Essen. Für das Jahr 2024 hat die DWD-Station in Essen-Bredeney für unsere Redaktion eine Wetter-Bilanz gezogen. So fällt das Fazit aus.

Das vergangene Jahr ist in Essen eines der wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gewesen. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) war nur das Jahr 2022 mit einer mittleren Temperatur von 12 Grad wärmer. 2024 war es mit durchschnittlich 11,8 Grad genauso warm wie in den Jahren 2018, 2020 und 2023. „Damit sind die sieben wärmsten Jahre in Essen alle seit dem Jahr 2014 erzielt worden“, sagt Thomas Kesseler-Lauterkorn, stellvertretender Leiter des Regionalen Klimabüros in Bredeney. Der Diplom-Meteorologe des DWD sieht das als klares Indiz für eine sich weiter verstärkende Erderwärmung und „ein Warnsignal, nun endlich beim Klimaschutz zum verstärkten Handeln zu kommen“.

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Das aktuelle Klimamittel beträgt laut Kesseler-Lauterkorn in Essen knapp 10,6 Grad, das Jahr 2024 lag also 1,2 Grad darüber. „Von den Einzelmonaten ragte der August mit einer Mitteltemperatur von 20,3 Grad Celsius heraus. Der heißeste Tag des Jahres war der 13. August mit einem Höchstwert von 34,2 Grad Celsius an der DWD-Station“, so der Meteorologe.

2024 war in Essen ein Jahr mit vielen Niederschlägen

An acht Tagen wurde im vergangenen Jahr die 30-Grad-Marke gerissen, ein leicht überdurchschnittlicher Wert. Ähnlich sieht es laut Thomas Kesseler-Lauterkorn bei den Sommertagen aus. Per Definition sind das Tage, an denen das Thermometer Höchstwerte von 25 Grad oder mehr anzeigt. 2024 sei das an 39 Tagen der Fall gewesen, „normal“ sind laut dem Meteorologen circa 32 Tage im Jahr in Bredeney.

Thomas Kesseler-Lauterkorn, Diplom-Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes und stellv. Leiter des Regionalen Klimabüros Essen.
Thomas Kesseler-Lauterkorn, Diplom-Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes und stellv. Leiter des Regionalen Klimabüros Essen. © FUNKE Foto Services | Thomas Goedde

Wie sah es beim Niederschlag aus? Auch dabei liegt 2024 über dem langjährigen Mittelwert. Im vergangenen Jahr seien an der DWD-Station in Bredeney 1203,2 mm registriert worden, im Zeitraum von 1991 bis 2020 habe der Wert im Mittel bei 922 mm gelegen. An das nasse Rekordjahr 2023 ist 2024 aber nicht herangekommen, damals waren 170 mm weniger als im vergangenen Jahr registriert worden. „Nasser waren in den vergangenen Jahrzehnten neben 2023 nur noch die Jahre 1998 und 1966“, erklärt Thomas Kesseler-Lauterkorn mit einem Blick in die Wetteraufzeichnungen.

Zahl der Sonnenstunden ist 2024 in Essen „unterdurchschnittlich“ gewesen

Die Monate, in denen es 2024 am meisten geregnet hatte, sind der Februar (136,1 mm) und Mai (145,3 mm), der trockenste Monat war nach Angaben des DWD der März (71,2 mm). Gefühlt sind in den vergangenen Monaten die Niederschläge gestiegen, auch von Starkregenereignissen war gefühlt oft zu hören. Thomas Kesseler-Lauterkorn sagt dazu: „Ob es nun einen Trend hin zu deutlich zu niederschlagsreichen Jahren gibt, bleibt abzuwarten.“

„2024 war einmal mehr ein sehr warmes und niederschlagsreiches, dazu aber auch ein eher trübes Jahr!“

Thomas Kesseler-Lauterkorn
Diplom-Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes

Allgemein sei 2024 ein eher trübes Jahr aus meteorologischer Sicht gewesen, die Zahl der Sonnenstunden beschreibt Kesseler-Lauterkorn als „unterdurchschnittlich“. Im vergangenen Jahr wurden in Bredeney rund 1480 Sonnenstunden registriert, das langjährige Mittel liegt demnach bei 1594 Stunden. Weniger als 1500 Sonnenstunden habe es zuletzt im Jahr 2013 gegeben, damals waren es 1421. Das trübe Jahr 2024 folgte auf ein Jahr mit deutlich mehr Sonnenschein. 2023 gab es in Essen 1718 Stunden Sonnenschein.

Zusammengefasst zieht man an der DWD-Station in Bredeney laut Thomas Kesseler-Lauterkorn dieses Gesamtfazit für das vergangene Jahr: „2024 war einmal mehr ein sehr warmes und niederschlagsreiches, dazu aber auch ein eher trübes Jahr!“

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