Prozent der Tests bei uns sind positiv.“ Und auch Schürhoff sagt: „Sonntag waren rund vie Prozent der Tests positiv. Das ist sehr viel, vor Weihnachten waren es beispielsweise nur 0,2 Prozent.“ Viele Menschen zeigten keine Symptome, das beobachten sowohl Patrick Schürhoff als auch Wilhelm Walter. Zudem gehe Schürhoff von einer hohen Dunkelziffer aus, da die Omikron-Variante deutlich schwieriger nachweisbar sei. Stutzig mache ihn die vergleichsweise niedrige Inzidenz im Kreis Recklinghausen, verglichen mit seiner Positivquote. „Das passt nicht zusammen.“
Zudem beobachtet er, dass sich die Zahl der PCR-Tests in den vergangenen drei Wochen verzehnfacht habe. „Da wir viel mehr positive Schnelltests haben, wollen viel mehr Menschen Sicherheit haben, und dann noch einen weiteren PCR-Test machen.“