Gladbeck. Der Schützenverein Gladbeck-Mitte lädt zum Schützenfest ein – und will damit auch Geflüchteten aus der Ukraine helfen. Das ist alles geplant.

Es gab Unwägbarkeiten und offene Fragen: Wie entwickelt sich die Corona-Pandemie? Wie reagieren wir auf den Krieg in der Ukraine? Nach langen Überlegungen und intensiven Diskussionen haben Festausschuss und Vorstand des Schützenvereins Gladbeck-Mitte 1652, in Abstimmung mit den Vereinsmitgliedern, entschieden: Das große Schützenfest vom 22. bis zum 24. April auf dem Rathausvorplatz in Gladbeck wird gefeiert – wenn auch etwas anders als gewohnt.

Schon vor der feierlichen Eröffnung am Freitag, 22. April, um 20 Uhr im Festzelt werden die Besucher aufhorchen, denn der obligatorische Zapfenstreich zwischen dem Alten und dem Neuen Rathaus fällt aus – zu militärisch. Stattdessen lassen die Blaskapelle Grafenwald und der Spielmannszug Bottrop-Fuhlenbrock ab 19 Uhr bei einem kurzen Platzkonzert unter anderem Beethovens „Ode an die Freude“, die Europahymne, erklingen.

Der Krieg in der Ukraine macht auch die Gladbecker Schützen sehr betroffen

„Der schreckliche Krieg in der Ukraine macht natürlich auch uns sehr betroffen“, betont der Stephan Ostendorf, der Vorsitzende des Schützenvereins Gladbeck-Mitte 1652. „Die Entscheidung für das Fest ist uns deshalb nicht leichtgefallen, aber wir wollen den Gladbeckern nach den vielen coronabedingten Einschränkungen auch ein Stück Normalität und Freude zurückgeben. Darin haben uns die Stadtspitze und viele andere Menschen bestärkt.“ Sein Stellvertreter Jörg Schwalvenberg ergänzt: „Gleichzeitig werden wir das Schützenfest auch nutzen, um die vom Krieg direkt betroffenen Menschen zu unterstützen. Von den Eintrittsgeldern überweisen wir 2 Euro je Eintrittskarte auf das Hilfskonto der Stadt Gladbeck für die Ukraine.“

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Für jedes Vereinsmitglied der Gladbecker Schützen gibt es diesmal nur eine Freikarte

Damit möglichst viel Geld für diesen Zweck zusammenkommt, gibt es bei diesem Fest für jedes Vereinsmitglied nur eine Freikarte, die Begleitung muss bezahlen. Und den Festumzug am Sonntag mit den fünf anderen Gladbecker Schützenvereinen begleiten nicht, wie sonst üblich, sechs Blaskapellen und Spielmannszüge, sondern nur halb so viele. Schatzmeister Michael Weinberg: „Mit dem Geld, das sie dadurch einsparen, wollen die Brudervereine die Spende aufstocken. Und ein zweiter Punkt ist uns angesichts des Krieges auch wichtig: Der Festumzug fällt dadurch leiser und ruhiger aus.“

Im Schützenzelt gilt die 3G-Regel

Der Eintritt zum Schützenball am Freitag, 22. April, ab 20 Uhr und zum Krönungsball am nächsten Tag zur gleichen Zeit kostet je 10 Euro. Die Teilnahme am Schützen- und Bürgerball am Sonntag (24. April) ist kostenlos.

Ob das etwa 1500 Besucher fassende Festzelt komplett besetzt wird, wollen die Verantwortlichen, abhängig von der Entwicklung der Corona-Pandemie, kurzfristig entscheiden. Zum Schutz aller Teilnehmer soll aber auf jeden Fall die 3G-Regel gelten. Besucher müssen also am Eingang nachweisen, dass sie geimpft, genesen oder getestet sind.

Karten gibt es nicht im Vorverkauf, sondern nur an der Abendkasse.

Gute Laune soll nach fünfjähriger Pause trotzdem aufkommen. Nach dem Platzkonzert am Freitag und der feierlichen Eröffnung des Festes will die Partyband „Mainstreet“ beim Schützenball im Zelt für Stimmung sorgen. Die Amtszeit von Thorsten I. (Nagel) und Petra II. (Schwalvenberg) geht am darauffolgenden Tag zu Ende. Wer ihre Nachfolge antritt, entscheidet sich beim Vogelschießen am Samstag (23. April) ab 11 Uhr. Die Besucher erwartet wie immer ein mehrstündiges spannendes Spektakel.

Beim Krönungsball spielt die Band „Soundconvoy“

Abends können sie die neuen Majestäten beim Krönungsball, musikalisch begleitet von der Band „Soundconvoy“, ausgiebig feiern. Nach erfahrungsgemäß kurzer Nachtruhe heißt es am Sonntag: zeitig wach werden, denn der Tag beginnt „schon“ um 11 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst im Festzelt. Den fehlenden Schlaf wird der eine oder andere sicherlich in der Pause bis zum Festumzug nachholen. Um 14.15 Uhr versammeln sich die Schützen aus Gladbeck-Mitte und den befreundeten Vereinen auf dem Festplatz an der Horster Straße und ziehen anschließend zur Königsparade auf der Friedrich-Ebert-Straße durch die Innenstadt – wie, gesagt, leiser als üblich und zudem ausgestattet mit Plakaten „Gladbeck für den Frieden“.

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Stephan Ostendorf: „Damit wollen wir ein deutliches Zeichen gegen Putins Krieg setzen.“ Eine Pause wird es nach dem Umzug nicht geben. Die Band „Concorde“ spielt schon ab 18 Uhr im Festzelt zum Schützen- und Bürgerball auf.