Essen. Einblicke in die Kulturszene im Essener Süden gibt es vom 15. bis 17. November. Im Mittelpunkt steht der Aktionstag im Kunsthaus Rellinghausen.
Seit dem Essener Kulturhauptstadtjahr 2010 ist es gute Tradition: Einmal im Jahr, zumeist im November, treffen sich die Kulturträger des Stadtbezirks 2 (Rüttenscheid, Stadtwald, Rellinghausen und Bergerhausen), um an einem Wochenende einen Überblick über die Angebote in den vier Stadtteilen zu geben und Kontakte zu knüpfen.
2010 war das Projekt als Kulturwoche gestartet, damals allerdings mit 15.000 Euro gefördert. Inzwischen beschränken sich die Organisatoren auf ein Wochenende. Zweimal musste es in den vergangenen Jahren wegen der Corona-Pandemie ausfallen, einmal fand es im Sommer statt. Dieses Mal laden die Kulturträger vom 15. bis 17. November zu diversen Einzelveranstaltungen ein. Hauptaktionstag ist dabei der Samstag, an dem sich die Veranstaltungen auf das Kunsthaus Essen an der Rübezahlstraße 33 konzentrieren.
Das Kulturwochenende hat im Essener Stadtbezirk 2 Tradition
Mit der Planung ist vor allem Klaus Kottenberg, der Kulturbeauftragte im Bezirk 2, beschäftigt. Er hat das Amt nach eigenen Angaben seit über 45 Jahren inne und ist damit der erste Kulturbeauftragte in Essen, seit dort dieses Amt eingerichtet wurde. Dabei hat er nie für eine Partei in der Bezirksvertretung gesessen. „Das hat auch Vorteile, ich bin immer gut klargekommen, ganz gleich, welche Konstellation politisch gerade angesagt war“, sagt er.
Zu seinem Amt war er über die Chorarbeit in St. Theresia gekommen, wie Kottenberg berichtet. Sein Wirken ging aber deutlich über die Gemeindegrenzen hinaus. Nach 50 Jahren im Vorstand wird Kottenberg sein Amt als Diözesanvorsitzender des Cäcilienverbandes der Kirchenchöre im Bistum Essen zum Jahresende aufgeben. Dort leistete er seit 1974 Vorstandsarbeit und führte den Verband seit 1981 als Vorsitzender. Die Funktion werde in hauptamtliche Hände überführt, so Kottenberg. Im Rahmen seines Amtes war Kottenberg unter anderem für das Gesangsevent mit 5000 Sängerinnen und Sängern im Gelsenkirchener Parkstadion anlässlich des Papstbesuches 1986 in Essen zuständig.
Klaus Kottenberg ist seit über 50 Jahren in Sachen Kultur in Essen unterwegs
Mit seiner langjährigen Erfahrung wirkt Kottenberg federführend bei der Organisation des Kulturwochenendes mit, in enger Kooperation mit Kunsthaus-Geschäftsführerin Katharina Bruns. „Wir unterstützen die Veranstaltung als Bezirksvertretung wie üblich mit 2500 Euro aus unserem Etat“, sagt Bezirksbürgermeister Hans-Peter Huch (CDU).
Geplant ist wieder ein abwechslungsreiches Programm mit kulturellen Höhepunkten. Dabei sollen die Bürger die Angebote im Bereich Kunst und Kultur in ihrem Umfeld kennenlernen. Für die meisten Veranstaltungen wird dabei kein Eintritt erhoben.
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Auf dem Programm stehen Darbietungen von Kinderchor und Tanz-AG der Ardeyschule (16.11., 15 Uhr bzw. 15.45 Uhr), vom Maskentheater des Forums für inklusive Kultur auf der Billebrinkhöhe (16.11., 15.15 Uhr und 17.30 Uhr), dem Mi-Ma-Mutmach-Theater (16.11., 15.30 Uhr und 16.30 Uhr), das unter anderem das Steigerlied präsentieren will, und eine Tanzperformance von Eloisa Mirabassi und Jakob Jentgens, Saxophon (16.11., 17 Uhr). In einem Gespräch um 16 Uhr wird es um die Kulturarbeit im Bezirk gehen.
In St. Lambertus in Essen-Rellinghausen steht das Kirchenleuchten auf dem Programm
Abends stehen Jazz vom B.S.E. Jazzclub in der Villa Rü, Girardetstraße 21 (18 bis 20 Uhr), Kirchenleuchten in St. Lambertus, Frankenstraße 154 (18 Uhr), und die Kunstaktion „Nukleus“ im neuen Studio Crossing von Katharina Lökenhoff an der Lerchenstraße 40 (20 Uhr) auf dem Programm. Um 22 Uhr folgt dort die Aktion „Haar!“
Das Kulturwochenende startet am Freitag, 15. November, 17 Uhr, mit einer Vorführung der Zirkus AG der Albert-Einstein-Schule am Ardeyplatz 1. Am Sonntag, 17. November, 15 bis 18 Uhr, wird im Kunsthaus die neue Ausstellung „Peer-to-Peer“ eröffnet. In St. Hubertus, Töpferstraße 53, gibt es um 16 Uhr ein großes Chorkonzert, bei dem mehrere Chöre, aber auch Mitglieder der Essen Philharmoniker mitwirken. Dieser Veranstaltungspunkt ist kostenpflichtig, Karten kosten 30 Euro, ermäßigt 15 Euro.
„Bei den Kindern kommt erfahrungsgemäß das Mi-Ma-Mutmach-Theater besonders gut an, wir freuen uns aber auch, dass wir die Ardey- und die Albert-Einstein-Schule wieder dabei haben“, sagt Klaus Kottenberg. Bezirksbürgermeister Hans-Peter Huch freut sich besonders auf das inklusive Maskentheater von der Billebrinkhöhe, das im August bereits eine bemerkenswerte Vorstellung im Stadtgarten gegeben habe.
Im Essener Süden werden an den drei Tagen über 200 Akteure mit dabei sein
Insgesamt werden zehn Kulturträger mit insgesamt über 200 Mitwirkenden dabei sein. Die Organisatoren rechnen mit über 1000 Besucherinnen und Besuchern an den drei Tagen. „Früher waren es schon mal 2000, aber man merkt immer noch die Auswirkungen der Corona-Zeit. Die Menschen entscheiden eher kurzfristig, ob sie eine Veranstaltung besuchen, das ist in der gesamten Kulturbranche zu beobachten“, erklärt Katharina Bruns.
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