Gladbeck. Bei der Kidical Mass haben Radler für kinder- und fahrradfreundliche Städte demonstriert. Bündnis „Gladbeck mobil“ aber enttäuscht über Resonanz.
„Die Straße gehört uns, wir fahren los!“, rief Simone Steffens, Mitinitiatorin des Bündnisses „Gladbeck mobil“, den Teilnehmenden im Rathauspark zu und lud zur Fahrraddemo durch Gladbeck ein. Bei der zweiten Gladbecker Kidical Mass wiesen Kinder und Erwachsene auf die zum Teil gefährliche Situation von Radfahrern im Straßenverkehr hin. Aber: Es nahmen am Samstag weniger Personen an der Aktion teil als erwartet.
Begleitet von der Polizei fuhren die rund 15 Teilnehmenden durch Gladbecks Straßen, um auf die „Bedürfnisse großer und kleiner Menschen auf Fahrrädern aufmerksam zu machen“, so die Veranstalter. Das Bündnis „Gladbeck mobil“ hatte sich damit einer bundesweiten Aktion angeschlossen und nach der Fahrraddemo zu einer kleinen Party mit Musik und Zuckerwatte in den Rathauspark eingeladen.
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Teilnehmer Kidical Mass: Leider gibt es auch Straßen
„Wir fahren viel Fahrrad und es ist ärgerlich, wenn es zum Beispiel keinen richtigen Radweg gibt. Zum Teil sind die Strecken einfach nicht sicher“, berichtete Stephanie Grünwälder, die mit ihrer Tochter Anna zum ersten Mal bei der Fahrraddemo mitradelte. Für das Thema Sicherheit brauche es einfach mehr Aufmerksamkeit, besonders bei der Verkehrssicherheit von Kindern, fand die Gladbeckerin.
Etwas entspannter sahen das Enes und Husan vom Gladbecker Jugendrat, die die Kidical Mass begleiten. „Ich fahre mit dem Rad zur Schule und meistens gibt es da auch gute Radwege“, meinte der 16-jährige Husan. Was sich im Straßenverkehr noch verbessern könnte? „Die Autofahrer an sich, aber das kann man ja nicht ändern“, kommentierte Enes.
Bei der nächsten Kidical Mass sollen Schulen mit eingebunden werden
Auch wenn bei dieser Demonstration nur wenige Radfahrer auf die Probleme im Straßenverkehr aufmerksam machten, waren sich die Demonstrierenden einig: Die Themen Verkehrssicherheit und kinderfreundlicher Straßenverkehr werden dadurch nicht weniger wichtig. „Das Thema hat sich ja nicht erledigt. Vielleicht kann man bei einer nächsten Kidical Mass noch mehr die Schulen einbinden und eine Aktion unter der Woche starten“, überlegte Sarah Kimmeskamp, Kinder- und Jugendbeauftragte der Stadt und Geschäftsführerin des Jugendrats, die mit ihrer Familie an der Fahrraddemo teilnahm.
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Wie Kimmeskamp wünschten sich auch andere Teilnehmer eine Weiterführung solcher Rad-Aktionen und dass das Radfahren in Gladbeck eine bessere Lobby bekommt. „Im täglichen Verkehr sehe ich viele Leute auf dem Fahrrad, trotzdem gibt es kaum Menschen, die sich bei einer Kidical oder Critical Mass in Gladbeck einsetzen“, bemängelte Marc Locke, der auch in anderen NRW-Städten für die Rechte von Radfahrern eintritt. „Manchmal denke ich: Gladbeck ist eine fahrradfaule Stadt“, resümierte der passionierte Radfahrer, der hofft, mit der Teilnahme an der Demonstration das Thema voranzubringen.