Gladbeck. „Jubel, Trubel, Heiserkeit“ heißt das Programm von Johann König. Damit gastiert er am 12. Mai in Gladbeck. Die WAZ sprach vorab mit dem Komiker.
Er ist wieder auf Tour! Das ist die gute Nachricht für die Fangemeinde von Johann König. Am 12. Mai wird der beliebte Komiker – auf diese Berufsbezeichnung legt er Wert – in der Mathias-Jakobs-Stadthalle in Gladbeck nach zwei Jahren Corona-Pause mit seinem Programm „Jubel, Trubel, Heiserkeit“ auftreten. Und König freut sich, dass es nun wieder losgeht: „Das macht großen Spaß“, sagt er.
Die Zwangspause sei „wie ein komischer Traum“ gewesen, nicht nur für ihn, natürlich auch für seine Familie, wie er schmunzelnd anmerkt. Johann König hat drei schulpflichtige Kinder und es versteht sich von selbst, dass die beiderseitigen Erfahrungen mit dem erlebten und erlittenen Homeschooling in das Programm eingeflossen sind. „Das Gladbecker Publikum wird im Jahr 2022 das aktuelle Programm nicht mehr so erleben, wie es 2018 konzipiert war.“
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Das Thema Pandemie hat Einzug in das aktuelle Programm von Johann König gehalten
So findet das Thema „Impfen“ seinen Platz, genauso wie alle möglichen Alltagsabsurditäten rund um die Pandemie. Corona könne man nicht ignorieren, ist der Künstler überzeugt. Es sei für ihn in den vergangenen zwei Jahren schwer gewesen, viele Ideen zu haben und diese nicht auf der Bühne umsetzen zu können. Die Leute seien vorsichtiger geworden, hat er festgestellt: „Trotz aller Schutzmaßnahmen kommen immer noch weniger Menschen zu den Auftritten als vor der Pandemie“, aber Live- Auftritte seien sein „Lebenselixier“, so Johann König, und er hoffe, diese Überzeugung auch dem Publikum vermitteln zu können. „Die Menschen haben in den letzten zwei Jahren mit Netflix und Lieferando gelebt“, doch er wolle ihnen begreiflich machen, dass „mit einem Künstler und anderen Menschen in einem Raum zu sein, ein Gemeinschaftsgefühl zu erleben und die Live-Atmosphäre zu spüren“, etwas ganz anderes sei, als Serien zu konsumieren.
Das klingt bei ihm sehr nachdenklich. König hat in dieser Zeit – wenn überhaupt – alle denkbaren Varianten seiner Berufsausübung miterlebt. „Ich bin ohne Live-Publikum aufgetreten, wusste nur, dass die Menschen jetzt vor dem TV zuschauen. Da musst du mit den Pointen ganz anders umgehen, denn du weißt nie, ob sie nun lachen oder nicht. Live ist durch nichts zu ersetzen.“ Johann König, der seine Pointen sehr gezielt einsetzt, braucht die Interaktion mit dem Publikum, um sofort eine Reaktion zu erhalten.
Der Vorverkauf läuft
Johann König tritt am Donnerstag, 12. Mai, um 20 Uhr mit seinem Programm „Jubel, Trubel, Heiserkeit“ in der Mathias-Jakobs-Stadthalle in Gladbeck auf. Der Vorverkauf der Tickets hat begonnen. Da es sich um einen – wegen der Pandemie – verschobenen Auftritt handelt, behalten bereits gekaufte Karten ihre Gültigkeit. Die Preise für die Eintrittskarten beginnen bei 29 Euro. Kartenanfragen unter mjs-kasse@stadt-gladbeck.de, 02043 992682
Johann König war bereits in der Stadtbücherei Gladbeck zu Gast
Er erinnert sich gern an einen früheren Auftritt in der Stadtbücherei Gladbeck vor eher kleinerem Publikum. Obwohl König, der in Soest geboren wurde, davon überzeugt ist, dass es in Deutschland keine „Humorlandkarte“ gebe und das Publikum, wie er es formuliert, „überall gleich unterschiedlich“ sei, bekennt, dass er sich in Westfalen und im Ruhrgebiet „wohler fühle als woanders.“ Hier gefalle ihm der „trockene Humor“, den er auch für sich beansprucht.
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Dennoch muss er sich schon mal kulturellen Unterschieden beugen. So habe die Pointe auf einer bayerischen Bühne nicht funktioniert, weil sie das Wort Brötchen dort nicht kennen. „Ich hätte Semmel sagen müssen, dann wäre alles klar gewesen.“ Auch zum Umgang mit dem sehr ernsten Thema Krieg hat König seine Erfahrungen gemacht: „Das war schwierig. In Wolfsburg sollte ich zwei Tage nach Kriegsbeginn auftreten.“ Er habe den ganzen Tag überlegt, ob er auf die Bühne gehen soll, sich dafür entschieden und am Ende etwas darüber gemacht. „Das ging gar nicht anders. Jetzt spreche ich das Thema nicht mehr an.“
Der Komiker Johann König hat sich zum Ziel gesetzt, sein Publikum für zwei Stunden von allem Ballast zu befreien, es soll Spaß haben. „Ich verstehe mich als Kulturdienstleister und als solcher bin ich verpflichtet, den Menschen Freude zu bereiten“, ist er überzeugt und: „Lachen ist gesund, stärkt das Immunsystem und wirkt gegen Corona. Lachen muss es auf Rezept geben.“