Essen-Stadtwald. Die Anlage nahe der Essener Schillerwiese muss dringend instandgesetzt werden. Jetzt stellt die Bezirksvertretung Geld dafür zur Verfügung.

Laufen und zwischendurch einige körperertüchtigende Übungen ausführen, das ist das Konzept der Trimmpfade, wie dem im Essener Stadtwald, nahe der für die Allgemeinheit offenen Sportanlage Schillerwiese. Die Reparatur des Pfades lässt allerdings lange auf sich warten.

Mit den Olympischen Spielen 1972 erlebte die Trimm-Dich-Bewegung einen Boom. 94 Prozent der Bevölkerung und sogar 99 Prozent aller Jugendlichen kannten die Trimm-Dich-Aktion, heißt es. Zahlreiche Städte und Gemeinden sprangen auf diese Welle auf und richteten Trimm-Dich-Pfade ein, nach dem Vorbild der Schweizer Vitaparcours. Einige Kommunen meinten irrtümlich, der damalige Deutsche Sport-Bund (DSB) werde anschließend für die Wartung der Trimmpfade aufkommen. Dass das nicht so war, mussten die Städte dann schmerzlich feststellen.

Am Trimmpfad in Essen-Stadtwald sind mehr als Wartungsarbeiten erforderlich

Viel mehr als Wartungsarbeiten sind jetzt am Trimmpfad an der Schillerwiese erforderlich. Die Anlage in Stadtwald wird von den Menschen gut genutzt. Das Gesundheitsbewusstsein nimmt zu und Sport als Ausgleich zu Arbeit und Alltag sind bei vielen Menschen heutzutage wichtig geworden. Umso ärgerlicher ist es, wenn die Geräte an den Trimmpfaden durch Wind und Wetter, aber vor allem durch Vandalismus unbrauchbar werden. „Und dann dauert es auch noch lange, bis da mal etwas passiert und repariert wird“, erklärt ein 33-jähriger Jogger, der dort häufig unterwegs ist.

Mitten im Stadtwald gibt es verschiedene Stationen des Trimmpfades, der allerdings dringend überarbeitet werden muss.
Mitten im Stadtwald gibt es verschiedene Stationen des Trimmpfades, der allerdings dringend überarbeitet werden muss. © FUNKE Foto Services | Dirk A. Friedrich

Die erheblichen Schäden am Trimmpfad sind der Verwaltung schon lange bekannt. In einer Verwaltungsvorlage für die Bezirksvertretung 2 vom 3. Mai 2024 wurden schwere Beschädigungen mitgeteilt. In der Vorlage heißt es: „Die Geräte des Trimm-Dich-Pfades werden einmal wöchentlich von einem Spiel- und Sportgerätekontrolleur auf Funktionalität und Sicherheit überprüft. Die hierbei festgestellten Mängel wie zum Beispiel morsche Holzteile an der Hängebrücke und am Balancierstamm, Klimmzug, fehlender Fallschutz und fehlende Infotafel und Schilderhalter, fehlender Sitz vom Beinstrecker, lose Gummimatten und sonstige Defekte sollen ausgetauscht und erneuert werden.“

Am Trimmpfad in Essen müssen zwei Geräte komplett ersetzt werden

Eigentlich ist es also ein klarer Fall: Um Unfälle zu vermeiden und den Trimm-Anhängern wieder sichere Geräte zur Verfügung zu stellen, muss gehandelt werden. Für die Reparatur wurde laut Verwaltungsvorlage ein Betrag von 35.000 Euro errechnet. Zwei Geräte, die ersetzt werden müssen, schlagen allein mit 23.000 Euro zu Buche. 12.000 Euro bleiben für die Beseitigung der Unfallgefahren und die Entsorgung der alten Fundamente, für neue Schilder und Ersatzmatten.

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Die Bezirksvertretung 2 hat nun eine Entscheidung getroffen. Sie hat 35.000 Euro aus dem Bezirksbudget für die schnelle Behebung der Schäden freigegeben. Und das, obwohl die Verwaltung in der Sitzung keinen detaillierten Bericht abgeben konnte. Man müsse Details in Bezug auf den Trimmpfad noch prüfen, hieß es.

Das Flatterband zur Absperrung hängt an diesem Trimmgerät schon herunter.
Das Flatterband zur Absperrung hängt an diesem Trimmgerät schon herunter. © FUNKE Foto Services | Dirk A. Friedrich

So lange wollten die Bezirksvertreter aber nicht warten. Der Tenor in der BV 2 lautet: So schnell wie möglich instandsetzen. Eigentlich ist der Trimmpfad Bestandteil des im November vom Rat beschlossenen Gesamtpakets „Schillerwiese“ mit Gesamtkosten von rund 900.000 Euro. Darin sind die Gesamtsanierung und Erneuerung der für alle Bürger offenen Sportanlage enthalten und laut Vorlage auch die Arbeiten am Trimmpfad.

Wann die Arbeiten beginnen können, ist noch unklar

Bis diese beginnen würden, fließe noch viel Wasser die Ruhr hinunter, war aus Kreisen der BV 2 zu hören. Das sei keine Option für den Trimmpfad. Es gebe zwei Möglichkeiten: sofort instandsetzen oder die Geräte absperren. Den Joggern im Stadtwald hilft es wenig, die können die Geräte am Trimmpfad weiterhin nur sehr bedingt nutzen und sind verärgert, dass sich eine Entscheidung über die Reparaturkosten und so auch die eigentliche Instandsetzung so lange hinziehen. Wann nach Freigabe der 35.000 Euro durch die BV 2 nun die Arbeiten beginnen können, bleibt weiterhin offen.

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