Gladbeck. Die Infektionszahlen in Kitas sind aktuell hoch. Bei Fällen müssen jedoch nicht alle Kinder in Quarantäne. Forderung nach einheitlichen Regeln.

Die Infektionsfälle in Kitas in Gladbeck nehmen gerade deutlich zu. „Es zeigt sich dort aktuell eine Entwicklung wie in ganz Deutschland“, so Stadtsprecher David Hennig. Das hat auch Auswirkungen auf den Betrieb in den Einrichtungen.

Derzeit gilt aufgrund Personalmangels in einer städtischen Kita die Notbetreuung, zu sehr reduzierten Zeiten können nur diejenigen Jungen und Mädchen kommen, deren Eltern unbedingt auf die Betreuung angewiesen sind. „Ab Montag ist wieder Normalbetrieb, dann kommen einige Erzieher aus dem Krankenstand zurück“, so Hennig. In zwei weiteren Einrichtungen mussten die Betreuungszeiten extrem eingeschränkt werden.

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Sieben Erzieherinnen fallen allein bei den städtischen Kitas aktuell wegen Corona aus

Aktuell fallen elf Mitarbeiter in den städtischen Kitas aus, vier aufgrund von Quarantäne, elf aufgrund von Corona-Infektionen. 39 Kinder sind zudem in Quarantäne, 22 wurden positiv auf das Virus getestet. Stadtweit gibt es rund 900 Plätze, 600 Kinder nehmen die Betreuung aktuell in Anspruch. „Man merkt, dass die Infektionszahlen in allen Kitas weiter gestiegen sind“, so Hennig.

Eine Einrichtung der evangelischen Kirche in Brauck soll nach WAZ-Informationen aufgrund von Corona-Infektionen geschlossen sein. Demnach handelt es sich um die Kita Löwenzahn. Alle Kinder seien dort in Quarantäne geschickt worden, egal ob genesen oder geimpft, ärgern sich Eltern. Sowohl der Träger, die evangelische Kirche, als auch die Einrichtung selbst, waren am Freitag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Montag soll die Kita wohl wieder öffnen.

Die Träger entscheiden über die Schließung

Das Gesundheitsamt spricht zwar Quarantänen aus, über die Schließung entscheidet aber der Träger der Einrichtungen, erklärt Kreissprecherin Svenja Küchmeister. „Das tut er etwa dann, wenn die Zahl der Quarantänen so hoch ist, dass der Betrieb nicht mehr sinnvoll ist.“

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Geimpfte und genese Kinder sind unter bestimmten Voraussetzungen allerdings von der Quarantäne befreit, wie Svenja Küchmeister erklärt: Genesene müssen dann nicht in Quarantäne, wenn die Infektion 28 bis 90 Tage zurückliegt. Geboosterte müssen gar nicht in Quarantäne, frisch zweifach Geimpfte müssen ab dem 14. Tag nach der zweiten Spritze bis 90 Tage danach nicht in Quarantäne.

Awo fordert einheitliche Regeln zur Schließung von Einrichtungen

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Die Awo fordert indes landesweit verbindliche Regelungen zur Schließung von Kindertagesstätten. Die Omikron-Welle treffe die Kitas hart: „Täglich werden zahlreiche neue Infektionen von Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern und Kindern gemeldet, was dazu führt, dass Gruppen oder ganze Einrichtungen geschlossen werden“, sagt Melanie Queck, Geschäftsführerin des Awo-Unterbezirks Münsterland-Recklinghausen, der auch Einrichtungen in Gladbeck betreibt.

„Die völlig unterschiedliche Handhabung der Gesundheitsämter im Umgang mit Schließungen führt zum Teil dazu, dass wir als Träger gezwungen sind, eigene Entscheidungen zu treffen und zu verantworten“, sagt Melanie Queck. „Die Kitas dürfen nicht sich selbst überlassen werden.“ Zudem brauche es eine landesweit einheitliche Teststrategie in Kitas plus flankierender Erweiterung der Laborkapazitäten. Wenn jetzt nicht gehandelt werde, dann sei mit einer „Durchseuchung“ ganzer Einrichtungen zu rechnen.