Gladbeck. Die Feuerwehr Gladbeck hat 2021 rund 2000 Notfallfahrten mehr unternommen als noch im Jahr zuvor. Der Personal-Markt ist indes „hart umkämpft“.
Die Feuerwehr Gladbeck hat im vergangenen Jahr deutlich mehr Rettungsdienst-Einsätze gefahren als noch 2020. Die Zahl stieg um fast 2000 Fahrten – und dafür gibt es einen Grund. Brandeinsätze gab es hingegen etwas weniger. Währenddessen wird der Kampf um Personal immer härter.
Zwar sei die Bewerberlage bei der Feuerwehr Gladbeck aktuell noch gut, aber: „Der Markt ist hart umkämpft“, so Feuerwehr-Chef Thorsten Koryttko. „Wir dürfen uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen.“ Denn die örtliche Feuerwehr stehe dabei in Konkurrenz zu vielen anderen Wehren in umliegenden Kommunen. „Wir versuchen, mit guter Ausbildung zu punkten und mit einem guten Fuhrpark attraktiv zu sein“, so Koryttko. Dabei gelte es, frühzeitig zu planen. „Unsere Personalplanung ist auf fünf Jahre ausgelegt, um am Puls der Zeit bleiben zu können.“ Alle zwei Jahre startet ein neuer Grundlehrgang, der nächste am 1. April diesen Jahres. „Wir müssen die Pensionierungsjahrgänge 2023 und 2024 auffangen.“
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Mehr Notfallfahrten waren vor allem aufgrund der Corona-Pandemie erforderlich
Denn wie dringend die Kräfte der Feuerwehr und im Rettungsdienst gebraucht werden, zeigt ein Blick in die Statistik. Allein 9795 Notfallfahrten im vergangenen Jahr stehen da 8024 Fahrten im Jahr 2020 gegenüber – eine Zunahme von 22 Prozent. Georg Fragemann, Abteilungsleiter Rettungsdienst, führt den Anstieg vor allem auf die Corona-Pandemie zurück. „Die Menschen waren mehr zuhause. Dadurch machten sie beispielsweise mehr Heimarbeit, dabei verletzten sich mehr.“
Die Zahl der Krankentransporte ging hingegen zurück. „Das liegt auch an der Pandemie. Viele Eingriffe bei Patienten wurden abgesagt oder verschoben“, so Fragemann. Es gab außerdem weniger Infektionsfahrten als noch 2020. „Die meisten dieser Infektionsfahrten waren aber nach wie vor aufgrund von Corona-Infektionen nötig.“
Brand der Sporthalle in Rentfort-Nord gehörte zu den größten Einsätzen für die Feuerwehr Gladbeck
Weniger Einsätze gab es 2021 auch für die Feuerwehr. „Die Menschen waren einfach weniger unterwegs, und wir hatten auch keine Sturm-Einsätze wie zuletzt im Februar diesen Jahres“, so Brandoberinspektor Robert Körner. Und dennoch gab es einige besondere Ereignisse, bei denen die Kräfte gefordert waren.
Der wohl aufwendigste, größte und mit den meisten Auswirkungen für die Stadt einhergehende Einsatz war der Brand an der Sporthalle in Rentfort-Nord im Oktober 2021. Bei dem Feuer wurde die Halle so sehr zerstört, dass sie nicht mehr nutzbar ist. Die Zerstörung hat auch Auswirkungen auf die dort geplante Sportanlage. Aber auch der Brand im Hochhaus am Busfortshof im März zählt zu den größten Einsätzen im vergangenen Jahr. Den längsten Einsatz – 15 Stunden – gab es im Juni auf der A2, dort war ein mit 25 Tonnen Schwefelsäure beladener Lkw verunglückt. Die Bergung dauerte bis in die Nacht.
Feuerwehr hat ihre Homepage neu aufgelegt
Die Feuerwehr Gladbeck hat zuletzt ihre Homepage neu aufgelegt. Sie ist zu erreichen unter www.feuerwehr-gladbeck.de. Damit möchte die Feuerwehr unter anderem ihre Außendarstellung für das Haupt- und Ehrenamt stärken.Künftig soll die Seite noch weiter ausgebaut werden. Unter anderem ist ein Live-Ticker für Einsätze geplant sowie weitere Informationen, zum Beispiel zu Ausbildungsmöglichkeiten im Rettungsdienst.
Optimistischer Blick ins neue Jahr: Jugendarbeit und Ehrenamt sollen wieder starten
Die Arbeit der Feuerwehr war 2021 weiterhin stark von Corona geprägt. Aus- und Fortbildung für das Ehrenamt pausierten ebenso wie die Jugendarbeit. „Es war eine große Herausforderung, die Motivation im Ehrenamt hoch zu halten“, so Thorsten Koryttko. „Wir müssen das Ehrenamt wieder mit Leben füllen. Dazu gehören auch gemeinsame Ausflüge, und die haben wir für dieses Jahr wieder geplant.“
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Da es mit der Jugend- und Freiwilligenarbeit nun wieder losgehen soll, blickt die Feuerwehr optimistisch ins neue Jahr. „Der meiste Nachwuchs kommt über die Jugendfeuerwehr“, so Koryttko. Und für Externe, die wegen Corona zuletzt nicht ins Ehrenamt starten konnten, ist nun ein neuer Truppenlehrgang geplant. „Wir mussten viele vertrösten. Daher sind wir froh, dass wir nun wieder starten können.“