Essen. Über 50 Frauen und Männer im Bistum leiten Begräbnis-Gottesdienste und Trauergespräche. Im Januar startet ein neuer Qualifizierungskurs.
Das Bistum Essen setzt bei Begräbnisfeiern immer häufiger auf Ehrenamtliche. Nachdem Ende des vergangenen Jahres acht Teilnehmer aus verschiedenen Pfarreien ihren Qualifizierungskurs erfolgreich abgeschlossen hatten, startet im Januar ein neuer Kurs - wegen Corona erst einmal online. Interessierte werden über ihre Pfarreien angemeldet, erklärt Thomas Rünker vom Bistum Essen.
Neben Trauergesprächen leiten die Ehrenamtlichen auch die Begräbnis-Gottesdienste. Wer den Qualifizierungskurs abgeschlossen hat, bekommt eine Urkunde und die liturgischen Gewänder. Aufgabe der Leiter ist es, verstorbene Gemeindemitglieder zu beerdigen und trauernde Angehörige und Freunde zu unterstützen.
Ehrenamtlicher empfindet die Aufgabe als schwierig, aber befriedigend
Für Klaus Kottenberg aus Essen-Stadtwald, der zu den ersten ehrenamtlichen Begräbnisleitern im Bistum Essen gehörte, ist die Aufgabe „schwierig, aber auch befriedigend, denn man kann viel bewirken, den Hinterbliebenen helfen und sie vielleicht manchmal auch der Kirche wieder näher bringen". Kottenberg, der auch als Schiedsmann und Kulturbeauftragter der Bezirksvertretung II tätig ist, hat das Amt vor viereinhalb Jahren übernommen.
In der Pfarrei St. Lambertus übernehme er etwa 25 Beerdigungen inklusive der vorausgehenden Trauergespräche im Jahr. „Aus den Informationen, die ich im Gespräch mit den Angehörigen erhalte, schreibe ich dann die Ansprache, die meist in der Trauerhalle gehalten wird", sagt Klaus Kottenberg. Als der Bischof vor rund sechs Jahren dazu aufgerufen habe, dass angesichts des Priestermangels Laien die Aufgabe übernehmen sollten, habe er sich gemeldet. „Ich bin dem Glauben, der katholischen Kirche und der Liturgie verbunden", erklärt Kottenberg.
Die Teilnehmer des Qualifizierungskurses werden in verschiedenen Kursabschnitten auf die neue Aufgabe in ihren Pfarreien vorbereitet und beschäftigen sich dabei intensiv mit den Themen Tod, Trauer und Abschied. Neben der Theorie geht es um praktische Übungen und Hilfestellungen, zum Beispiel zur besonderen Situation bei Trauergesprächen oder verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten bei Begräbnis-Gottesdiensten.
Bistumsweit übernehmen mehr als 50 Frauen und Männer das Amt
Parallel zum Kurs haben die Teilnehmer zudem in ihren Gemeinden Mentoren an ihrer Seite, die sie bei Trauerfeiern begleiten und die sie beim Start in ihrem neuen Amt unterstützen. Nach dem mittlerweile sechsten Kurs für Ehrenamtliche im Beerdigungsdienst engagieren sich laut Bistumssprecher Thomas Rünker bistumsweit nun insgesamt mehr als 50 Männer und Frauen in diesem Bereich der Gemeindeseelsorge.
Von Beginn an stand dabei nicht nur eine Entlastung der hauptamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorger im Fokus, sondern der Begräbnisdienst als ureigene Aufgabe der Gemeinde: Tote zu bestatten und Trauernde zu trösten gehöre seit jeher zu den Diensten der Kirche.
Wer am neuen Kurs teilnehmen möchte, sollte sich an die Verantwortlichen seiner Pfarrei wenden. Informationen gibt es beim Zukunftsbildprojekt „Ehrenamtlicher Beerdigungsdienst" auf: https://bistum.ruhr/beerdigungsdienst.