Gelsenkirchen. Wenn zum Januar die Urologie am Bergmannsheil Buer schließt, soll das dortige Team ans Marienhospital Gelsenkirchen wechseln. Das ist geplant.
Wenn im Rahmen der Klinikreform NRW zum Januar 2025 die Urologie am Bergmannsheil Buer plangemäß geschlossen wird, dann wechselt das komplette Team mit Ärzten, Pflegekräften, Funktionspersonal und Sekretariat ans Marienhospital Gelsenkirchen. Dort soll laut KERN-Geschäftsführer Hendrik Nordholt, gemeinsam mit dem bisherigen Team des Stadtsüdens ein „zentraler, starker Urologie-Standort mit gebündelter Expertise für Urologie-Patienten“ entstehen.
Alle Abteilungen und Berufe sollen übernommen werden
In den Süden ans MHG umziehen werden demnach die Klinik für Urologie, Kinderurologie, Urologische Onkologie und Roboterassistierte Urologie aus dem Bergmannsheil in Buer (BKB). Laut MHG-Geschäftsführung erhalten alle Mitarbeiter aus Buer „Anschlussverträge mit der Zusage der Besitzstandswahrung und werden im Verlauf der geplanten Standortverlagerung mit dem qualifizierten MHG-Team zusammengeführt.“
Zuletzt hatte es Proteste von Patientenvertretern aus Buer und auch vom in direkter Nachbarschaft der Urologischen Klinik in Buer gelegenen Urologiezentrum gegeben. Beklagt wurde der Verzicht auf eine Verzahnung von ambulanter und stationärer Versorgung, für die sich das Zentrum mit fünf Fachärzten eigens an der Klinik niedergelassen habe. Seitens der Patienten werden Probleme in der Notfallversorgung befürchtet, wenn Urologiepatienten mit starken Schmerzen aus Buer in den Süden gefahren werden müssen, zumal das Krankentransportsystem in Gelsenkirchen schon jetzt an seine Grenzen komme.
„Durch Zusammenschluss ein neues Level erreichen“
Diese Gefahr bestreitet das MHG. Sowohl das Angebot von Operationsterminen als auch die Notfallversorgung für urologische Patienten sei gesichert. Man plane zudem, den urologischen Schwerpunkt im MHG durch gezielte Investitionen weiter auszubauen. Mit Investitionen in die technische Ausstattung etwa durch die Anschaffung eines DaVinci-OP-Roboters und die Nutzung der MRT-Ultraschall-Fusionsbiopsie bei der Diagnostik von Prostatakarzinomen wolle man ein „neues Level erreichen“, so Nordholt. Durch die vorhandenen Fachkliniken in den Bereichen Gynäkologie, Onkologie, Pädiatrie und Kinderurologie sei eine ganzheitliche Behandlung noch besser zu gewährleisten.
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„Bei der Verlagerung der Urologie behält die niedergelassene Ärzteschaft in der Region bekannte und etablierte Ansprech- und Behandlungspartner. Abläufe aus dem Bergmannsheil werden am neuen Standort weitergeführt“, kündigt Hendrik Nordholt an.
Geschäftsführerin: Reibungsloser Tausch dient Patienten
Die Geschäftsführerin des Bergmannsheil Buer, Daniela Derscheid, betont, man freue sich, dass die Kollegen von KERN den Wechsel der Urologie konstruktiv begleiten. Gemeinsam erfülle man so in Gelsenkirchen den Sinn und Kerngedanken des Krankenhausplans. Im Rahmen dieses Plans sei auch ein Tausch der Leistungsgruppen Urologie, Hals-Nasen-Ohren und Thoraxchirurgie vorgesehen.
Thoraxchirurge und HNO sollen ans Bergmannsheil wechseln
„Für den Standort Bergmannsheil Buer freuen wir uns, dass mit der Abteilung HNO und der Thoraxchirurgie ein großes und umfassend versorgendes Pneumothorakales Zentrum etabliert werden kann. Damit entsteht das größte Zentrum dieser Art im Versorgungsgebiet“, kündigt Derscheid an. Künftig könnten alle Behandlungen in diesem Bereich aus einer Hand und an einem Standort durchgeführt werden. Dies werde die qualitative Patientenversorgung in der Region verstärken.
„Zusätzlich werden wir mit dem HNO Zentrum die bereits etablierte Neurochirurgie im überregionalen Traumazentrum stärken und zum Kopf-Hals-Zentrum am Bergmannsheil Buer weiterentwickeln. Kopferkrankungen werden in sehr großem Umfang am Standort behandelt“, erklärt die Geschäftsführerin.