Essen. Zum ersten Mal hat Aldi Nord im Essener Königshof an Weihnachten geöffnet und macht Lidl im Hauptbahnhof Konkurrenz. Wir haben uns umgesehen.

Der Lidl-Markt im Essener Hauptbahnhof hat Konkurrenz bekommen: Erstmals öffneten jetzt auch Aldi Nord und der türkische Supermarkt Erdemli im Untergeschoss des neuen Königshofs an den Weihnachtsfeiertagen.

Während die meisten Geschäfte nach dem Ladenöffnungsgesetz NRW an Weihnachten geschlossen bleiben, dürfen diese Läden aufgrund ihrer Nähe zum Bahnhof auch an Sonn- und Feiertagen ihre Waren anbieten. Bei Aldi sind die Türen auch an diesem zweiten Weihnachtstag von 9 bis 20 Uhr geöffnet. Der Blick in den Laden zeigt: Die Kundinnen und Kunden wissen diese Möglichkeit offenbar zu schätzen, auch wenn der Betrieb zunächst verhalten anläuft und kurz nach der Öffnung nur eine der acht Kassen besetzt ist.

Gegen 10 Uhr musste schon die zweite Kasse öffnen. Zahlreiche Kunden nutzten die Gelegenheit, am zweiten Weihnachtstag im Discounter Aldi Nord einzukaufen.
Gegen 10 Uhr musste schon die zweite Kasse öffnen. Zahlreiche Kunden nutzten die Gelegenheit, am zweiten Weihnachtstag im Discounter Aldi Nord einzukaufen. © FUNKE Foto Services | Judith Michaelis

Doch schon um kurz nach 10 Uhr werden die Schlangen länger, die zweite Kasse öffnet. Sicherheitspersonal läuft das Untergeschoss im Königshof ab, verhindert, dass Kunden mit dem Einkaufswagen den Bereich verlassen oder ihren E-Scooter dort abstellen. Neben Aldi und Erdemli haben auch zwei Bäckereien, ein Kiosk und ein Handyshop unter dem Willy-Brandt-Platz geöffnet.

Der Aldi-Markt im Essener Königshof war gut besucht

Bei Aldi sind die Kühlschränke mit Fleisch und Fisch schon gut geräumt, dafür stapeln sich auf den Sonderflächen noch die weihnachtlichen Süßigkeiten. Viele Kunden haben es eilig und wollen ihren Nachnamen lieber nicht im Artikel lesen. So wie Lisa (30). Sie ist mit ihrer Familie extra mit dem Auto aus Bochum-Wattenscheid gekommen. Abends soll es Schnitzel geben. „Ich habe drei Kinder, da hab ich mich mit dem Einkauf total verplant“, sagt sie und freut sich, dass das Abendessen jetzt gerettet ist.

Auch Jenny (38) hat drei Kinder und die Einkäufe vor den Feiertagen nicht mehr komplett geschafft. „Wir bekommen außerdem noch spontan Besuch. Es soll Raclette geben“, erklärt sie. Zwei Kinder sind mitgekommen, die Taschen jetzt gut gefüllt. Wie auch bei Chrissi (29) und Sebi (31), die mit ihren Kindern unterwegs sind. Aus ihrem Beutel schaut frisches Gemüse heraus.

Öffnungszeiten über die Feiertage helfen Menschen im Schichtdienst

Krankenschwester Behije (33) hat Schichtdienst und seit neun Tagen durchgearbeitet, wie sie erzählt. Da komme ihr die Einkaufsmöglichkeit an den Feiertagen gerade recht. Björn aus Oberhausen (45) ist mit der Bahn gekommen, einkaufen will er aber nicht. „Frau und Tochter schlafen noch, da hab ich die Chance genutzt, die Pfandflaschen wegzubringen. Das hatte ich vergessen“, sagt er und packt seine leere Tasche zusammen.

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Sandra (48) hat gerade ihre Mutter zur Arbeit gebracht und ist deshalb sowieso unterwegs. „Gleich kommt mein Bruder mit den Kindern zu Besuch. Sie haben vor knapp zwei Monaten bei einem Brand in Bochold alles verloren. Im Januar können sie in eine neue Wohnung ziehen, die Stadt hat sich gekümmert. Heute will ich es ihnen nett machen, damit sie ein bisschen entspannen können“, sagt sie.

Mit der kleinen Alessia (5) im Rollstuhl war Serafina unterwegs. Sie besorgte Nachschub zum Naschen.
Mit der kleinen Alessia (5) im Rollstuhl war Serafina unterwegs. Sie besorgte Nachschub zum Naschen. © FUNKE Foto Services | Judith Michaelis

„Es ist über die Feiertage doch mehr gegessen worden, als gedacht“, lacht Serafina (47), die mit der kleinen Alessia (5) im Rollstuhl aus dem Discounter kommt und Nasch-Nachschub eingekauft hat. Den gibt‘s aber nicht sofort, im Gegensatz zu den vielen Brötchen und Gebäckstücken, die bei vielen gleich von der Tüte in den Mund wandern.

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