Gladbeck. Erstmals seit zwei Jahren loderten in Gladbeck wieder Osterfeuer. Die WAZ hat einige besucht. In einer Fotostrecke zeigen wir viele Bilder.
Knisterndes Knacken des Holzes, lodernde Flammen, faszinierte Kinder – und am nächsten Tag muss der Qualm aus der Kleidung gewaschen werden. Viele Osterfeuer in Gladbeck können auf eine lange Tradition zurückblicken. Nach zwei Jahren Corona-Pause konnten die Menschen den Brauch am Osterwochenende wieder genießen. Allein am Samstag vor Ostern brannten zehn Feuer, verteilt über die ganze Stadt. Am Sonntagabend folgten elf weitere. Die WAZ hat einige von ihnen besucht.
Am Eingang des Kotten Nie unterhält sich Mia mit dem Osterhasen. „Das war toll“, berichtet die Vierjährige nach dem Gespräch, „er hat gesagt, er versteckt noch Ostereier!“ Der Förderverein des Kotten Nie in Gladbeck-Ost hat sich besonders auf den Besuch vieler Kinder eingestellt. Annette Rauher hat für den Förderverein des Kotten das Fest mitvorbereitet „Wir freuen uns total, dass wir für die Kinder wieder etwas Tolles anbieten können. Es gibt einen Osterhasen, der die Kinder begrüßt, wir bieten Stockbrot und haben verschiedene Spiele wie Eierlaufen vorbereitet.“
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Beim Osterfest am Kotten Nie wird vor allem für die Kinder einiges geboten
Viele Kinder sehen auch ihr erstes Osterfeuer am Kotten. Bis 18 Uhr gibt es Programm auf dem Hof. Danach geht es auf der Wiese nebenan mit dem eigentlichen Feuer los. Ein Feuerwehrauto und acht Feuerwehrleute stehen aber schon vorher bereit. „Die Kinder können so mal in den Mannschaftsraum reingehen, und sich das Gerät anschauen“, erklärt Marvin Schwartzenberger. „Am Ende der Feier machen wir dann das Feuer aus“, so der Feuerwehrmann.
Weiter westlich in der Stadt auf der Festwiese an der Johowstraße entzündeten am frühen Samstagabend auch die Rentforter Schützen und der Löschzug 43 Rentfort der Freiwilligen Feuerwehr ihr Osterfeuer. 2017 besuchten knapp 450 Menschen das Fest. Nun fand es zum vierten Mal statt. „Das ist super, dass wir das jetzt gemeinsam mit den Feuerwehrleuten wieder machen können“, findet Marco Gensbichler, der für die Schützen das Fest mitorganisiert. „Ich finde es toll, dass wir hier was für den Stadtteil machen können“, sagt Gensbichler. „Uns ist es außerdem wichtig, dass wir das Holz erst heute Morgen aufgebaut haben, damit keine Tiere zu Schaden kommen.“
Brandoberinspektor: Nur trockenes Holz verwenden
Dirk Teuber, Brandoberinspektor des Rentforter Löschzug 43, hat einige Tipps für ein gelungenes Osterfeuer: „Es ist wichtig, trockenes Holz zu benutzen, das keine Feuchtigkeit mehr hat. Gartenabfälle sind geeignet, wenn sie gut getrocknet wurden. Paletten kann man auch nehmen, aber nur, wenn das Holz unbehandelt ist und nicht etwa lackiert.“ Um keine Kleintiere zu gefährden, sollte man das Holz außerdem nicht zu lange vor der Entzündung aufschichten.
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Die Osterfeuer sind immer auch ein beliebter Treffpunkt
Auf einer etwa sechs mal sechs Meter großen Fläche haben die Schützen Äste und Altholz in die Höhe geschichtet. „Ich finde, es ist eine echt super Aktion hier“, sagt Felix Eichler, „ich komme auch aus Rentfort und meine Oma wohnt gleich hier an der Wiese, so trifft man immer Leute, die man sonst vielleicht nicht so oft sieht.“ Die Schützen und die Feuerwehrleute wollen angesichts des Osterfestes auch etwas Gutes tun – alle Erlöse des Getränke- und Grillverkaufs werden an die Ukrainehilfe gespendet.
Osterfeuer in Gladbeck erfreuen Groß und Klein
Ebenfalls am Samstagabend wurde ganz im Süden der Stadt ein Feuer entzündet. An der Welheimer Straße in Brauck hat sich die Nachbarschaft bereits seit vielen Jahrzehnten zusammengetan. Knapp 40 Leute aus der ländlichen Nachbarschaft kommen zusammen. „Schon mein Vater hat hier damals Osterfeuer gemacht“, berichtet Gabi Altenberger, „aber seit über 40 Jahren machen wir das hier gemeinsam.“ Auf einem Anhänger bildet sich nach und nach ein ganzes Buffet. „Jeder bringt etwas mit und dann machen wir es uns hier gemütlich“, so Franz Kruse. „Das ist ein schöner Brauch: Wir lassen den Winter hinter uns und gehen in den Frühling. Es ist ein Tag, an dem man sich wieder begegnet.“