Essen / Heiligenhaus. Die Bauarbeiten des Ruhrverbandes beginnen im Januar 2025 und dauern zwei Jahre. Mit diesen Verkehrsbeeinträchtigungen müssen die Essener rechnen.
Die Arbeiten am fünf Kilometer langen Anschlusskanal von der Kläranlage Abtsküche in der Nachbarstadt Heiligenhaus zur Kläranlage in Essen-Kettwig gehen im Januar 2025 in die nächste Runde, wie der Ruhrverband am Donnerstag (5.12.) mitteilt. Dabei handelt es sich um den zweiten Bauabschnitt der umfangreichen Modernisierungsmaßnahme. Die vorbereitenden Arbeiten dazu, die vor allem das Kettwiger Stadtgebiet betreffen, starten bereits in der zweiten Dezemberwoche.
Zweiter Abschnitt hat eine Länge von 4,3 Kilometern
Zum Hintergrund: Wie in der Vergangenheit bereits mehrfach berichtet wurde, wird der Ruhrverband seine 1975 in Betrieb gegangene Kläranlage Abtsküche in Heiligenhaus aufgeben, sobald der Anschlusskanal fertiggestellt ist und das Abwasser aus Teilen der Städte Heiligenhaus und Velbert zur deutlich größeren Kläranlage Essen-Kettwig transportiert werden kann.
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„Der Anschluss ist wirtschaftlicher als die ansonsten notwendige technische Erneuerung der Kläranlage Abtsküche und wird sich zudem positiv auf die Gewässerqualität des gesamten Rinderbachs bis zur Mündung in die Ruhr auswirken, n den das gereinigte Abwasser aus Abtsküche bislang eingeleitet wird“, erklärt der Ruhrverband zu diesem Vorhaben.
Kläranlage in Essen-Kettwig ist bislang nicht ausgelastet
Die Kettwiger Kläranlage ging 2002/03 in Betrieb. Sie ist für rund 100.000 Einwohnerwerte ausgelegt und reinigt bisher die Abwässer aus den Stadtteilen Kettwig und Werden sowie aus einem Teil des Stadtgebiets von Heiligenhaus. Da sich das Einzugsgebiet strukturell anders entwickelt habe als in den Planungen vor über 20 Jahren prognostiziert, sei die Kläranlage bei weitem nicht ausgelastet und könne das zusätzliche Abwasser aus der Kläranlage Abtsküche problemlos aufnehmen, erklärt der Ruhrverband.
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Im zweiten Bauabschnitt soll ab Januar 2025 die mit rund viereinhalb Kilometern längste Teilstrecke des neuen Kanals erstellt werden. Davon sind 4,3 Kilometer Kanalrohre mit einem Innendurchmesser von bis zu 1,80 Metern, die zum überwiegenden Teil (nämlich auf 3,8 Kilometern) im unterirdischen Rohrvortrieb ins Erdreich eingebracht werden. Die restlichen knapp 500 Meter werden in offener Bauweise verlegt. Hinzu kommen (ebenfalls in offener Bauweise) noch rund 200 Meter Druckrohrleitung.
Los geht es mit den vorbereitenden Arbeiten zur Baustelleneinrichtung am Golfplatz in Kettwig-Oefte in der zweiten Dezemberwoche. Der Ruhrverband rechnet damit, dass die Arbeiten am zweiten Bauabschnitt etwa zwei Jahre in Anspruch nehmen werden. Um die Gesamtbauzeit so gering wie möglich zu halten, wird es zeitgleich an verschiedenen Punkten von Kettwig bis Heiligenhaus Einzelbaustellen geben.
Außer Betrieb gestellt
Die Kläranlage des Ruhrverbandes in Heiligenhaus-Hetterscheidt wird nach dem vollständigen Anschluss an Essen-Kettwig voraussichtlich im Jahr 2027 aufgegeben. Sie wurde 1975 erbaut und 2005 bis 2007 erweitert. Eine erneute Modernisierung sieht der Ruhrverband als nicht wirtschaftlich an.
Anschlüsse an größere Kläranlagen hat der Ruhrverband bereits in Ennepetal-Rüggeberg und Ennepetal-Oberbauer, Wetter-Albringhausen und Witten-Herbede realisiert. Die alten Anlagen wurden außer Betrieb genommen.
Vollsperrungen von Straßen wird es diesmal nicht geben
Anders als beim ersten Bauabschnitt, für den die Laupendahler Landstraße zwischen Kettwig und Werden zwischen Oktober 2022 und April 2023 lange Zeit gesperrt war, wird der zweite Bauabschnitt ohne Vollsperrungen auskommen. Es werde auch keine Beeinträchtigungen von Durchgangsstraßen geben, teilt der Ruhrverband mit.
Lediglich entlang des Abtskücher Teichs in Heiligenhaus kommt es zeitweilig zur halbseitigen Sperrung der Abtskücher Straße, wodurch auch die direkt am Teich gelegenen Parkplätze für die Ausflügler nicht nutzbar sein werden, betont der Ruhrverband. Der nahe gelegene Wanderparkplatz könne jedoch weiterhin angefahren werden.
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