Gladbeck. Die ELE erhöht die Preise für Strom und Erdgas. Betroffen sind Kunden in der Grund- und Ersatzversorgung. Allerdings auch einige Bestandskunden.
Strom und Gas werden teurer für einige Haushalte in Gladbeck. Der Energieversorger Emscher Lippe Energie (ELE) erhöht die Preise in der Grund- und Ersatzversorgung – und zwar ab dem 1. August. Die Grund- und Ersatzversorgung ist die Leistung, die die ELE als Energieversorger der drei Städte Gladbeck, Bottrop und Gelsenkirchen „jedem Kunden anbieten muss, damit am Ende niemand ohne Energie dasteht“.
Als im vergangenen Winter gleich mehrere Billiganbieter im Energiesektor ihren Kunden von heute auf morgen gekündigt hatten, musste das Unternehmen „einige Tausend Kunden unerwartet in die Versorgung aufnehmen“. „Für die hatten wir die Energie natürlich nicht langfristig vorher beschafft“, so ELE-Vertriebsleiter Christian Hofmann, „und mussten daher kurzfristig und teuer nachkaufen.“
Beschaffungspreise für Strom und Erdgas sind seit Jahresbeginn drastisch gestiegen
Da sich nun zeige, dass diese Kunden mangels günstigerer Alternativen bis auf Weiteres bei der ELE bleiben, würden sich die drastisch gestiegenen Beschaffungspreise seit Jahresbeginn nun auf die Konditionen der Grund- und Ersatzversorgung niederschlagen.
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Der mengenabhängige Arbeitspreis für Erdgas in der Grund- und Ersatzversorgung liegt laut ELE ab dem 1. August 2022 bei 14,54 Cent je Kilowattstunde (kWh), der Grundpreis bleibt unverändert. Da dies für Kunden mit durchschnittlichem Gasverbrauch mit monatlichen Mehrkosten von mehr als 100 Euro verbunden sein wird, nimmt die ELE in diesem Zusammenhang auch eine Anpassung der turnusmäßigen Abschlagsbeträge vor, um hohe Nachforderungen mit der Jahresabrechnung möglichst zu vermeiden.
Der alte Arbeitspreis lag bei 7,26 Cent je kWh. Die ELE verdoppelt den Gas-Preis also. Wie man dort auf Nachfrage mitteilte, betrifft die Steigerung auch alle Bestandskunden, also auch langjährige Kunden, die im Grundversorgungstarif sind.
Beim Strom wird die Preissteigerung mehr oder weniger aufgefangen
Auch beim Strom seien die Einkaufspreise deutlich nach oben gegangen. Allerdings werde der Preissprung zu einem erheblichen Teil davon aufgefangen, dass der Gesetzgeber mit Wirkung zum 1. Juli 2022 die EEG-Umlage auf Null gesetzt habe. In Zahlen heißt das: Der aktuelle Strompreis von 31,11 Cent je kWh verringert sich durch den EEG-Wegfall auf 28,68 Cent. Die ELE erhöht den Preis dann wieder auf 33,81 Cent je kWh.
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Sämtliche Sonderverträge, egal ob Strom oder Gas, seien im Übrigen nicht betroffen und bleiben unverändert. Jedoch ist das Angebot der ELE hier nicht besonders umfangreich. Lediglich beim Strom wird ein Ökostrom-Sondertarif angeboten, der zwar teurer ist als die Grundversorgung. „Hier gibt es aber eine Preisgarantie bis Ende nächsten Jahres“, sagte Unternehmenssprecherin Tina Lindner. Beim Gas gibt es keinen Sondertarif. Hier sei man jedoch in Gesprächen, um künftig ein entsprechendes Angebot machen zu können, so Lindner.
Alle Kunden können sich beraten lassen, ob eine Veränderung der Abschläge sinnvoll sein könnte – telefonisch unter 0209 165-10, per Mail an kundenservice@ele.de oder persönlich in einem ELE-Center.